Warum nachhaltig investieren? Das sollten Anleger 2024 wissen
September 24, 2018 4:14 pmGrüne Geldanlagen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aber was sind eigentlich Gründe für nachhaltiges Investment? Viele Anleger entscheiden nicht mehr nur nach der höchstmöglichen Rendite, sondern auch nach moralischen Aspekten. Sind nachhaltige Geldanlagen sinnvoll oder nicht? Der Stimmungsindex der Union Investment zeigt eine eindeutige Richtung: die Anzahl der Trader für grünes Investment Steig signifikant. Auch immer mehr Großanleger investieren ihr Kapital in nachhaltige Geldanlagen. Jeder Anleger hat jedoch seine ganz eigene Intention, warum er nachhaltig investieren möchte. Welche Gründe das sein können, haben wir näher angeschaut.
- variable Gründe für grünes Investment, beispielsweise Renditemöglichkeiten
- häufig „doppelte Dividende“ (Rendite & gutes Gefühl) bei nachhaltigen Investments
- nachhaltiges Investment hat enormes Wachstumspotenzial
- auch bei grünem Investment ist Risikobereitschaft der Anleger entscheidend
Die Moral – einer der Gründe für nachhaltiges Investment
Immer mehr Anleger entwickeln im Bewusstsein dafür, was sie mit ihrem Kapital eigentlich beeinflussen/beeinflussen können. Genau deshalb hat das nachhaltige Investment in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Im Fokus steht nicht mehr nur die Rendite, sondern auch die Ethik dahinter. Viele Investoren haben durch den spürbaren Klimawandel das Bedürfnis, Mensch und Natur mit ihrem Investment zu schützen oder hilfreiche Projekte zu deren Verbesserung zu fördern. Außerdem wird der Umgang mit Geld immer bewusster. Allerdings sind diese Anleger nicht immer nur „grün“ in ihrer Denkweise, wie man es vielleicht gemeinhin denken mag. Nein, es gibt auch wertkonservative Anleger, die einfach nur bei ihrem Investment auf Anstand, Zuverlässigkeit oder Fairness achten. So vielfältig, wie die Gründe für nachhaltiges Investment sind es auch die angebotenen Finanzprodukte.
Fokus auf ökologische und ethische Branchen
Warum nachhaltig investieren? Wer sich diese Frage mit der eigenen Moral beantwortet, der wird vor allem in Branchen investieren, die nach Einhaltung ethischer und ökologischer Grundsätze agieren. Dafür gibt es verschiedene Finanzprodukte, die nach dem Ausschlussprinzip arbeiten. Dabei sind beispielsweise Unternehmen, die mit Waffenproduktion in Verbindung gebracht werden oder die Menschenrechte missachten, von der Anlage ausgeschlossen. Gleiches gilt auch für Unternehmen, die mit Gentechnik arbeiten oder Tabakkonzerne. Für viele Anleger ist es einfach moralisch nicht vertretbar, in solche Branchen/Unternehmen zu investieren. Nein, sie wollen nachhaltige Geldanlagen sinnvoll einsetzen und beispielsweise ökologische Projekte unterstützen. Dabei kann es sich beispielsweise um den Windpark in der Nachbargemeinde oder ein Hilfsprojekt Afrika handeln.
Warum nachhaltig investieren? – Renditen und attraktive Kosten als Grund
Bis vor einigen Jahren waren viele Anleger noch der Meinung, dass nachhaltige Geldanlagen sinnvoll sein können, aber wenig Rendite hervorbringen. Nach der Analyse und dem Vergleich der nachhaltigen Investments und der konventionellen Finanzprodukte zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Grünes Investment bedeutet nicht zwangsläufig einen Renditeverzicht. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die nachhaltigen Investments meist mindestens genauso hohe Renditen einbringen wie konventionelle Finanzprodukte. Zusätzlich können die Anleger noch von einer doppelten Rendite partizipieren. Wie geht das? Für einige Anleger bestehen die Gründe für nachhaltiges Investment nicht nur in der Rendite, sondern es sind oft auch moralische Aspekte. Wer nachhaltig investiert, kann damit nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch seinen eigenen Wertvorstellungen gerecht werden, dass „ruhige Gewissen“ haben. Statt die Frage zu stellen „warum nachhaltig investieren?“, sollte die Frage vielmehr lauten: „Warum NICHT nachhaltig investieren?“
Gründe für nachhaltiges Investment – Renditemöglichkeiten an einem Beispiel
Nachhaltige Geldanlagen sinnvoll nutzen und damit Geld verdienen – der UBS ETF – MSCI World Socially Responsible UCITS ETF ist ein gutes Beispiel dafür. Er ist ähnlich aufgebaut, wie der MSC World, allerdings sind hier nur Unternehmen vertreten, welche die ESG-Richtlinien erfüllen. Die Abweichungen zum Mutter-Index fallen äußerst gering aus, aber die Renditen können sich dennoch sehen lassen. 2017 konnte der ETF ein Plus von 3,56 Prozent verbuchen. Die Gesamtkostenquote lag bei 0,38 Prozent.
Nachhaltige Geldanlagen sinnvoll für Risikokontrolle nutzen
Gründe für nachhaltiges Investment gibt es je nach Anlegertypus viele. Einer von ihnen ist die Risikokontrolle. Auch für Großanleger gehören die grünen Geldanlagen mittlerweile zum Alltag. Das beweist die Anzahl der institutionellen Investoren, deren Anzahl seit 2013 auf 64 Prozent von ursprünglich 48 Prozent stieg. Vor allem aus ökonomischen Kriterien entscheiden sich institutionelle und private Anleger für die Investments. War die Nachhaltigkeit früher ein weiches Kriterium für die Zusammenstellung des Portfolios, hat sich dies geändert. Außerdem haben Anleger gesehen, dass nachhaltige Investments dazu beitragen können, um Risiken zu minimieren (beispielsweise Umwelt- /Naturkatastrophen).
Nachhaltig investieren und Risiko senken
Wer in nachhaltige Unternehmen investiert, setzt auf Titel, die soziale und ökologische Faktoren fest im Blick haben. Unternehmen, die beispielsweise umweltschonende Technologien bei der Produktion einsetzen oder nachwachsende Rohstoffe fokussierten, minimieren damit auch mögliche ökologische Folgekosten. Wer beispielsweise für die Konstruktion seiner Möbel nicht die wertvollen Tropenhölzer aus den weltweiten Regenwäldern verwendet, sondern auf regionale nachwachsende Rohstoffe setzt, leistet damit einen entscheidenden Beitrag gegen den Klimawandel. Gleiches gilt auch für die sozialen Komponenten in den Unternehmen. Firmen, die sozialen Aspekten einen hohen Stellenwert beimessen, haben erfahrungsgemäß leistungsfähigere und motivierte Mitarbeiter. Dadurch wird die Produktivität nachhaltig gestärkt; Ausfallquoten reduziert. Das kann sich natürlich auch in den Unternehmenskennzahlen positiv auswirken und damit sind nachhaltige Geldanlagen sinnvoll genutzt.
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Gründe für nachhaltiges Investment: Wachstumschancen des Marktes erkennen und nutzen
Vor einigen Jahren galt grünes Investment noch als Nischenprodukt für sogenannte Gutmenschen, doch mittlerweile ist der Zeitgeist ein anderer und damit haben sich auch die Anleger anders orientiert. Nicht nur private Anleger setzen immer mehr auf nachhaltiges Investment, sondern auch große Namen der Branche. Die Allianz stieg beispielsweise aus Geschäften mit Unternehmen aus, welche ihr Kerngeschäft mit Kohle bestreiten. Auch die französische BNP Paribas investiert kein Kapital mehr in Projekte, welche den Abbau von Öl oder Gas fördern. Die Deutsche Bank ist ebenfalls als Investor für Kohlekraftwerke ausgestiegen. Der Markt hat sich geändert und die Anzahl der Finanzprodukte für grünes Investment sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Warum nachhaltig investieren? Um die Wachstumschancen des Marktes einfach zu nutzen und nicht nur moralisch Teil des neuen Zeitgeistes zu sein, sondern auch davon zu partizipieren.
Dieselskandal gibt grünem Investment neuen Schub
Der Dieselskandal rund um den Autobauer VW hat gezeigt, dass sich Umdenken nicht nur bei den Autofahrern, sondern auch bei den Anlegern lohnen kann. Er Einzelaktien des Herstellers besaß, wurde durch den Skandal nicht nur nervlich, sondern auch monetär gefordert. Der Aktienkurs brach enorm ein, was eine fehlende Rendite zur Folge hatte. Eine unsaubere Unternehmensführung und unsauberes Wirtschaften waren zwar in den letzten Jahren möglich und sicherlich auch renditestark, dennoch hat sich der Fokus der Konsumenten geändert. Verbraucher sind nicht länger bereit, Leidtragende von unsauberen Machenschaften der Unternehmen zu sein, sondern setzen auf längerfristiges Engagement.
Staatliche Subventionierung von grünen Investments
In den letzten Jahren hat sich Deutschland hinsichtlich der Energiequellen stark gewandelt. Mittlerweile stammen über 38 Prozent der bundesweiten Stromversorgung aus Windkraft, Fotovoltaik oder weiteren erneuerbaren Energien. Möglich macht es die EEG-Förderung, welche die Stromerzeuger mit einer garantierten staatlichen Abnahmegarantie von umweltfreundlich generiertem Strom unterstützt.
Warum nachhaltig investieren – von staatlichen Subventionen partizipieren
Durch die staatlichen Subventionen haben immer mehr private Haushalte und Unternehmen nach Möglichkeiten für die umweltfreundliche Stromerzeugung gesucht. Vor allem die Fotovoltaikanlagen standen dabei hoch im Kurs. Unternehmen, welche Module für diese Stromerzeugung produzieren, erlebten in den letzten Jahren einen wahren Schub. Dieser Umstand gepaart mit der Niedrigzinspolitik sind wir immer mehr Anleger Gründe für nachhaltiges Investment. Wer beispielsweise in die Windbeteiligung „RE09 Windenergie Deutschland“ investiert, kann damit nicht nur Renditen erzielen, sondern auch sparen. Die Anleger beteiligen sich nicht nur mittelbar als Betreiber von Windenergieanlagen, sondern haben auch Renditen von sechs Prozent p. a. die Laufzeit für dieses Investment liegt bei sechs Jahren, soll bis zum 31. Dezember 2023 gehen.
Subvention fördert Anstieg der Börsenkurse
Nicht nur Deutschland, sondern auch weltweit werden regenerative Energien, wie beispielsweise Solarparks immer mehr gefördert. Das macht sich natürlich auch bei den beteiligten Unternehmen bemerkbar. Die wichtigsten Wertpapiere in diesem Bereich sind beispielsweise:
- SunPower Cop
- LDK Solar Co Shs Sponsored American Deposit Receipt
- Canadian Solar IncShs
Wer diese Einzelaktien investierte, konnte in den letzten Monaten von einem Kursplus partizipieren. Generell ist die Branche einer positiven Aufbruchstimmung, denn die Anzahl der Subventionen nimmt von Jahr zu Jahr zu.
Möglichkeiten, um nachhaltig zu investieren
Wer seine Gründe für nachhaltiges Investment hat, sucht nach Möglichkeiten, wie er die Anlage die Tat umsetzen kann. Es gibt immer mehr Anlagemöglichkeiten für grünes Investment. Dazu gehören beispielsweise:
- Wertpapiere
- Aktienfonds
- Anleihen
Ja, auch Festgeld bei nachhaltigen Kreditinstituten kann als grünes Investment gezielt werden. Allerdings ist bei der Auswahl eines geeigneten Finanzproduktes und Anbieter etwas Umsicht gefragt. Wie auch an den Märkten gibt es Differenzen zwischen Qualität und echter Renditechancen unter den einzelnen Finanzprodukten. Zusätzlich divergiert die Risiko Ausprägung. Nur, weil etwas einen grünen Anschein hat, muss es noch längst nicht vielversprechend sein.
Finanzprodukte mit Nachhaltigkeitsansatz auswählen
Viele Anbieter verfolgen bereits den Nachhaltigkeitsansatz und achten auf Fairness, wenn es um ihre Investoren geht. Dazu gehört beispielsweise der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland. Der Anleihefonds SEB Green Bond gehört ebenfalls dazu.
Anlagehorizont und Risikobereitschaft richtig einschätzen
Bei den gängigen Finanzinstrumenten ist die Risikobereitschaft ein wesentliches Entscheidungskriterium für oder gegen ein Investment. Gleiches gilt auch für den Anlagehorizont der Trader. 1:1 kopieren lässt sich das auch bei den nachhaltigen Investitionen. Grundsätzlich möchten natürlich alle Investoren eine möglichst hohe Rendite und das zu einem geringen Risiko. Wir wissen bereits, dass das in der Realität nicht miteinander ohne Weiteres vereinbar ist. Allerdings können Anleger beispielsweise in die deutschen weiter investieren und dennoch flexibel bleiben. Bis das natürliche Wachstum eines Baumes Erträge abwirft, dauert es mindestens acht Jahre. Um dennoch die Flexibilität zu behalten, könnten Anleger beispielsweise über Anleihen in den Wald investieren.
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Anlagestrategien bei grünen Investments
Es gibt acht Anlagestrategien, mit denen die theoretische Begriffserklärung zu den nachhaltigen Geldanlagen in die Praxis umgesetzt werden soll. Dazu gehören unter anderem:
- Ausschlusskriterien
- best-in-class
- Engagement
- Nachhaltige Themenfonds
Bei der Anwendung der Ausschlusskriterien werden Unternehmen, Länder oder Branchen ausgeschlossen, welche gegen einzelne definierte Kriterien verstoßen. Häufig ist beispielsweise der Handel oder die Herstellung von Waffen ein wesentliches Ausschlusskriterium. Eine weitere Möglichkeit, um geeignete grüne Investments zu bestimmen ist das best-in-class-Prinzip. Dabei werden Unternehmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit bewertet. Die besten ihrer Klasse/Branche kommen dann als Investitionsmöglichkeit infrage. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass nicht zwangsläufig alle Unternehmen aus dem ökologischen Sektor stammen. Häufig sind es auch Firmen, die sich besonders sozial Verhalten oder engagieren; dazu auf ökologische Aspekte achten.
Nachhaltige Themenfonds
Wie es der Name schon sagt, wird hier in Anlageklassen oder Themen investiert, welche sich um die Förderung der Nachhaltigkeit bemühen. Bestes Beispiel sind dafür Neue-Energien-Fonds.
Ethische Wertpapiere: TerrAssisi Aktien
Dass sich die Einhaltung ethischer Maßstäbe und Renditen nicht ausschließt, zeigen die TerrAssisi Wertpapiere. Sie haben seit 2011 ein Plus von über 80 Prozent erzielt. Der von wurde durch den Franziskanerorden initiiert. Bekannt sind die Franziskaner dafür, dass sie sich für weltweite Entwicklungshilfe einsetzen und deshalb werden auch die Wertpapiere entsprechend ausgewählt. Strikt ausgeschlossen sind Unternehmen, die in den folgenden Branchen tätig sind: Biozide, Embryonenforschung oder Rüstung.
GreenEffects NAI-Wertefonds
Hierbei investieren Anleger in Unternehmen aus dem Natur-Aktien-Index (ältester Nachhaltigkeitsindex Deutschlands). Allerdings umfasst der NAI nur 30 Titel, sodass die Diversifikation grüner Unternehmen deutlich eingeschränkt ist.
Fazit: Ganz individuelle Gründe für nachhaltiges Investment bei Anlegern
Warum nachhaltig investieren? Die Gründe dafür sind bei den Anlegern äußerst vielfältig. Natürlich möchten einige Investoren damit zur Besserung der Umwelt oder sozialen Komponenten beitragen. Andere Anleger hingegen machen sich die Nachhaltigkeit zu Nutze, um Risiken in einigen Branchen (beispielsweise der Versicherungsbranche) zu senken. Ein wesentlicher Punkt bei einem Investment ist natürlich die Erzielung von Renditen. Der Markt um grüne Anlagen hat sich in den letzten Jahren zwar weiterentwickelt, wirkt aber noch immer enormes Wachstumspotenzial. Genau das wollen sich auch viele Investoren durch ihre Anlage zu Nutze machen. Studien zeigen, dass ich Nachhaltigkeit im wahrsten Sinne des Wortes wirklich bei rentieren kann. Die Anleger erzielen mit nachhaltigen Geldanlagen ebenso hohe Renditen, wie mit konventionellen Investments; häufig sogar mehr. Außerdem haben sie durch ihre grüne Geldanlage noch etwas für die Ökologie oder die soziale Komponente getan. Eine WIN-WIN-Situation für die Anleger und die Unternehmen, vor allem aber für unsere (Um)Welt.