Mit nachhaltigen Fonds und Sparplänen langfristig Vermögen aufbauen
Dezember 1, 2018 1:17 pmNachhaltige Geldanlagen zählen zu den Trends der letzten Jahren. Die Finanzbranche bietet immer mehr nachhaltige Fonds und somit auch Sparpläne an, weil viele Anleger sicher gehen wollen, dass mit ihrem Geld sinnvolle Investitionen getätigt werden und es einen Unterschied machen kann. Gerade Privatanleger setzen ihren Fokus oft auf nachhaltige Geldanlagen. Studien geben ihnen inzwischen durchaus auch in finanzieller Hinsicht recht. Ein gutes Risiko-Renditeverhältnis erhöht die Attraktivität noch. Über die Anlage über Sparpläne reichen schon kleine Investitionen aus, um langfristig dennoch ein ansehnliches Vermögen zu erwirtschaften.
- Sparpläne für Kleinanleger hervorragend geeignet
- Zinseszinseffekt und Konsequenz ermöglicht Vermögensaufbau
- Nachhaltige Fonds nicht schlechter als ihre Konkurrenz
- Nachhaltigkeit wird unterschiedlich umgesetzt
So funktionieren Sparpläne
Bei einem Sparplan muss der Anleger keinen vollständigen Anteil an einem Fonds erwerben. Stattdessen legt einen festen Betrag fest, den er dann regelmäßig in den entsprechenden Fonds investiert und erwirbt anteilig so viel des Wertpapiers, wie mit diesem Betrag jeweils möglich ist. In der Regel bieten Broker deswegen nicht jeden Fonds, ETF oder jede Aktie als Sparplan an. Sinn macht das Angebot für sie in der Regel nur dann, wenn mehrere Anleger einen Sparplan auf das Wertpapier abschließen. Es ist für die Broker nämlich grundsätzlich sinnvoll, so wenig überflüssige Wertpapiere wie möglich zu kaufen und große Orders durchzuführen.
Für den Kunden sind je nach Broker unterschiedliche Bedingungen möglich, die die Sparplananlage teils noch komfortabler machen können. So gibt es bei einigen beispielsweise die Möglichkeit, Geld direkt wiederanzulegen, was zum einen kostengünstig ist, zum anderen jedoch auch ermöglicht, die Sparpläne laufen zu lassen, ohne eingreifen zu müssen. Andere ermöglichen es, die Rate jährlich leicht zu erhöhen und so die Inflation zu berücksichtigen. Es ist zudem in der Regel nicht notwendig, einen Sparplan monatlich zu besparen. In der Regel sind unterschiedliche Zeiträume möglich:
- Monatlich
- Zweimonatlich
- Quartalsweise
- Halbjährlich
- Jährlich
Nicht alle Zeiträume werden jedoch von allen Brokern angeboten. Sparpläne können teilweise sehr kostengünstig ausgeführt werden. Die meisten Broker bieten Fonds ohne Ausgabeaufschlag an. Nur der Verkauf muss mit Transaktionsgebühren entlohnt werden.
Welche Vorteile haben Sparpläne gegenüber klassischen Geldanlagen für Privatanleger?
Gegenüber den meisten klassischen Geldanlagen haben Sparpläne sehr viele Vorteile. Sie ermöglichen es, den Vermögensaufbau auch mit geringen Beträgen voranzutreiben. Die selbstständige Anlage wird somit deutlich leichter und Kunden sparen sich Provisionen und andere Gebühren, die bei anderen Anlageformen anfallen. Gerade im Vergleich zu Lebensversicherungen, aber auch zu Bausparverträgen ergeben sich so interessante Alternativen.
Im Vergleich zu Fest- oder Tagesgeld ist zudem der Vorteil, dass die Rendite üblicherweise deutlich höher ist. Dies gilt nicht nur zu Zeiten des Niedrigzinses, dann jedoch natürlich ganz besonders. Das Risiko ist zudem mit langfristiger Geldanlage in Fonds nicht zwangsweise höher. Ein Sparplan erfordert für viele Anleger zudem letztlich weniger Aufwand. Sie müssen nicht in regelmäßigen Abständen nach den besten Festgeldzinsen suchen. Bei einem Sparplan ist es in der Regel nicht notwendig, regelmäßig Alternativen zu suchen. Nach der ersten Auswahl sollten die Fonds zwar immer noch im Blick behalten werden, in der Regel ist eine Umschichtung jedoch nicht notwendig.
Vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit ist die eigenständige Anlage in Fonds den meisten anderen Geldanlagen überlegen. Die Rendite ist bei Festgeldangeboten von Geldinstituten, die das Geld nutzen, um ökologische oder soziale Zwecke zu finanzieren, oft deutlich unter dem Marktdurchschnitt. Im Rahmen von Lebensversicherungen, Bausparverträgen und Angeboten für die Altersversorge gibt es kaum Anbieter, die sich auf nachhaltige Fonds spezialisiert haben. Wer hier also einen Schwerpunkt setzen möchte, kann dies derzeit nur privat.
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Wie unterscheiden sich nachhaltige Fonds von herkömmlichen Fonds?
Nachhaltige Fonds unterscheiden sich von anderen Fonds grundsätzlich darin, dass sie damit werben, dass das Geld der Anleger ökologisch oder/und sozial nachhaltiger verwendet wird. Wie genau dies dann innerhalb des Fonds umgesetzt wird, kann sehr unterschiedlich sein. Fonds verfolgen dabei unterschiedliche Strategien. Letztlich ist es sehr aufwändig zu überprüfen, welche Aktienunternehmen Nachhaltigkeitskriterien standhalten und welche nicht.
Deswegen nutzen die meisten nachhaltigen Fonds lediglich sogenannte Ausschlusskriterien. Das bedeutet beispielsweise, dass sie keine Aktien kaufen, die aus den folgenden Industrien stammen:
- Waffenproduktion
- Ölbranche
- Glücksspiel
- Alkohol und Zigaretten
Andere Ausschlusskriterien sind beispielsweise nachgewiesene Kinderarbeit oder bekannte problematische Produktionsbedingungen.
Darüber hinaus gibt es zudem auch den Best-in-Class-Ansatz. Dabei werden Unternehmen innerhalb einer Branche miteinander verglichen. Die Aktiengesellschaften, die nach den jeweils festgelegten Kriterien am Besten abschneiden, sind diejenigen, die für den Fonds in Frage kommen.
Natürlich ist es ohne Mehrkosten kaum möglich, ein Unternehmen auf alle wichtigen Merkmale zu durchleuchten. Viele Fonds stützen sich deswegen vor allem auf die Unternehmens-Richtlinien und überprüfen die tatsächliche Einhaltung nicht. Andere legen hingegen Wert darauf, ausschließlich in Unternehmen zu investieren, die sich jederzeit fair verhalten und ökologische Verbesserungen erreichen möchten.
Letztlich ist der Unterschied zwischen einem nachhaltigen Fond und einem herkömmlichen Fonds also, dass sich das Anlageuniversum deutlich verkleinert, wobei die Gesichtspunkte nach denen dieses geschieht, je nach Fonds unterschiedlich ist.
Langfristiges Investment in Fonds: Vorteil des Zinseszinseffektes
Bei langfristigen Investments profitieren Anleger ungemein davon, wenn der Zinseszinseffekt so lange wie möglich wirken kann. Damit dies geschieht ist es wesentlich, erwirtschaftete Zinsen direkt wieder anzulegen. Sie erwirtschaften dann wiederum neue Zinsens, sodass sich gerade bei langfristigen Investments deutliche Steigerungen des Ursprungskapitals erreichen lassen.
Wer beispielsweise ganz ohne Einstiegskapital startet, monatlich jedoch 200 Euro anlegen kann, kann je nach Anlagedauer und Nutzung des Zinseszinseffekts deutliche Renditesteigerungen erwirtschaften. Bei einer Rendite von durchschnittlich 4 % jährlich beträgt das Endkapital inklusive Zinsen:
- Nach 15 Jahren ohne Zinseszinseffekt: 46.680 Euro
- Nach 15 Jahren mit Zinseszinseffekt: 49.098 Euro
- Nach 30 Jahren ohne Zinseszinseffekt: 115.320 Euro
- Nach 30 Jahren mit Zinseszinseffekt: 137.520 Euro
Gerade langfristig orientierte Sparer sollten also in jedem Fall darauf achten, dass sie Zinsen nicht auszahlen lassen, sondern möglichst direkt reinvestieren. Bei einigen Brokern gibt es hierfür sogar eine gesonderte Funktion, sodass sich Anleger um die Wiederanlage nicht kümmern müssen. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung thesaurierender Fonds, allerdings besteht hier oftmals das Problem, dass diese steuerlich gerade bei ausländischen Fondsgesellschaften vergleichsweise kompliziert nutzbar sind. Steuerlich kann es aufgrund der Freibeträge zudem durchaus sinnvoll sein, erst einmal Zinsgutschriften zu erhalten und nicht die Geldanlage vollständig zu einem späteren Zeitpunkt mit zusätzlichem Gewinn versteuern zu müssen.
Weitere Vorteile des langfristigen Investments
Das langfristige Investment hat zudem den wichtigen Vorteil, dass es in der Lage ist, das Risiko deutlich zu mindern. Dies geschieht letztlich durch zwei unterschiedliche Eigenschaften des langfristigen Investments in nachhaltige Fonds.
Zum einen sorgt der Cost Average-Effekt dafür, dass es statistisch deutlich unwahrscheinlicher ist, dass Anleger nur zu sehr hohen Kursen verkaufen und zu niedrigeren kaufen. Stattdessen gleichen sich Investitionen zu hohem Preis und zu niedrigen Preisen aus. Auf diese Weise ist es möglich, von schlechten und guten Marktphasen gleichermaßen zu profitieren, auch wenn dadurch die Gesamtrendite geschmälert werden kann. Natürlich hängt das gesamte Rendite-Risikoverhältnis letztlich vor allem von der Arbeitsweise des Fonds ab, grundsätzlich ist ein regelmäßiges Investment jedoch in der Lage, die Zielallokation zu erhalten und das Risiko zu verringern.
Ein verringertes Risiko lässt sich in der Regel auch dadurch erzielen, dass Nutzer möglichst langfristig investiert bleiben, solange es sich bei den nachhaltigen Fonds um Fonds mit Aktienanteil handelt. In den letzten Jahrzehnten gab es durchaus Wertschwankungen an den Börsen, über die Jahre lassen sich jedoch so gut wie immer Gewinne erzielen. Je länger das Investment andauert, umso wahrscheinlicher ist eine positive Entwicklung. Die Statistik in den letzten Jahren legt deswegen nahe, dass es umso wahrscheinlicher ist, Gewinne zu erzielen, je länger der Anleger am Aktienmarkt investiert ist.
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Können nachhaltige Investments mit „normalen“ Fonds mithalten?
Viele Anleger stellen sich die Frage, ob nachhaltige Fonds eine ähnliche Rendite erzielen können, wie herkömmlichen Fonds. Grundsätzlich haben nachhaltige Fonds ja zwei Merkmale, die dem entgegenstehen würden: Zum einen sind sie in der Auswahl der Unternehmen beschränkt und können so unter Umständen keine Aktien kaufen, bei denen die Gewinnaussichten besonders hoch sind. Auf der anderen Seite ist es vergleichsweise umständlich, zusätzlich zu den finanziell lohnenden Investitionsobjekten auch die zu ermitteln, die auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Nutzen haben.
Überraschenderweise ist es nicht zwangsläufig mit weniger Rendite verbunden, in einen nachhaltigen Fonds zu investieren. Im Gegenteil ist es sogar oftmals so, dass die Fonds mit der Rendite der nicht-nachhaltigen Investments mithalten können, die Kennzahlen ihnen zudem weniger Risiko bescheinigen.
Inzwischen gibt es sogar mehrere Studien, die darauf hinweisen, das nachhaltige Fonds eines bessere Rendite erzielen. So hat beispielsweise die Berliner Rating-Agentur Scope ermittelt, dass nachhaltige Fonds über den betrachteten Zeitraum von fünf Jahren sogar im Vorteil sind. Sie erzielten eine Rendite von 10,7 Prozent jährlich, während es bei den nicht-nachhaltigen Fonds 10 Prozent waren.
Natürlich unterscheiden sich auch innerhalb der nachhaltigen Fonds die einzelnen Produkte voneinander. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Anbieter eines nachhaltigen Fonds eine bessere Rendite erzielen kann. Es scheint jedoch auch nichts dagegen zu sprechen.
Nachhaltige Fonds mit großen Unterschieden
Ein wesentliches Problem bei der Suche nach guten nachhaltigen Fonds ist ohne Frage die teilweise sehr unterschiedliche Qualität. Dies betrifft nicht nur die Expertise des Fondsmanagements, die wie bei jedem anderen Fonds auch eine wichtige Rolle spielt. Auch der Begriff „nachhaltiger Fonds“ ist nicht geschützt und dementsprechend unterschiedlich sind auch die Zusammensetzungen der Fonds. Allein die zahlreichen unterschiedlichen Ansätzen bei der Auswahl der infrage kommenden Unternehmen sorgt dafür, dass sich die Zusammensetzung teils sehr stark unterscheiden.
Problematisch ist dies auch deswegen, weil viele Fonds nicht ausreichend transparent sind. So bemängelt die Verbraucherzentrale, dass von 46 Fonds nur 13 eine mindestens hohe Transparenz aufweisen, 20 Fonds kommunizieren hingegen schlecht, wie nachhaltig die Investition tatsächlich ist.
Wir raten Anlegern deswegen, bei der Wahl nachhaltiger Fonds auf die folgenden Merkmale zu achten:
- Welchen Ansatz verfolgt der Fonds bei der Auswahl der Unternehmen?
- Schließt der Fonds klimaschädliche Kohl- und Ölindustrie aus?
- Lehnt er Kinderarbeit ab?
- Investiert der Fonds auch in Waffen- und Rüstungsindustrie?
Um einen Fonds zu finden, der tatsächlich das Prädikat „Nachhaltig“ verdient, sind diese Fragen wesentlich. Wer nur die größten Sünder ausschließen möchte, kann so bereits geeignete Fonds finden. Wer sichergehen möchte, dass sein Geld ausschließlich in nachhaltige Unternehmen investiert wird, muss Anlageuniversum und -bedingungen für jeden Fonds genau studieren.
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Besonders auf Diversifikation achten
Bei der Anlage in nachhaltige Fonds müssen Anleger noch stärker als bei anderen Unternehmen darauf achten, dass ihr Portfolio ausreichend diversifiziert ist. Dies hat unterschiedliche Gründe. Wer in mehrere nachhaltige Fonds investiert, wird aufgrund des eingeschränkten Anlageuniversums in vielen Fällen über mehrere Fonds in die gleichen Unternehmen investieren. Letztlich werden viele Fondsverwalter ähnliche Aktiengesellschaften besonders im Fokus haben, da die Merkmale gute Renditechancen und nachhaltiges Investment nicht all zu oft zu finden sind.
Auf der anderen Seite gibt es einige Branchen, die sich besonders für nachhaltige Investments eignen. Deswegen müssen Anleger darauf achten, dass der Schwerpunkt nicht zu groß wird. So liegt es beispielsweise nahe, dass ein Investment in die Energiebranche erfolgt. Immerhin sind hier besonders viele Unternehmen aktiv, die ökologischer Arbeiten als bei der konventionellen Energieerzeugung. Dementsprechend legen viele Fonds hierauf einen Schwerpunkt. Hinzu kommen einige Themenfonds, die sich vor allem auf diese Branche fokussieren. Für den Anleger kann dies den Nachteil haben, dass sein Portfolio so nicht ausreichend diversifiziert ist.
Die Problematik wird am ehemaligen Anlagetrend deutlich. Deutsche Unternehmen der Solartechnologie-Branche wurden lange Zeit gehypt und galten als der Investmenttrend schlechthin. Doch schon bald strömten chinesische Firmen mit deutlich günstigeren Preisen auf den Markt. Wer zu stark auf diesen Trend gesetzt hatte und Ein- und Ausstiegszeitpunkt verpasste, wurde für sein Risiko deutlich abgestraft.
Fazit: Nachhaltige Fonds für Vermögensaufbau gut geeignet
Sparpläne auf nachhaltige Fonds sind für den Vermögensaufbau hervorragend geeignet. Gerade der Zinseszinseffekt ermöglicht es bei einem langfristigen Investment, auch mit kleinen Sparraten ein ansehnliches Vermögen zu erwirtschaften.
Nachhaltige Investmentfonds schneiden dabei nicht schlechter ab, als andere Fonds. Bislang deuten Vergleiche darauf hin, dass sie im Vergleich mit nicht-nachhaltigen Fonds sogar leicht im Vorteil sein können. Die Rendite leidet nicht unter dem eingeschränkten Anlageuniversum und die Risikokennzahlen sind oftmals sogar etwas vorteilhafter als bei ihren Konkurrenten. Dementsprechend ist das Risiko-Renditeverhältnis sogar etwas besser.
Eine Herausforderung ist dabei jedoch ohne Zweifel, dass Nutzer nicht immer davon ausgehen können, dass die Fonds tatsächlich in Unternehmen mit nachhaltigem Anspruch zu investieren. Je nach Art der Strategie und der Anforderungen an die Aktiengesellschaften, die zur Investition in Frage kommen, kann von wirklich nachhaltigen Unternehmen oftmals keine Rede sein.
Nutzer sollten außerdem bedenken, dass sie gerade bei nachhaltigen Fonds auf eine ausreichende Diversifikation achten müssen.