Uber zahlt Personenbeförderungsschein
März 30, 2015 5:00 pmUber auf dem Weg in die Legalität: Unternehmen zahlt Personenbeförderungsschein
Der Fahrdienst Uber wurde vom Frankfurter Landgericht deutschlandweit verboten. Das Unternehmen dürfe keine Fahrten anbieten, bei denen der Fahre keine behördliche Genehmigung habe. Der Taxi-Verbund „Taxi Deutschland“ hatte gegen Uber geklagt. Nun zahlt Uber seinen Fahrern den Personenbeförderungsschein und will legal am Markt aktiv sein. Außerdem legt Uber Berufung gegen das Urteil ein.
Uber bietet eine Smartphone-App ab, über die Fahrgäste einen Fahrer finden können. Dafür verlangt das Unternehmen einen Teil des vereinbarten Tarifs. In Deutschland fährt Uber in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf. In Deutschland sind im Moment etwa 1.600 Fahrer unterwegs, 14.000 haben sich beworben. Das Taxigewerbe ist von Beginn an nicht gut auf den Mitbewerber aus Kalifornien zu sprechen. Uber ist in 55 Ländern aktiv, aber in immer mehr Ländern kommt es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Uber wurde 2009 im Silicon Valley gegründet und tritt eigentlich als Mitfahrdienst auf.
Ermittlungen gegen Uber
Uber sieht seine Position als Vermittler zwischen Fahrgast und Fahrer. Damit seinen alle Dienstleistungen legal und die Regelungen für Taxis würden nicht zutreffen. Die Gerichte sehen dies jedoch anderes. Für sie verstößt das Geschäftsmodell des US-Unternehmens gegen das Personenbeförderungsgesetz. Uber biete keinen Mitfahrdienst an, sondern eine vertraglich geregelte Beförderung gegen Entgelt. Uber sagt dagegen, dass jeder Fahrgast selbst bestimmen kann, was er dem Fahrer für die Fahrt zahlt.
In Paris wurden kürzlich auf Anordnung der Pariser Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume des Unternehmens durchsucht. Gegenstand der Ermittlungen sei das App-Angebot UberPop. Es besteht der Verdacht, dass es sich bei Uber um eine „illegale Organisation“ handelt. Die Polizei beschlagnahmte Dokumente, Handys und Computer.
Jetzt Konto beim Testsieger XTB eröffnenCFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 77% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Uber sucht Weg in die Legalität
Mit Spannung wurde darauf gewartet, wie Uber vor allem auf das Frankfurter Urteil reagieren würde. Zu Beginn seiner Präsenz in Deutschland trat das Unternehmen immer sehr konfrontativ auf. Mittlerweile betont Uber aber, sich an die deutschen Gesetze halten zu wollen. Und trotz allem will Uber weiter am deutschen Markt aktiv sein. Dazu arbeitet Uber derzeit daran, einen neuen Service zu entwickeln und sein Angebot legal zu gestalten. So möchte Uber unter anderem Fahrer mit Personenbeförderungsschein einstellen und diesen sogar bezahlen. Spätestens im Sommer will Uber mit einem neuen Service an den Start gehen. Dann werden wohl nur noch Fahrer mit Personenbeförderungsschein unterwegs sein.
Den Namen und die Inhalte des Angebots verrät Uber allerdings noch nicht.Es könnte sich dabei allerdings um UberX handeln, so wie ähnliche Angebote in England undFrankreich.
Schon seit Dezember bezahlt Uber die 200 Euro für die Genehmigung. Außerdem zahlt Uber als Anreiz, um sich auf den Schein zu bewerben, einen Zuschlag an seine Fahrer. Auch die Kosten für die Prüfung bei der IHK werden übernommen. Hier können Fahrer die Lizenz als Taxi- und Mietwagenunternehmer erwerben.
Wer fährt eigentlich für Uber?
Wenn keine Taxifahrer unterwegs sind und auch keine Privatpersonen wie bei Angeboten wie mitfahrgelegenheit.de, wer fährt dann für Uber durch die deutschen Großstädte? Vermittelt werden die Fahrten über die Uber-App. Der Fahrgast kennt den Namen des Fahrers und der Fahrer finden seinen Fahrgast dank einem Foto auf dem Smartphone.
Die Fahrer sind mit ihrem eigenen Wagen unterwegs. Und trotz aller Hindernisse und rechtlicher Bedenken fahren viele Fahrer weiter für Uber. In Frankfurt nutzen beispielsweise Taxifahrer die App, bestellten einen Wagen und zeigten die Fahrer wegen des fehlenden Personenbeförderungsscheins an. Uber übernahm die Kosten für die Strafe.
Viele Fahrer sind zeitlich flexibel und fahren nicht ausschließlich wegen des Geldes. Sie machen ihren Nebenjob aus Spaß und um andere Menschen kennen zu lernen. Die App hat aber auch Nachteil. Manchmal ist in der Gegend gerade kein freier Fahrer unterwegs. In Frankfurt können beispielsweise in der Innenstadt viele Fahrer unterwegs sein, am Flughafen ist aber keiner.
Außerdem kann es passieren, dass Fahrten mit Uber länger dauern, als mit dem Taxi. Oft haben die Fahrer noch einen Anfahrtsweg, während die Taxis am Taxistand auf ihre Kunden warten. Zudem sind ist die Anzahl der Fahrer im Vergleich zu den Taxifahrern eher überschaubar. Im Januar waren beispielsweise etwa 1.700 Taxis in Frankfurt unterwegs, aber maximal 100 Uber-Fahrer, wahrscheinlich eher weniger.
Bei Uber lässt sich bequem bargeldlos via PayPal bezahlen. Diese Art der Abrechnung ist auch für den Fahrer einfacher. Zudem gelten bisher für Uber-Fahrer nicht dieselben Regeln, wie für Taxi-Fahrer. Taxis müssen beispielsweise regelmäßig zum TÜV.