Auch Twitter verbietet Werbung für Kryptowährungen
März 21, 2018 2:31 pmWie bereits in der vergangenen Woche vermutete, zieht nun nach Google und Facebook auch Twitter nach und verbietet Anzeigen für ICOs und Kryptowährungen auf seiner Plattform. Dies ist ein weiterer einschneidender Schritt für die Krypto-Branche, der durchaus einschneidender Wirkung haben könnte. Twitter reagiert damit auf eine möglicherweise bevorstehende Regulierung von Kryptowährungen sowie einige Betrugsfälle und passt seine Regeln für Werbeanzeigen an.
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Auch Werbung für ICOs und Token Sales betroffen
Neben Werbung für Bitcoin umfasst das Werbeverbot von Twitter auch Werbung für ICOs und andere Investitionsmöglichkeiten über Kryptowährungen wie Token Sales. Auch Werbung für Wallets soll verboten werden. Für Kryptobörsen wird es nun wenige Ausnahmen geben. Laut Sky News sollt das Verbot schon in zwei Wochen in Kraft treten.
Einige Betrugsfälle bekannt geworden
Twitter bezieht sich bei seinem Verbot darauf, dass ICOs bislang weitestgehend unreguliert sind und in der Vergangenheit für viele Diskussionen gesorgt haben. Es gab einige Vorfälle in Zusammenhang mit Betrugsfällen, die auch Behörden wie die amerikanische Börsenaufsicht SEC auf den Plan riefen. Diese versendete kürzlich Vorladungen an Unternehmen, die mit ICOs arbeiten. Auf diesem Weg will die Behörde wohl mehr über die Vorgehensweise der Unternehmen bei ICOs erfahren. Nachdem die Kurse der Kryptowährungen im letzten Jahr enorm anstiegen, nutzen dies auch Betrüger aus, die für ihre Vorgehensweise Werbung in sozialen Netzwerken nutzen. Aus diesem Grund reagierte Facebook schon im Januar mit einem Werbeverbot für Kryptowährungen. Google reagierte in der letzten Woche.
Twitter bisher für ICO-Werbung sehr beliebt
Twitter war bislang eine sehr beliebte Werbeplattform für Unternehmen, die Werbung für ihre ICOs machen wollten. Auch Prominente wie der Boxer Floyd Mayweather oder Paris Hilton machten auf Twitter Werbung für ICOs oder schrieben Tweets zu diesem Thema. Doch auch Betrüger nutzen die Plattform, in dem sie sich dort als Experten aus der Krypto-Szene ausgaben und so Geld von ihren Opfern bekamen.
Schon im März sagte Jack Dorsey, der Geschäftsführer von Twitter, dass das Unternehmen stärker gegen Betrüger vorgehen wolle. Twitter will bei Werbung für Kryptowährungen in Zukunft die Inhalte stärker kontrollieren und so Betrugsfälle verhindern. Damit geht das Werbeverbot mit einer Art Zensur einher. Man will Posts, in denen ICOs, Wallets oder Projekte rund um die Blockchain beworben werden, genauer überprüfen.
Bislang Unklarheit über vollständiges Werbeverbot
Daher ist noch nicht genau geklärt, ob es sich bei den Maßnahmen von Twitter nun um ein vollständiges Werbeverbot handelt oder ob lediglich eine genauere Auswahl getroffen werden soll. Falls letzteres der Fall ist, könnte diese einen positiven Effekt haben. Dann würden womöglich nur noch Werbeanzeigen mit hoher Qualität bei Twitter zu finden sein. Geht Twitter allerdings einen Weg, der Kryptowährungen und die gesamte Krypto-Branche unter Generalverdacht stellt, könnte sich dies negativ auf die Glaubwürdigkeit der ganzen Branche auswirken. Daher gilt es bei Twitter wohl abzuwarten, wie die Maßnahmen letztendlich in der Praxis umgesetzt werden. Bislang ist von Ausnahmen die Rede, welche dies jedoch sein sollen, ist noch unklar.
Verbot schränkt Anbieter ein
Anbieter von Wallets oder Kryptobörsen wird es nach den Verboten von Facebook, Google und nun auch Twitter schwerer gemacht, für ihre Produkte eine breite öffentliche Wahrnehmung zu erreichen. Dazu kommt, dass derzeit stark über staatliche Regulierungen diskutiert wird. Womöglich könnte es auf dem anstehenden Finanzminster-Treffen der G20-Staaten hierzu Vereinbarungen zu einer internationalen Vorgehensweise geben. Auch ein Verbot scheint derzeit nicht ausgeschlossen.
Anbietern von Tokens und ICOs werden mit den Werbeverboten ihre Marketingmaßnahmen erschwert. Möglicherweise brechen ganze Absatzkanäle weg. Schon nach dem Werbeverbot bei Google reagierte man am Markt besorgt. Die Kurse vieler Kryptowährungen gingen auf Talfahrt. Schon hinsichtlich des Werbeverbots bei Google wurde befürchtet, dass davon auch Werbeanzeigen für seriöse Projekte aus der Krypto-Branche und technisch anspruchsvolle Kryptowährungen betroffen sein werden. Dies könnte sich negativ auf die ganze Branche auswirken. Auch allgemeine Inhalte rund um Kryptowährungen könnten nun bei Google betroffen sein.
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Folgen für Ethereum
Die Werbeverbote der größten Internet-Unternehmen könnten vor allem für die Kryptowährung Ethereum massive Folgen haben, denn Ethereum ist bei Crowdfundig-Projekten und ICOs die beliebteste Kryptowährung. Wenn es Regulierungen oder Werbeverbote für ICOs gibt, ist Ethereum davon indirekt betroffen. Bislang kam die Nummer 2 der Kryptowährungen immer gut durch Krisen, doch derzeit sind Kursrückgänge zu erkennen. Ein Ether ist derzeit rund 428 Euro wert, Ende 2017 waren es zeitweise 850 Dollar. Damals stiegt der Kurs innerhalb von kurzer Zeit von 475 Dollar auf 850 Dollar. Seit Jahresbeginn hat jedoch auch Ether stark an Wert verloren.
ICOs und Token Sales im Blickfeld
Neben Kryptowährungen selbst sind Facebook, Goolge und Twitter sowie den Aufsichtsbehörden vor allem ICOs und Token Sales ein Dorn im Auge. Einige Startups und Blockchain-Projekte nutzen seit einiger Zeit diese Möglichkeiten, um Investoren anzulocken. Diese können auf diesem Weg in Startups und Projekte investieren.
ICOs haben sich dabei als Crowdfunding-Variante etabliert. Initial Coin Offerings sind eine Finanzierungsphase für ein Blockchain-Projekt. Dabei werden Tokens ausgegeben. Viele Startups nutzen diesen Weg zur Kapitalbeschaffung, um die Auflagen von Banken, Börsen und Finanzaufsichtsbehörden zu umgehen. Investoren investieren über eine Kryptowährung in das Projekt. Die Tokens gehen in der Regel nach der erfolgreichen Finanzierungsphase an eine Kryptobörse. ICOs sind bislang unreguliert. Auch wenn einige Aufsichtsbehörden an entsprechenden Gesetzen arbeiten, hat sich noch kein einheitliches Vorgehen durchgesetzt. ICOs sind ebenso wie die zu beachtenden Gesetze von Land zu Land unterschiedlich.
Auch Token Sales betroffen
In diesem Zusammenhang fällt auch häufig der Begriff Token Sale. Auch hierüber lassen sich Krypto-Projekte finanzieren. Tokens Sales sind möglicherweise rechtlich einfacher umzusetzen als ICOs. Zudem sind sie gerade für junge Unternehmen oftmals günstiger. Ein Token Sale ist der Verkauf von Tokens und streng genommen keine Investition in ein Unternehmen. Startups verkaufen dabei Tokens gegen anderen Tokens oder Kryptowährungen. Auch hier gibt es von Land zu Land unterschiedliche Gesetze zu beachten.
Der Kurznachrichtendienst Twitter
Der Mikrobloggingdienst Twitter ist für seine Kurznachrichten bekannt. Ein Tweet darf traditionell nur 160 Zeichen lang sein. Diese Vorgabe wurde jedoch 2016 gelockert. Seit November 2017 kann man auch bis zu 280 Zeichen lange Tweets verschicken. Das Unternehmen ist seit 2006 bekannt, als der Mitgründer Jack Dorsey den ersten Tweet verschickte. Seit 2013 ist Twitter auch an der Börse gelistet.
Im Gegensatz zu Facebook ist es nicht notwendig, seinen echten Namen zu nennen, um ein Konto bei Twitter zu eröffne. Auch der @-Nutzername kann beliebig verändert werden. Viele User nutzen Twitter, um in Echtzeit ihre Meinungen zur unterschiedlichsten Themen beizutragen oder ein aktuelles Ereignis zu kommentieren. Als Follower kann man anderen Nutzern folgen und deren Tweets lesen. Man kann aber auch Direktnachrichten versenden.
Fazit: Verbot von Werbung für Kryptowährungen nun auch bei Twitter
Nach Facebook und Google verbietet nun auch Twitter Werbung für Kryptowährungen und andere Projekte und Produkte aus der Krypto-Branche. Davon betroffen sind neben Bitcoins und anderen Kryptowährungen vor allem Werbung für ICOs und Token Sales. Diese stehen derzeit auch im Fokus von Behörden wie der US-Börsenaufsicht SEC. ICOs sind eine Finanzierungsphase für Unternehmen, über die Investoren über Kryptowährungen in Startups investieren können. Bei Token Sales werden Tokens verkauft.
Welche Auswirkungen das Werbeverbot bei Twitter haben wird, ist bislang unklar. Twitter sagt, dass es beispielsweise für Kryptobörsen Ausnahmen geben könnte, macht dazu aber keine weiteren Angaben. Möglicherweise kommt es daher nicht zu einem kompletten Verbot, sondern lediglich zu einer verstärkten Auswahl und Überprüfung. Falls dies dazu führt, dass nur noch hochwertige Werbung bei Twitter erscheint, kann dies auch positive Auswirkungen haben.
Der Hintergrund des Verbots ist nicht nur, dass Kryptowährungen und ICOs bislang unreguliert sind, sondern auch, dass es bei Twitter zu Betrugsfällen kam. Bislang war Twitter die beliebteste Werbeplattform für ICOs.