Erklärung „Performance“ bei ETFs
April 17, 2019 12:15 pmExchange Traded Funds (ETFs) können ein hervorragendes Anlageinstrument für Klein- und Großanleger sein. Diese beliebten Fonds, die ähnlich wie Investmentfonds sind, aber wie Aktien gehandelt werden, sind zu einer beliebten Wahl bei Anlegern geworden, die die Vielfalt ihrer Portfolios erweitern wollen, ohne den Zeitaufwand sowie den Aufwand zu erhöhen, den sie für die Verwaltung und Zuteilung ihrer Investitionen aufwenden müssen. Um geeignete ETFs auszuwählen, bestehen verschiedene Faktoren, die zur Performance beitragen. Dazu zählen das Vermögen, TER oder Tracking-Fehler. Wie Anleger die Performance von ETFs richtig bewerten können, zeigen wir.
- ETF-Performance wird nach mehreren Gesichtspunkten bewertet
- Kostenquote, Vermögen oder Tracking-Difference sind wesentliche Unterscheidungsmerkmale
- ETFs vor allem für längeren Anlagehorizont
- Zu Top ETFs gehören iShares- oder Vanguard-Angebote
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Performance bei ETFs: Wie werden ETFs beurteilt?
Wie können die Anleger die Performance von ETFs richtig beurteilen und was gehört alles dazu? Es existieren zahlreiche Kriterien, welche zur Performance-Beurteilung beitragen können. Dazu zählen beispielsweise:
- Kostenquote
- Fondsvermögen
- Tracking Difference
- Dividendenaufwendung
Wer in ETFs investieren möchte, liebäugelt mit einem Finanzinstrument für einen längerfristigen Anlagehorizont. Bei den ETFs herrschen deutliche Unterschiede, nicht nur bei der Kostenquote, sondern auch bei der Aufwendung der Dividenden. Trader haben die Wahl, ob sie in ausschüttende oder thesaurierende ETFs investieren und bei Letzteren sogar den Zinseszinseffekt nutzen. Damit aber die richtigen ETFs ausgewählt werden können, ist es hilfreich, dass die Investoren vorab einige Faktoren einander gegenüberstellen. Nicht nur die selektive Betrachtung der Kostenquote oder beispielsweise der Dividendenaufwendungen sollte im Fokus stehen. Stattdessen ist die Gesamtperformance eines ETFs entscheidend.
Kostenquote als erster Anhaltspunkt
Da die „Aufgabe“ der meisten ETFs darin besteht, einen Index zu verfolgen, können wir die Effizienz eines ETFs beurteilen, indem wir den Gebührensatz, den der Fonds berechnet, mit der Frage abwägen, wie gut er die Performance seines Index „verfolgt“ oder repliziert. ETFs, die niedrige Gebühren erheben und ihre Indizes straff verfolgen, sind hocheffizient und leisten ihre Arbeit gut.
Tracking Difference
Ein naheliegender Ausgangspunkt zur Beurteilung der Performance sind die Gebühren: Je niedriger, desto besser. Doch obwohl das ein guter Ausgangspunkt ist, werden nicht alle Fonds mit niedrigen Gebühren ihre Indizes gut verfolgen. Daher ist es sinnvoll, sich auf die „Tracking“-Ergebnisse eines Fonds zu konzentrieren. Wie gut hat der ETF die Performance seines Index repliziert?
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So wählen Investoren die geeigneten ETFs
Mittlerweile ist die Auswahl der ETFs deutlich gewachsen und es gibt über 1.800 auf dem Markt und jährlich sogar mehr als 150 Neueinführungen. Für die Investoren ist es deshalb nicht immer ganz einfach, die richtige Auswahl der ETFs auf Basis ihrer Performance zu treffen. Jeder Investor hat unterschiedliche Ausgangspunkte, nach denen er die ETFs bewertet. Einige Anleger beginnen mit dem Blick auf die Kostenquote, andere wiederum betrachten den zugrunde liegenden Index. Der Index ist besonders wichtig, denn hier liegt der Unterschied häufig im Detail. Bestes Beispiel ist S&P 500 sowie der Russell 1000. Der Russell 1000 hat doppelt so viele Wertpapiere wie der S&P 500. Aber über einen bestimmten Zeitraum hinweg werden die beiden etwa die gleiche Leistung erbringen. Wer allerdings seine ETF nicht über einen längeren Anlagezeitraum nutzen möchte, sollte auf die Performance in Abhängigkeit der Laufzeit achten. Nicht immer ist ein Indiz mit einer höheren Anzahl von Wertpapieren von Vorteil.
Gewichtung von Wertpapieren ist wichtig
In der Praxis zeigt sich, dass nicht nur die Qualität der Wertpapiere, sondern beispielsweise auch die Gewichtung im ETF einer Betrachtung wert sind. Einige Indizes gewichten ihre Bestände mehr oder weniger gleichmäßig, während bei anderen ein oder zwei große Namen die Last tragen lassen. Einige streben ein breites Marktexposure an, während andere Risiken eingehen, um die Marktentwicklung zu übertreffen.
Analyse der Performancedaten
Neben der Gewichtung im ETF ist vor allem die Kostenquote ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal. Für viele Trader gilt: Je niedriger, desto besser! Die isolierte Betrachtung der Kostenquote ist aber weniger optimal, denn wir empfehlen die Kombination mit der Tracking-Differenz. Warum ist das so? ETFs sind für die Nachverfolgung von Indizes konzipiert. Wenn ein Index um 11,83 Prozent steigt, sollte auch ein Fonds um 11,83 Prozent steigen. Doch das ist selten der Fall. Durch Ausgaben gibt es Verzögerungen bei den Renditen. Wer beispielsweise bei seinen ETFs eine Jahresgebühr von 0,25 Prozent hat, hat eine erwartete Rendite von 11,58 Prozent. Wie die Praxis aber zeigt, gibt es einige Fonds, welche bei der Tracking-Difference auch bei einer vermeintlich höheren Kostenquote besser abschneiden. Die kombinierte Betrachtung dieser beiden Faktoren ist deshalb zur Bewertung der ETF-Performance optimal.
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Beurteilung der Liquidität
Die Liquidität eines ETFs stammt aus zwei Quellen: der Liquidität des Fonds selbst sowie der Liquidität seiner zugrunde liegenden Aktien. Fonds mit einem höheren durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen und mehr verwalteten Vermögen tendieren dazu, mit engeren Spreads zu handeln als Fonds mit weniger täglichem Handel oder niedrigeren Vermögenswerten. Doch auch Fonds mit begrenztem Handelsvolumen können zu engen Spreads handeln, wenn die zugrunde liegenden Wertpapiere des Fonds liquide sind. Ein ETF, der beispielsweise in S&P 500-Aktien investiert, wird wahrscheinlich liquider sein als einer, der in brasilianische Small-Caps oder alternative Energieunternehmen investiert.
ETF vs. Indexfonds – was ist Investitionsmöglichkeit?
Die Beurteilung der ETF-Performance spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um die Entscheidung für oder gegen eine Anlage geht. Sind ETFs tatsächlich besser als die klassischen Indexfonds oder doch nicht?
ETF-Vorzüge
ETFs sind Körbe mit Vermögenswerten, die wie Wertpapiere gehandelt werden. Sie können an einer offenen Börse gekauft und verkauft werden, genau wie reguläre Aktien, im Gegensatz zu Investmentfonds, die erst am Ende des Tages bewertet werden. Weitere Unterschiede zwischen Investmentfonds sowie ETFs beziehen sich auf die damit verbundenen Kosten. In der Regel fallen für Investmentfonds keine Transaktionskosten für die Aktionäre an. Kosten wie Steuern und Verwaltungsgebühren sind bei ETFs allerdings niedriger. Die meisten passiven Kleinanleger wählen Indexfonds gegenüber ETFs auf der Grundlage von Kostenvergleichen zwischen den beiden. Passive institutionelle Investoren hingegen bevorzugen eher ETFs.
Indexfonds vor allem für passive Anlagestrategien
Indexfonds sind Fonds, die ein theoretisches Marktsegment darstellen. Dies können große Unternehmen, kleine Unternehmen oder nach Branchen getrennte Unternehmen sein, unter vielen Optionen. Im Vergleich zur Value-Investition wird die Indexfonds-Investition von Finanzexperten als eine eher passive Anlagestrategie betrachtet. Beide Arten von Anlagen gelten als konservative, langfristige Strategien. Value Investing spricht oft Investoren an, die hartnäckig sind und bereit, auf ein besonderes Investment-Schnäppchen zu warten. Lagerbestände zu niedrigen Preisen zu erhalten, erhöht die Wahrscheinlichkeit, langfristig einen Gewinn zu erzielen. Value-Investoren hinterfragen einen Marktindex und vermeiden in der Regel populäre Aktien, in der Hoffnung, den Markt zu schlagen.
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Risiken beim ETF-Investment
Zweifelsohne bestehen auch trotz vorheriger Analyse der Performance Risiken beim ETF-Investment. Dazu zählen beispielsweise:
- Marktrisiko
- Steuerrisiko
Das größte Einzelrisiko bei ETFs ist das Marktrisiko. Sinkt beispielsweise der zugrunde liegende Basiswert, wird auch der ETF sinken. Das Risiko lässt aber minimieren, wenn eine attraktive Zusammenstellung des ETFs besteht. Da ETFs einen Korb von Aktien enthalten, hilft das, das Risiko zu diversifizieren. Dies bedeutet aber nicht, dass ETFs völlig frei von Risiken sind, die mit dem breiten Markt verbunden sind. Dies ist besonders wichtig, wenn es darum geht, ein Portfolio von ETFs aufzubauen. In der Regel wollen Finanzberater ein ETF-Portfolio diversifizieren, indem sie eine geeignete Aufteilung auf Aktien, Anleihen, internationale Märkte, Rohstoffe, Immobilien oder andere Vermögenswerte vornehmen, die auf den Zielen des Anlegers basiert. Eine zu starke Belastung einer bestimmten Anlageklasse, die einen starken Abschwung erfährt, kann die Anleger dem Portfoliorisiko aussetzen, was zu hohen Verlusten führt.
Steuerrisiko
Bestimmte ETF-Produkte könnten allerdings der Kapitalertragsteuer unterliegen, wie beispielsweise aktiv verwaltete Fonds. Für diese Fonds könnte ein höherer Kauf- oder Verkaufsgrad zu mehr Kapitalertragsteuern führen. Diese werden wiederum wie ein Investmentfonds an den Anleger weitergegeben.
Hinweis: Auch beim Investment in ETFs sowie nach sorgfältiger Analyse der Performance unterliegen die Fonds einem Risiko, wenngleich es beispielsweise zum Investment in einzelne Aktien um ein Vielfaches geringer ist.
Die besten ETF Performances global
ETFs für globale und Schwellenländer ermöglichen es Investoren, ihre Investitionen außerhalb der USA zu diversifizieren und vom Wachstum der Auslandswirtschaft zu profitieren. Zu den attraktiven Qualitäten der Schwellenländer gehören die wachsende Erwerbsbevölkerung, der steigende Konsum sowie die relativ niedrige Verschuldung.
Vanguard FTSE Emerging Markets ETF – VWO
Der Vanguard FTSE Emerging Markets ETF (VWO) bildet die Wertentwicklung des FTSE Emerging Markets All Cap China A Inclusion Index ab, einer marktkapitalgewichteten Benchmark, die die Wertentwicklung von Large-, Mid- und Small-Cap-Aktien in 23 Schwellenländern, darunter Länder in Amerika, Europa, im Nahen Osten und Afrika sowie Asien.
Schon gewusst?
VWO wurde 2005 gegründet und verfügt über eine Bilanzsumme von 70,64 Milliarden US-Dollar zum 22. Februar 2018. Obwohl der Fonds weniger liquide ist als der EEM (ein weiterer beliebter ETF für Schwellenländer, weist er mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von 11,8 Millionen gehandelten Aktien eine geringere Kostenquote von 0,14 Prozent auf.
EEM ist einer der am aktivsten gehandelten ETFs der Welt mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von über 55 Millionen gehandelten Aktien. Das im Jahr 2003 eingeführte Unternehmen verfügt zum 22. Februar 2018 über eine Bilanzsumme von 43,72 Milliarden USD. Der iShares MSCI Emerging Markets ETF (EEM) bildet den MSCI Emerging Markets Index ab, der die Aktienmarktperformance in den globalen Schwellenländern messen soll. Ab 2018 umfasst der Index 24 Schwellenländer (entspricht 10 Prozent der Weltmarktkapitalisierung).
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Die besten Aktienindizes-ETFs
ETFs, die Aktienindizes abbilden, zählen zu den führenden ETFs, gemessen an den verwalteten Vermögen und dem Handelsvolumen. Aktienindex-ETFs ermöglichen es Anlegern, sich mit der gleichen Leichtigkeit wie beim Kauf einer einzelnen Aktie an den breiteren Markt zu binden. Aktienindex-ETFs lassen sich auch zur Absicherung des Marktrisikos einsetzen. So könnten beispielsweise Long-Positionen an der Börse durch den Leerverkauf eines Aktienindex-ETFs oder durch den Kauf eines inversen Aktienindex-ETFs gesichert werden. Die hohe Liquidität und Volatilität sowie die Verfügbarkeit niedriger Provisionssätze für Ein- und Ausstiegsgeschäfte haben sie auch bei Day-Tradern beliebt gemacht.
SPDR S&P 500 ETF – SPY
Der SPDR S&P 500 ETF (SPY) bildet den S&P 500 ab, einen Index, der auf den Marktkapitalisierungen von 500 großen Unternehmen mit an nationalen Börsen notierten Stammaktien basiert. Der S&P 500 ist breiter als der Dow Jones Industrial Average, der lediglich 30 Unternehmen umfasst, und stellt eine weitverbreitete Referenz an der US-Börse dar. Einem Anstieg oder Rückgang des S&P 500 Index steht eine entsprechende Aufwärts- oder Abwärtsbewegung des SPDR S&P 500 ETF gegenüber.
Nice to know
SPDR wurde 1993 von State Street Global Advisors gegründet und ist der weltweit größte ETF mit einem Gesamtvermögen von 267,97 Milliarden USD (zum 22. Februar 2018). Mit einem massiven durchschnittlichen Tagesvolumen von über 75 Millionen Aktien ist er auch der liquideste ETF der Welt.
Der im Jahr 2000 aufgelegte Fonds verfügt zum 23. Februar 2018 über ein Gesamtvermögen von 155,61 Milliarden USD, ein durchschnittliches tägliches Volumen von 3,8 Millionen. Wie SPY ist auch der iShares Core S&P 500 ETF (IVV) ein weiterer Fonds, der ein Engagement im S&P 500 anbietet. Theoretisch sollten diese (und andere) S&P 500-Tracking-ETFs die gleichen sein; es bestehen jedoch kleine Unterschiede in ihren Strukturen. SPY ist ein Investmentfonds, der bestimmte Einschränkungen hat, wie z. B. die Möglichkeit, die zugrunde liegenden Aktien nicht an andere Unternehmen auszuleihen (er hat auch eine höhere Kostenquote). IVV hingegen ist als echter ETF konzipiert, sodass es Derivate, Portfoliokredite und andere Strategien nutzen kann.
Vanguard Total Stock Market ETF – VTI
Der 2001 aufgelegte Fonds verwaltet zum 22. Februar 2018 ein Vermögen von 93,59 Milliarden USD. VTI hat ein durchschnittliches tägliches Volumen von 2,4 Millionen Euro. Der Vanguard Total Stock Market ETF (VTI) richtet sich an Anleger, die nach dem breitesten Engagement an der US-Börse suchen. Der Fonds bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, ein Large-Cap-Portfolio zu diversifizieren. VTI verfolgt die Performance des CRSP US Total Market Index, einer Benchmark, die die Anlagerendite des gesamten US-Aktienmarktes misst. Der Index umfasst Large-, Mid- und Small-Cap-Aktien, die regelmäßig an der New York Stock Exchange sowie der Nasdaq gehandelt werden.
Fazit: Beurteilung der ETF-Performance besteht aus mehreren Komponenten
Um die Auswahl für geeignete ETFs zu treffen, ist der Blick auf die Performance entscheidend. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen Wert, sondern vielmehr um die Kombination mehrerer Aussagen. Neben den Kosten, den Steuern sind vor allem die Diversifikation sowie der zugrunde liegende Basiswert entscheidend. Investoren können sich bei der Auswahl für etwas mehr Hilfestellung unter anderem folgende Fragen stellen:
Welches Risiko hat dieser ETF? Wie effizient kann ich auf die ETF zugreifen? Es gibt einige Top ETFs, die aufgrund ihrer langen leistungsstarken Performance am Markt dominieren. Dazu zählen beispielsweise iShares MSCI Emerging Markets ETF (globaler Markt und Schwellenländer) oder SPDR S&P 500 ETF (auf Basis von Aktienindizes). Generell sind die ETFs für viele Anleger interessant, die längerfristig Vermögen aufbauen möchten. Sie sorgen durch die Diversifikation für ein geringeres Risiko, etwa im Vergleich zum Investment einzelne Aktien. Ein ETF Vergleich kann die Investoren dabei unterstützen, um die richtige Auswahl zu treffen sowie die präferierten Parameter leichter miteinander zu vergleichen.
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Bilderquelle: shutterstock.com