Was ist ein Depotübertrag? – Alles was Sie zum Depotwechsel wissen müssen!
Juli 20, 2016 11:35 amUm die Frage „Was ist ein Depotübertrag?“ angemessen beantworten zu können, muss ein wenig in die Tiefe gegangen werden. Ehe man sich versieht beschäftigt man sich mit dem Steuerrecht, sofern man vorhat einen Depotübertrag mit Gläubigerwechsel durchzuführen. Soll der Depotübertrag nur zwischen zwei Anbietern stattfinden, gelten wiederum andere Regeln. Hier geht es dann um Kündigungsfristen, Wechselservice und möglichen Abschlagsgebühren. Wie das alles genau zu Stande kommt und welche Tricks es zu beachten gibt, klärt der folgende Ratgeber!
Das Wichtigste zum Thema „Was ist ein Depotübertrag?“ im Überblick:
- Ein Depotübertrag kann eine Neustrukturierung der Anlageprodukte sein
- Ein Wechsel zwischen den Anbietern kann auch als Depotübertrag bezeichnet werden
- Zwischen zwei Banken kann per Kündigung und Depot-Eröffnung gewechselt werden
- Bei Nutzung eines Wechselservice oder einer Umschreibung kann es teuer werden
- Die Kündigungsfristen sind bei einem Depotübertrag dringend einzuhalten
1. Was ist ein Depotübertrag und welche Arten gibt es?
Die Bezeichnung Depotübertrag lässt bereits darauf schließen, dass irgendetwas übertragen wird. Dabei gibt es drei verschiedene Formen, die allesamt als Depotübertrag bezeichnet werden. So kann ein Depotübertrag darin bestehen, dass Papiere innerhalb des Depots umgeschichtet werden. Dabei kann es sich um eine Umstrukturierung des Depots von verschiedenen Aktienportfolios oder um eine Umschichtung auf andere Handelsoptionen, wie Zertifikate, CFDs oder Forex handeln.
Daneben gibt es auch noch den Übertrag von Bank zu Bank. Das bedeutet, dass sich der Anleger eine neue Bank oder Online-Broker sucht bei dem er sein Depot fortführen will. Warum er das tut kann in verschiedenen Ursachen begründet sein. So kann es sich bei der Konkurrenz um ein besseres Angebot aufgrund von Konditionen, einer breiteren Produktpalette oder einer Prämienzahlung handeln. Dabei handelt es sich dann um einen Depotwechsel – Wie geht das? Indem man das eine Depot kündigt und ein neues Aktiendepot eröffnet.
Und dann gibt es auch noch den Depotübertrag mit Gläubigerwechsel. Dabei findet der Depotübertrag an einen Dritten statt. Auch hier gibt es wieder Unterscheidungen. So kennt man einen entgeltlichen und einen unentgeltlichen Gläubigerwechsel. Diese Unterscheidung ist besonders für das Finanzamt von Interesse, da damit direkt die Versteuerung geregelt ist. Denn laut §20 Abs. 2 Satz 2 (a) EStG zählen entgeltliche Depotüberträge zu den Einkünften aus Kapitalvermögen:
„Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören auch der Gewinn aus der Veräußerung von Dividendenscheinen und sonstigen Ansprüchen durch den Inhaber des Stammrechts, wenn die dazugehörigen Aktien oder sonstigen Anteile nicht mitveräußert werden. 2Soweit eine Besteuerung nach Satz 1 erfolgt ist, tritt diese insoweit an die Stelle der Besteuerung nach Absatz 1“
Dadurch unterliegen die Einnahmen durch die Veräußerung des Depots der Abgeltungssteuer. Diese beläuft sich auf 25 Prozent des Einnahmebetrags zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer werden jedoch auf die Steuerzahl berechnet, weshalb sich am Ende ein Wert von knapp über 27 Prozent ergibt. Dies gilt auch für Aktiendepots, die im Ausland geführt und verkauft werden. Hier kann es sogar zu einer Quellsteuer in den entsprechenden Nationen kommen, die dann wiederum von der Abgeltungssteuer abgezogen werden kann. Spätestens an dieser Stelle sollte man jedoch einen Fachmann in Sachen Steuerrecht zu Rate ziehen.
Bei einem Gläubigerwechsel kann auch ein unentgeltlicher Übertrag vollzogen werden, indem eine Erbschaft oder Schenkung stattfindet. In dem Fall wird das Finanzamt jedoch das Erbschafts- und Steuerschenkungsverfahren einleiten, weshalb es auch hier zu einer Steuerzahlung kommen wird. Es muss an dieser Stelle dringend abgeraten werden den deutschen Fiskus übervorteilen zu wollen. Die Finanzinstitute sind dazu verpflichtet Verkäufe von Depots dem Finanzamt zu melden.
Möchte man wissen „Was ist ein Depotübertrag?“ wird man schnell über die drei Grundformen eines Übertrags belehrt. Einmal kann der Übertrag innerhalb des Depots stattfinden und nur die Produktzusammensetzung betreffen. Dann kann es sich um einen Depotübertrag zu einem Konkurrenten handeln oder um einen Depotübertrag mit Gläubigerwechsel. Der Depotübertrag an einen Dritten unterscheidet dann auch noch zwischen entgeltlichem und unentgeltlichem Übertrag.
2. Wie wird ein Depotübertrag durchgeführt?
Nachdem nun die Fragen geklärt sind „Was ist ein Depotübertrag?“ und „Was ist ein entgeltlicher Depotübertrag?“ kann man sich dem Verfahren des Depotübertrags widmen. An dieser Stelle soll jedoch nur der Depotübertrag von Bank zu Bank durchexerziert werden. Der Depotübertrag mit Gläubigerwechsel wird in dem Ratgeber „Depot umschreiben“ ausführlich behandelt.
Soll nun ein Depotübertrag stattfinden, sollte man sich genau mit den Kündigungsvorschriften des aktuellen Anbieters auseinandersetzen. Die Aktiendepots sind zumeist an Kündigungsfristen gebunden, die es einzuhalten gilt, wenn man nicht mit empfindlichen Strafzahlungen behaftet werden möchte. Insofern sollten solche Details auch bei Nutzung eines Wechselservices berücksichtigt werden. Die Kündigung muss alle notwendigen Angaben enthalten, damit sie auch als rechtskräftig gilt. Ist die Kündigung des Aktiendepots bestätigt, kann ein neues Aktiendepot, zum Beispiel bei der Consorsbank, eröffnet werden.
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Um ein neues Aktiendepot eröffnen zu können, ist es notwendig die eigene Person zu bestätigen. Dazu wird eine Personenidentifikation durchgeführt. Ist der Anmeldeprozess abgeschlossen, kann schließlich das Geld auf dem Depot eingezahlt werden. Nun kann der Anleger selbstständig Handel betreiben oder in einen Sparplan einzahlen oder den Empfehlungen der Broker folgen. Natürlich kann auch eine Umschreibung zwischen zwei Anbietern erfolgen, die auch unmittelbar in Kraft gesetzt wird. Diese ist allerdings in der Regel mit mehr Kosten verbunden, da das Depot unmittelbar aufgekündigt wird.
Möchte man ein Depot von einer Bank zur nächsten übertragen, kann man zunächst das eine Depot kündigen und nach Einhaltung der Kündigungsfrist das neue Depot eröffnen. Daneben gibt es noch die Möglichkeit einen Wechselservice zu nutzen oder eine Depot-Umschreibung vorzunehmen. Dabei gilt es die möglichen Mehrkosten zu berücksichtigen, sofern ein sofortiger Depotübertrag vorgesehen ist.
3. Wenn die Konkurrenz die Kunden lockt: Wechselprämie, Aktionen & Zinsversprechen
Anleger sind auf dem Finanzmarkt eine heiß umworbene Ware. Dies hängt damit zusammen, dass es derzeit keine guten Anlagemöglichkeiten gibt und jeder Anleger nur darauf wartet, dass ihm ein angemessenes Angebot für sein Geld gemacht wird. So flexibel und jederzeit bereit die Bank oder den Broker zu wechseln, waren die Anleger noch nie. Daher verwundert es nicht, dass die Anbieter immer öfter zu Werbemitteln greifen um ihre durchschnittlichen Konditionen anzupreisen.
So werden Prämien angeboten für diejenigen, die das Aktiendepot wechseln. Diese Dienste gehen auch meistens mit einem Wechselservice einher. Andere versprechen hohe Zinsen und Renditen für ihre Anlageprodukte aus dem spekulativen Finanzgeschäft. Zudem gibt es auch immer wieder Aktionsangebote, bei denen zum Beispiel besonders niedrige Flat-Rates bis zum Ende des Kalenderjahres angeboten werden. So bietet zum Beispiel die OnVista Bank eine FreeBuy-Aktion an, die nur vom 01.06. bis 31.08. Gültigkeit besitzt. Dies alles kann als Versuch angesehen werden möglichst viele Anleger einzusammeln und auch zu halten bis sich die Lage auf dem Finanzmarkt wieder entspannt und der Leitzins endlich wieder seinen Weg nach oben antritt.
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Doch auch sBroker verfügt über ein umfassendes Angebot an Aktionen. Allerdings sind diese Aktionen eher auf die Handelspartner von sBroker zurückzuführen. So gibt es fortlaufend befristete Angebote, die immer auf einzelne Handelsprodukte zugeschnitten sind. Da kann es sich lohnen die Augen offen zu halten, auch wenn eine Ausrichtung der Handelsstrategien nach den sBroker-Aktionen nicht anzuraten ist.
Um neue Kunden zu bekommen, können die Banken und Broker nicht mehr auf noch niedrigere Konditionen setzen. Daher greifen sie immer öfter auf altbekannte Werbemittel aus anderen Branchen zurück. So gibt es Angebotsaktionen, Wechselprämien und Zinsversprechen auf hoch spekulativen Anlagemethoden.
4. Fragen & Antworten zum Depotübertrag
Was ist eine Personenidentifikation?
Bei einer Personenidentifikation muss der Anleger einen Lichtbildausweis und einen Adressnachweis erbringen. Bei dem Lichtbildausweis kann es sich um einen Personalausweis oder einen Reisepass handeln. Der Adressnachweis kann mit Hilfe einer Gas-, Wasser- oder Stromrechnung erbracht werden, die nicht älter als drei Monate ist. Die Personenidentifikation soll dem Schutz vor Korruption und Geldwäsche dienen. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Schikanen durch den Anbieter, sondern um EU weit geltende Vorschriften.
Was versteht man im Finanzgeschäft unter einer Flat-Rate?
Wird ein Aktiendepot mit einer Flat-Rate ausgestattet, kann der Anleger bestimmte Transaktionen kostengünstiger oder sogar umsonst durchführen. Dabei wird dann auf die Anzahl der getätigten Transaktionen kein Wert mehr gelegt. So können uneingeschränkt Aktien angekauft oder verkauft werden. Flat-Rates beziehen sich in aller Regel nur auf ein bestimmtes Produkt. Die Anlage in andere Produkte wird dann entsprechend teuer berechnet.
Welche Handelsoptionen gibt es auf dem Finanzmarkt?
Auch wenn hier die Aktien im Vordergrund stehen, haben die Broker und Banken weitaus mehr zu bieten. So können die Anleger mit Zertifikaten, Anleihen, Optionsscheinen, Fonds, Futures, Forex, CFD, ETF, ETC und Rohstoffen handeln und ihr Glück versuchen. Dabei unterscheidet man in sichere, aber zugleich unrentable Produkte, wie Anleihen oder Zertifikate und in renditeträchtige, aber hoch spekulative Produkte, wie CFDs. Welche Anlageprodukte bevorzugt werden, hängt vom Anlagetyp ab. Daher kann auch niemals eine allgemeingültige Empfehlung in Sachen Finanzen gemacht werden.
Welche Anlagetypen gibt es?
Es gibt verschiedene Anlagetypen, die sowohl in ihrer Risikobereitschaft, als auch in der geplanten Anlagedauer unterschieden werden können. Zunächst unterscheidet man zwischen risikofreudigen, risikoneutralen und risikoscheuen Anlegern. Der risikofreudige Anleger sieht bei einem Anlageprodukt nur den möglichen Gewinn, weshalb er sich von spekulativen Anlageprodukten angezogen fühlt. Mögliche Verluste werden zwar registriert, aber denen wird ein nicht allzu großes Gewicht beigemessen. Der risikoneutrale Anleger wägt hingegen genau zwischen einem möglichen Nutzen und einem möglichen Verlust ab. Als rationaler Entscheider wählt er das Anlageprodukt, welches am ehesten einen Gewinn verspricht. Der risikoscheue Anlagetyp möchte hingegen keinerlei Risiko mit seiner Anlage eingehen und sieht die Investition eher als eine sichere Aufbewahrungsmöglichkeit bei der sich nach Möglichkeit Geld verdienen lässt. Riskante und spekulative Geschäfte werden gar nicht erst in Betracht gezogen.
Welcher Anlagetyp nutzt Aktien als Handelsmöglichkeit?
Aktien werden von allen Anlagetypen gleichermaßen genutzt. Während risikoscheue Anleger Aktien eher als langfristiges Investitionsinstrument sehen, werden sie von risikoneutralen Anlegern auch als mittel- und kurzfristiges Anlageinstrument genutzt. Gleiches gilt für risikofreudige Anleger. Während risikoscheue Anleger ihre Aktien kaufen und dann über Jahre liegen lassen, pflegen risikofreudige Anleger einen lebendigeren Umgang mit den Aktien. Hier findet fortwährend ein Kauf und Verkauf von Aktien statt.
5. Infos & Tipps bei Brokervergleich.net
Bei Brokervergleich.net gibt es noch mehr als nur die Antwort auf die Frage: „Was ist ein Depotübertrag?“. Erfahrungen in den verschiedensten Anlagebereichen wurden gesammelt und niedergeschrieben. So kann man nicht nur Erfahrungsberichte zu Aktiendepots lesen, sondern auch zu CFD-Brokern oder Forex. In jedem dieser Bereiche gibt es nicht nur Berichte zu einzelnen Anbietern zu lesen, sondern auch zahlreiche Ratgeber zu Themen, wie Forex Trading Tipps. So werden für jede Art von Anleger umfassende Informationen zur Verfügung gestellt. Und auch die weniger entscheidungsfreudigen kommen auf ihre Kosten, da sie zahlreiche Vergleiche an die Hand bekommen.
6. Fazit: Schnell und einfach ein Depot gewechselt
Ein Depotübertrag kann eine Neusortierung des Anlageportfolios sein, eine Übertragung von einem Anbieter zum nächsten oder auch eine Überschreibung an einen anderen Gläubiger. Im Falle eines Gläubigerwechsels gibt es einige steuerrechtliche Dinge zu beachten. So wird auch zwischen einem entgeltlichen und einem unentgeltlichen Gläubigerwechsel unterschieden. Hier ging es vor allem um einen Depotwechsel zwischen zwei Anbietern. Dieser Depotübertrag kann durch den Kunden selber durchgeführt werden, aber auch durch den Wechselservice des neuen Anbieters. Hier gilt es immer die Kündigungsvorschriften des aktuellen Anbieters zu beachten. Andernfalls kann ein Depotübertrag ein teures Vergnügen werden. Daher ist dringend angeraten nichts zu überstürzen und die Kündigungsfristen einzuhalten. Eine Kündigung an sich muss laut aktueller Gesetzeslage kostenfrei von statten gehen. Haben Sie einen besseren Anbieter gefunden? Dann nutzen Sie das Kündigungsschreiben bei Brokervergleich.net und setzen Sie noch heute ihre Kündigung auf!
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