Bakkt geht am 12. Dezember an den Start
Oktober 25, 2018 12:14 pmDie neue Kryptobörse Bakkt nimmt ihre Arbeit am 12. Dezember 2018 auf. Dann sollen dort auch Bitcoin-Futures handelbar sein. Auch auf andere Kryptowährungen und Bitcoin-ETFs könnte der Start der Börse positive Auswirkungen haben. In einer offiziellen Erklärung der Intercontinental Exchange (ICE), die auch die New York Stock Exchange betreibt, wurden nun Details zum Börsenstart bekannt gegeben.
Jetzt Konto beim Broker eToro eröffnen51% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld. Investitionen in Kryptoassets sind sehr volatil und in einigen EU-Ländern nicht reguliert. Krypto-Handelsdienste werden von DLT Finance bereitgestellt. Es können Gewinnsteuern anfallen.
Globale Handelsplattform der ICE
Bakkt ist eine von der ICE entwickelte globale Krypto-Handelsplattform. Investoren und Trader sollen die Möglichkeit bekommen, schnell und kostengünstig auf regulierte Krypto-Assets zugreifen zu können, um mit diesen zu handeln. Außerdem will Bakkt mehrere neue Produkte, darunter auch Terminkontrakte, einführen. Ein Ziel ist es auch, die globale Infrastruktur rund um digitale Assets zu stärken. Damit könnte sich der Launch von Bakkt auf die Entscheidung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC hinsichtlich Bitcoin-ETFs auswirken.
Auswirkungen auf SEC-Entscheidungen möglich
Die SEC lehnte zuletzt Ende August neun eingereichte ETFs von drei Anbietern ab, will diese Entscheidung jedoch nochmals überprüfen. Alle einreichten ETF-Vorschlänge basierten auf den an der CBOE handelbaren Bitcoin-Futures. Die SEC lehnte diese unter anderem mit der Begründung ab, sie habe Bedenken hinsichtlich der Größe des Futures-Marktes für Bitcoins hat. Sie ist der Ansicht, der Bitcoin-Futures-Markt weise keine signifikante Größe auf. Zudem verwies man darauf, dass die Gefahr von Betrug und Manipulation hoch sei.
Damit sind offiziell anerkannte Finanzprodukte auf Bitcoins in den USA weiterhin nur an der CBOE und der CME handelbar. Dort wurden die Bitcoin-Futures Ende 2017 eingeführt. Nun könnte jedoch der Fall eintreten, dass Bakkt mit seinem Eintritt in den Futures-Markt für Bitcoins dessen Liquidität sowie die Handelsaktivitäten signifikant erhöhen wird. Die SEC könnte dann ihre bisherige Einstellung überdenken.
Futures auf Bitcoins an der Bakkt
Die Bakkt will ab dem 12. Dezember 2018 sogenannte Daily Futures Contracts zum Handel anbieten. Beim Bakkt Bitcoin (USD) Daily Futures Contract handelt es sich um einen physisch abgerechneten, täglichen Future-Kontrakt auf Bitcoins. Er soll von Bakkt LLC, dem Digital Asset Warehouse der ICE, gehalten und auch dort aufbewahrt werden. Die ICE Clear US, Inc. ist für die Abwicklung zuständig. ICE Clear US Inc. ist eine Tochtergesellschaft der ICE. Diese wird also letztendlich die Verträge abschließen. Jeder Futures-Kontrakt sieht die Lieferung eines Bitcoin-Coins aus dem Bakkt Digital Asset Warehouse vor. Die Futures werden in US-Dollar gehandelt.
Futures-Preis in Dollar
Der Preis für ein Bitcoin-Future wird in US-Dollar mit bis zu zwei Dezimalstellen angegeben. Die Mindestpreisbewegung liegt bei 2,5 Dollar pro Bitcoin und Vertrag. Ein tägliches Preislimit ist nicht vorgesehen. An jedem Handelstag wird ein neuer Vertrag notiert. Wenn nun ein Investor einen dieser Future-Kontrakte kauft, wird bei der Abrechnung ein Bitcoin auf das Konto des Eigentümers geliefert. Die Future-Kontrakte an der CBOE und der CME werden in Fiat-Währungen abgerechnet; die Bakkt-Futures nun also in Bitcoins.
Futures auf physisch hinterlegte Bitcoins
Bakkt bietet nun Futures auf physisch hinterlegte Bitcoins an. Damit arbeitet die Börse hier etwas anderes als die CBOE und die CME. Bei diesen Terminkontrakten wechselt bei der Erfüllung das Asset, also ein oder mehr Bitcoins, oder das Besitzrecht daran den Besitzer. Wer also eine Short-Position eingeht, verpflichtet sich, bei Ablauf des Vertrags seinem Gegenüber eine zuvor vereinbarte Anzahl an Bitcoins zu einem vereinbarten Preis zu verkaufen und „physisch“ zu übertragen. Liegt der Bitcoin-Kurs bei Vertragsende höher als der ursprünglich vereinbarte Preis, hat man durch die Short-Position einen Verlust erzielt. Wer eine Long-Position eingegangen ist, ist so im Vorteil.
Jetzt Konto beim Broker eToro eröffnen51% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld. Investitionen in Kryptoassets sind sehr volatil und in einigen EU-Ländern nicht reguliert. Krypto-Handelsdienste werden von DLT Finance bereitgestellt. Es können Gewinnsteuern anfallen.
Markt institutionalisiert sich weiter
Prominente Bitcoin-Befürworter sehen in den Bakkt-Bitcoin-Futures ebenfalls eine gute Möglichkeit. Mike Novogratz, der CEO von Galaxy Digital, sieht in diesem neuen Bitcoin-Futures-Markt die Möglichkeit, dass sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass bald ein Bitcoin-ETF eingeführt wird. Galaxy Digital ist ebenfalls im Kryptomarkt aktiv und wurde kürzlich der erste Custody-Kunde von Fidelity Investments.
Fidelity Investments, der viertgrößte Vermögensverwalter der Welt, gab kürzlich bekannt, dass man auf dem Kryptomarkt aktiv werden will. Das Unternehmen will eine Krypto-Handelsplattform für institutionelle Anleger und Custody-Lösungen für den Bitcoin-Handel auf den Markt bringen. Auch Coinbase und BitGo arbeiten an Custody-Lösungen und anderen innovativen Angeboten. Diese Entwicklungen werden zur Folge haben, dass sich der Kryptomarkt weiter institutionalisiert.
Fehlende Custody-Lösungen für institutionelle Investoren
Institutionelle Investoren scheuten bislang einen Einstieg in den Kryptomarkt, da Custody-Lösungen, also eine offizielle Depotbank-Lösung, fehlten. Der Start von Bakkt wird in der Kryptoszene mit Spannung erwartet. Einige Beobachter gehen sogar davon aus, dass die Einführung der neuen Börse noch wichtiger für die Branche sein könnte als die Genehmigung eines Bitcoin-ETFs. Die geplanten Bakkt-Bitcoin-Futures werden das erste Kryptoprodukt der neuen Börse sein. Weitere könnten folgen. Der Start der Börse könnte auch die Kurse von Kryptowährungen wieder steigen lassen.
Bitcoins-Futures ließen 2017 Kurse steigen
Dies war auch im letzten Jahr kurz nach der Einführung der Bitcoin-Futures an der CBOE und der CME der Fall. Viele Anleger nutzten die Futures allerdings auch, um Bitcoins zu shorten. Dies war auf diesem Weg erstmals möglich. Nach dem Rekordhoch Ende Dezember kam es dann im Januar zu einem massiven Einbruch der Kurse von Kryptowährungen. Dies hat jedoch auch dazu beigetragen, dass sich der Markt nachhaltig stabilisieren und reifen konnte. Die Volatilität ist deutlich zurückgegangen. Dies war nicht nur für Investoren ein wichtiges Argument, um nun auf dem Kryptomarkt aktiv werden zu können. Auch die Chance, dass bald neue Krypto-Handelsinstrumente eingeführt werden, steigt so. Mittlerweile belegen Studien, dass die Bitcoin-Futures im letzten Jahr mitverantwortlich für den Kursanstieg, aber auch für den Kursrückgang Anfang 2018 waren.
Börse mit Rückendeckung der Wall Street
Ein wichtiger Schritt für die Handelsplattform war wohl der Wechsel von Adam White von Coinbase zu Bakkt. Er soll hier nun als Chief Operating Officer die Handelsplattform mit aufbauen. Mittelfristig könnte Bakkt vor allem für Coinbase ein großer Konkurrent werden. Neben der Wall Street – die ICE steht hinter Bakkt – konnte die Börse auch andere namhafte Unternehmen als Unterstützung gewinnen. Beispielsweise schloss man mit Microsoft und Starbucks Partnerschaften.
Ursprünglich hatte man darauf gehofft, dass Bakkt schon im November an den Markt gehen könnte. Mitte Oktober fehlte allerdings noch die operative Genehmigung der Commodities and Futures Trading Commission. Bakkt arbeitet nach eigener Aussage eng mit den Behörden, darunter auch dem Clearingstellen-Risikoausschuss, zusammen, um alle Vorgaben der CFTC und der US-Regierung zu erfüllen.
Patent für Marktmodell angestrebt
Im November wird wohl zunächst noch eine Beta-Testphase durchgeführt. Außerdem bemüht man sich, ein Patent für das geplante Marktmodell zu erhalten. Bakkt will seinen Kunden den Handel mit Kryptoprodukten innerhalb eines sicheren Regulierungsrahmens ermöglichen. Somit will man auch die Risiken im Handel mit Kryptowährungen senken. Auf der anderen Seite soll jedoch auch genug Spielraum für Innovationen bleiben.
Um Risiken zu minimieren, gibt es unter anderem spezielle Anforderungen an die vollständige Vorfinanzierung von Geschäften. Kunden sollen zudem einen eigenen Storage-Zugang erhalten. Claring-Mitarbeiter müssen so nicht selbst direkt mit Kryptowährungen umgehen. Die Sicherheit aller Einlagen soll zudem über einen Fonds sichergestellt werden. Bakkt-CEO Kelly Loeffler ist der Ansicht, dass gerade für neuen Industrien ein sicherer Regulierungsrahmen notwendig ist. Sie betonte kürzlich, dass die Regulierungsbehörden ihrer Auffassung nach bereits im Dialog mit der Industrie seien.
Fazit: Neue Kryptobörse Bakkt mit Spannung erwartet
Der Handel an der neuen Kryptobörse Bakkt soll am 12. Dezember 2018 starten. Die Kryptobörse will dann auch den Handel mit Bitcoin-Futures anbieten, die im Unterschied zu den Futures der CBOE und der CME direkt auf Bitcoins basieren. Bakkt will Investoren und Tradern einen schnellen und günstigen Zugang zum Handel mit digitalen Assets ermöglichen und auch die bisherige Infrastruktur auf dem Markt weiter ausbauen. Dies könnte nicht nur die Kurse von Kryptowährungen wieder steigen lassen, sondern auch positiven Einfluss auf die nächsten Entscheidungen der amerikanischen Börsenaufsicht hinsichtlich eines Bitcoin-ETFs haben.
Die neuen Bitcoin-Futures der Bakkt werden in der Tat über Bitcoins abgerechnet, aber in Dollar notiert. Jeder Futures-Kontrakt sieht die Lieferung von Bitcoins vor. Beim Kauf eines Future-Kontrakts erhält der Eigentümer bei der Abrechnung Bitcoins auf sein Konto.
Da hinter der Bakkt mit der ICE der Betreiber der New York Stock Exchange steht und international tätige Unternehmen als Partner gewonnen werden könnten, ist die neue Börse ein weiterer Schritt in Richtung Institutionalisierung des Kryptohandels. Seit dem Kursrückgang im Januar stabilisierte sich der Markt immer mehr und reifte so. Auch die Volatilität von Kryptowährungen ging zurück. Immer mehr institutionelle Anleger interessierten sich für den Einstieg in den Kryptomarkt, allerdings fehlten Custody-Lösungen, die nun nach und nach auf den Markt kommen.