RWE-Aktie im Fokus – Wie die Räumungsaktion im Hambacher Forst zu Kursverlusten des Wertpapiers führte!
November 4, 2018 10:40 pmUm RWE wird es nicht ruhiger. Zunächst gab es wochenlang Diskussionen um die Räumung des Hambacher Forst zwischen Aachen und Köln, wo Umweltschützer bereits seit einigen Jahren in Baumhäusern gegen die Rodung des Waldes demonstrierten. Nachdem die Räumung, bei der ein Journalist und Blogger ums Leben kam, erfolgt war, erzielten die Umweltschützer dennoch einen Sieg vor Gericht. Das Oberverwaltungsgericht in Münster kam in einem Eilverfahren zu dem Ergebnis, dass die Rodung gestoppt werden muss. Schon die langwierige Räumungsaktion des Waldes kratzte am Image des Energiekonzerns, die Entscheidung des Münsteraner Gerichts ließ nun zusätzlich die Aktie massiv einbrechen.
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Diskussionen um Hambacher Forst gehen weiter
Auch nach der Räumung der Baumhäuser gingen die Diskussionen und Demonstrationen um den Hambacher Forst weiter. Bald nach dem Rodungsstop kehrten auch die ersten Aktivisten in den Wald zurück und begannen erneut mit dem Bau von Baumhäusern. Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts führte dazu, dass die Aktie noch am selben Tag mehr als sieben Prozent verlor und auf Viermonatstief fiel. An den folgenden Handelstagen ging die Verlustserie weiter. Die Aktie musste zwischenzeitlich ein Sieben-Monats-Tief verkraften und ist derzeit etwa 17 Euro wert. Am zweiten Handelstag nach der Gerichtsentscheidung fiel die Aktie nochmals um mehr als acht Prozent und war nur noch 18,85 Euro wert. Direkt nach der Entscheidung lag der Aktienwert noch bei 20,43 Euro.
Rodungsstop mit hohen Kosten für RWE
Der Rodungsstop könnte dem Unternehmen teuer zu stehen kommen. RWE informierte seine Anleger, dass die Entscheidung vom nächsten Jahr an Einfluss auf das operative Ergebnis (Ebitda) haben wird. Das Unternehmen rechnet mit einer jährlichen Belastung im dreistelligen Millionenbereich.
Aus Sicht von RWE ist die Rodung und die Erweiterung des Tagebaus zwingend notwendig. Ein Rodungsstop bedeutet für das Unternehmen, dass die Stromerzeugung in Kraftwerken in Gefahr ist. Im letzten Jahr hatte RWE freiwillig auf eine Rodung verzichtet. Daher besteht nun aus Sicht des Unternehmens kein zeitlicher Puffer mehr.
Streit um Wald schon seit Jahren
Der Streit um den Hambacher Forst tobt nun schon seit Jahren. Einige der Aktivisten lebten schon lange in den Baumhäusern im Wald, um so gegen die Abholzung und die Verwendung von Braunkohle zu demonstrieren. Der Wald liegt mitten im rheinischen Braunkohlerevier und war vor Beginn der Rodung über 4.000 Hektar groß. Davon sind nun noch 200 Hektar übrig, von denen RWE nochmals die Hälfe roden lassen will und so seinen Braunkohle-Tagebau zu vergrößern.
Gericht verhängt Rodungsstop
Das Oberverwaltungsgericht in Münster gab in einem Eilverfahren dennoch zunächst dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) Recht. Der BUND brachte das Argument vor, dass der Wald der Lebensraum der Bechsteinfledermaus ist. Daher ist die Umweltschutzorganisation der Auffassung, dass der Wald als FFH-Schutzgebiet eingestuft werden muss. So würde der Wald unter besonderem Schutz stehen.
Laut dem Oberverwaltungsgericht geht es in diesem Verfahren um komplexe rechtliche Fragen, die nicht im Rahmen eines Eilverfahrens geklärt werden können. Zudem ist die Anzahl der Dokumente schon jetzt groß. Das Gericht war daher der Ansicht, dass zunächst ein Rodungsstop notwendig sei. Zudem folgten die Richter nicht der Argumentation von RWE. Das Unternehmen habe die Notwendigkeit der Rodung zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit nicht ausreichend belegt. Eine endgültige Entscheidung fällt unter Umständen erst Ende 2020.
Verfahren könnte sich über Jahre hinziehen
Das Urteil könnte für RWE durchaus teuer werden und bis zu einer endgültigen Entscheidung vergehen möglicherweise noch viele Monate. Für das Hauptverfahren zwischen RWE und dem BUND ist dann das Verwaltungsgericht in Köln zuständig. Die möglichen Gewinneinbußen im dreistelligen Millionenbereich könnten in etwa der Summe entsprechen, die RWE im ersten Halbjahr 2018 mit seiner Sparte für Braunkohle und Kernenergie verdiente. Diese Gewinneinbußen sind für RWE, den nach Umsatz zweitgrößten deutschen Energieversorger, sicher zu verkraften. Der Imageschaden könnte womöglich langfristig schwerer wiegen.
Dazu kommt, dass Braunkohle in den Augen vieler ein veralteter Energieträger ist. Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Womöglich könnten sich auch große Anleger wie der Vermögensverwalter Blackrock dagegen entscheiden, langfristig in Aktien eines Unternehmens zu investieren, dass sich nicht von diesem Energieträger löst.
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Ausstieg aus der Braunkohle nicht nur Anliegen von Umweltaktivisten
Der Ausstieg aus der Braunkohle sollte nicht nur in den Augen von Umweltschützern früher als Mitte des Jahrhunderts, wie von RWE geplant, erfolgen. Die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission fordert ebenfalls ein früheres Ende der Kohlekraftwerke. RWE könnte durchaus mit der Braunkohle abschließen und dennoch zukunftsfähig bleiben. Das Unternehmen plant, die Geschäfte von Innogy mit erneuerbaren Energien zu übernehmen. Hierfür steht jedoch noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Die Braunkohleförderung soll in den nächsten drei Jahren um 38 Prozent reduziert werden.
Kaum Auswirkung auf Indizes
In den letzten Wochen sah es in der gesamten Energiebranche allerdings nach einer Erholung aus. Der Stoxx Europe 600 Utilities verlor zwar am gleichen Tag wie RWE, konnte sich jedoch einen Tag später wieder stabilisieren. Die Branche kämpft zur Zeit mit dem Anstieg der Renditen am amerikanischen Anleihemarkt. Steigen dort die Renditen, so werden Dividendenaktien zunehmend unattraktiv.
Auf den DAX wirkt sich die Entwicklung der RWE-Aktie kaum aus. Die Gewichtung im deutschen Leitindex beträgt lediglich 1,04 Prozent. Damit gehört RWE zu den fünf Unternehmen mit dem geringsten Einfluss auf die Berechnung des Indexes. Dennoch gehört RWE zu den wichtigsten Stromversorgern in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2017 lag der Umsatz bei 32,28 Milliarden Euro und der Gewinn betrug 876 Millionen Euro. Ende 2017 arbeiteten fast 60.000 Menschen für das Unternehmen.
Anstieg der Aktie im ersten Halbjahr 2018
Noch vor einigen Wochen als RWE einen Gewinnrückgang vermelden musste, war dies für Anleger keine Überraschung, da sie bereits mit dieser Entwicklung gerechnet hatten. Daher hatte diese Nachricht kaum Auswirkungen auf den Aktienkurs. Infolge der Energiewende hatte die Aktie bereits seit 2011 an Wert verloren. Im ersten Halbjahr 2018 schien sich allerdings eine Trendwende anzukündigen. Bis Mitte September erhöhte sich der Aktienwert um 25 Prozent. In der letzten Woche kam es nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster jedoch zu einem deutlichen Absturz um 8,5 Prozent.
Aktie seit Mitte September in Abwärtstrend
Seit Mitte September befindet sich die RWE-Aktie in einem Abwärtstrend. Vor einigen Monaten waren Beobachter noch der Ansicht, dass die Kurse von Versorger-Aktien steigen könnten und auch ein Investment in RWE solide sein könnte. Nun überwiegt jedoch Skepsis. Schon vor den Turbulenzen rund um den Hambacher Forst hat sich bei 23,14 Euro, dem Hoch aus dem letzten Jahr, ein hartnäckiger Widerstand gebildet, den die Aktie nicht durchbrechen kann. Würde dieser Widerstand überwunden, wäre im Chart ein klares Kaufsignal sichtbar.
Schon zwischen Januar 2008 und September 2015 ging es für die RWE-Aktie stetig nach unten. Die RWE-Aktie war 2008 noch 100,64 Euro wert; 2015 dann nur noch 9,20 Euro. Seit September 2015 arbeitet RWE an einer dauerhaften Kurswende nach oben. Derzeit ist die Aktie jedoch weit von ihren Rekorden von vor zehn Jahren entfernt und muss sich eher an historischen Tiefstwerten orientieren.
Räumungsaktion im Hambacher Forst führte zu Kursverlusten
Als vor einigen Wochen der Polizeieinsatz zur Räumung des Hambacher Forsts begann, belastete dies bereits den Aktienkurs. Die Aktie gehörte bis dahin im DAX zu den Outperformern in diesem Jahr. Spätestens mit Beginn der Räumungsaktion begann auch die Trendwende nach unten. Damals verlor die Aktie vier Prozent.
Damals sahen nicht alle Analysten einen direkten Einfluss der Ereignisse im Hambacher Forst auf den Aktienkurs und auch das Unternehmen selbst verneinte dies. Ein Erklärungsversuch war damals, dass Anleger mit der Umschichtung von defensiven Versorgewerten in riskantere Aktien begonnen hätten. Zudem hätte ein britischer Versorger eine Gewinnwarnung herausgegeben.
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz betonte bereits damals in einem TV-Interview, dass er im Falle eines Verzichts auf die Rodung des Waldes von Kosten in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro ausgehe. Das Unternehmen hielt zu diesem Zeitpunkt an der geplanten Rodung fest.
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Morgan Stanley schätzte RWE positiv ein
Noch im September kamen Analysten von Morgan Stanley zu der Auffassung, dass sich Versorger-Aktien erstmals wieder besser entwickeln könnten als der Gesamtmarkt. Die amerikanische Großbank sah die Kurschancen von fünf europäischen Versorgern, darunter auch RWE, bei 22 bis 43 Prozent.
Laut Morgan Stanley entwickelt sie die Branche in den letzten zehn Jahren mit einer Ausnahme 2014 immer schlechter als der Gesamtmarkt. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Im Ausnahmejahr 2014 gab es dann unter anderem bei den relativen Gewinnkorrekturen eine Änderung. Dies war zwar immer noch negativ, im negativen Bereich aber positiv. Auch sinkende Anleiherenditen trugen zum Erfolg bei. Rohstoffe waren damals ebenfalls günstiger.
Verbesserung der Branche in Sicht
Derzeit sind zwar nicht die gleichen Faktoren wie 2014 zu erkennen, dennoch gibt es Faktoren, die zu einer Verbesserung der Branche beitragen könnten. Dazu zählt Morgan Stanley verbesserte Trends bei den Gewinneinschätzungen; vor allem für das Jahr 2020. Auch das Rohstoffumfeld hat sich verändert. Steigende Preise könnten zu höheren Umsatzzahlen führen.
Noch vor einigen Wochen war die Aktie von RWE auch für Morgan Stanley interessant. Die Bank erhöhte das Kursziel auf 26 Euro. Hierfür werde im Vergleich zum jetzigen Aktienkurs eine enorme Steigerung notwendig. Morgan Stanley erschien dies jedoch aufgrund der Wachstumsziele des Unternehmens realistisch. Die noch vor einigen Wochen angestrebten Unternehmensergebnisse für 2018 und 2019 könnten sich positiv auf den Aktienkurs auswirken. Nun musste RWE jedoch bekannt geben, dass sich der Rodungsstop auch auf das Unternehmensergebnis auswirken wird. Morgan Stanley wies zudem auf die freie Cash Flow Rendite von rund zwölf Prozent hin. Auch dass das Unternehmen frei von Finanzverbindlichkeiten ist, wertete Morgan Stanley positiv.
Gewinnrückgang bei RWE-Aktie in diesem Jahr
Morgan Stanley geht ungeachtet der Situation im Hambacher Forst für dieses Jahr von einem deutlichen Gewinnrückgang der RWE-Aktie von zwei Euro auf nur noch 1,39 Euro aus. Damit bleibt das Niveau der RWE-Aktie weiter tief. Dennoch bleibt der Ausblick positiv: Morgan Stanley geht von einem leichten Anstieg in den Jahren 2019 und 2020 aus. Die Prognosen liegen bei 1,59 bis 1,69 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältis könnte 2020 12,95 betragen.
Auch andere Analysten senkten zwar nach den Entwicklungen der letzten Tage ihr Kursziel für die RWE-Aktie, blieben aber mittel- und langfristig positiv gestimmt. Morgan Stanley hält auch einen Dividendenanstieg von 0,50 auf 0,70 Euro je Aktie in diesem Jahr für möglich. 2019 und 2020 könnte die Dividende sogar auf 0,85 bzw. einen Euro ansteigen.
Energiewende große Herausforderung für RWE
RWE bereitet sich ungeachtet der Situation im Hambacher Forst bereits seit einiger Zeit auf die Energiewende vor. Das Unternehmen will sich neu aufstellen. Unter anderem ist geplant, zukünftig 1,5 Milliarden Euro im Jahr in erneuerbare Energien zu investieren. 2015 wurden die Pläne des Unternehmens zur Aufsplittung in zwei börsennotierte Unternehmen bekannt. Die Geschäftsbereiche erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb sollen in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert werden. RWE setzt noch immer auf klassische Kraftwerke, will jedoch auch über ein Investitionsprogramm vermehrt in klimaschonende und flexible Möglichkeiten zur Stromerzeugung investieren.
Das Tochterunternehmen Innogy ist ebenfalls seit 2016 an der Börse. RWE arbeitet noch immer an einer Neustrukturierung, will sich aber in Zukunft immer mehr dem Thema erneuerbare Energien zuwenden, um auch hier wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch die Themen finanzielle Konsolidierung und nachhaltiges Wirtschaften sind immer wieder Themen beim Essener Unternehmen.
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Aktie seit 2015 in Korrekturbewegung
Die RWE-Aktie kommt seit ihrem Tief im September 2015 nicht zur Ruhe. Immer wieder befürchten Beobachter sogar noch tiefere Kurse als den damaligen Tiefstwert von 9,13 Euro. Allerdings ist seit 2015 ein Aufwärtstrend zu erkennen, den endgültigen Durchbruch schaffte die Aktie jedoch bislang nicht. Die Aktie befindet sich weiterhin in einer Korrekturbewegung.
In den letzten Jahren entwickelte sich die RWE-Aktie im Vergleich zum DAX immer deutlich negativ. Als Grund nennt das Unternehmen negative Ertragsperspektiven in der konventionellen Stromerzeugung. Immer wieder wird dem Unternehmen jedoch vorgeworfen, dass man zu lange an Strom aus Atomkraft und Kohle festgehalten habe und zu wenig in erneuerbare Energien investiert habe.
Einer der größten Energieversorger in Deutschland
Hinsichtlich des Umsatzes ist RWE der zweitgrößte Energieversorger in Deutschland. Das Wettbewerbsumfeld war über Jahrzehnte hinweg sehr günstig. So konnte das Unternehmen stetig Gewinne auf einem stabilen Niveau erzielen. Allerdings stellte die Energiewende das Unternehmen vor große Herausforderungen. Konventionelle Kraftwerke erweisen sich für RWE immer weniger als rentabel. Auch aus diesem Grund hofft man auf neue profitable Geschäftsfelder im Umfeld der erneuerbaren Energien.
Fazit: RWE-Aktie noch immer in den Schlagzeilen
Seit Wochen wird es für RWE nicht ruhig. Die Turbulenzen rund um den Hambacher Forst belasten nun bereits seit Mitte September die Aktie des Unternehmens. Bereits im Rahmen der umstrittenen Räumungsaktion des Waldes verlor die Aktie um vier Prozent. Schon damals sprach die Unternehmensführung von Kosten in Milliardenhöhe im Falle eines Räumungsstops. Möglicherweise wiegt der Imageschaden jedoch schwerer.
Nach Ende der Räumungsaktion konnte die Naturschutzorganisation BUND allerdings vor Gericht einen Erfolg feiern. Das Verwaltungsgericht in Münster beraumte in einem Eilverfahren ein vorläufiges Ende der Rodung an. Die juristischen Fragen seien zu komplexe als das man in einem Eilverfahren darüber entscheiden könnte. Das Verwaltungsgericht in Köln muss nun eine endgültige Entscheidung treffen, was jedoch Monate, vielleicht sogar Jahre, dauern kann. Die Aktie des Unternehmens verlor am Tag des Gerichtsurteils über sieben Prozent, an den Folgetagen kamen weitere Verluste hinzu.
Gehörte die RWE-Aktie bis Mitte September mit Kursgewinnen von 25 Prozent noch zu den Outperformern im DAX in diesem Jahr, so geht es für die Aktie seitdem nach unten. RWE steht schon seit einigen Jahren vor den Herausforderungen der Energiewende, was sich auch auf die Aktie auswirkt. Zwischen 2008 und 2015 verlor die Aktie von mehr als 100 Euro auf 9,20 Euro. Seit September 2015 war jedoch ein Aufwärtstrend zu erkennen. Vor den Turbulenzen rund um den Hambacher Forst schien sich RWE ebenso wie die gesamte Energiebranche wieder zu stabilisieren.