Heutzutage gibt es zahlreiche Derivate, mit denen spekulativ eingestellte Anleger handeln können. Zu den bekanntesten Produkten aus diesem Bereich gehören sicherlich neben den Optionen, Optionsscheinen und Zertifikaten auch die sogenannten Futures. Es handelt sich dabei um spezielle Terminkontrakte, die ausschließlich für spekulativ eingestellte Anleger geeignet sind. In den folgenden Abschnitten möchten wir gerne einige Informationen zum Futures handeln bereitstellen und darüber hinaus Anhaltspunkte geben, was Futures für Anfänger sowie für Profis interessant macht und worauf bei der Wahl des Anbieters zu achten ist.
Futures handeln für Anfänger: die wesentlichen Merkmale dieser Derivate
Das Futures handeln für Anfänger ist sicherlich mit einem großen Anreiz verbunden, dass es bei diesen Derivaten möglich ist, in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Dennoch sollten sich Neulinge zunächst mit dem Thema Futures Handel und diesen Finanzprodukten im Detail beschäftigen, wozu unter anderem gehört, dass die Definition der Produkte bekannt ist und der Anleger darüber informiert ist, worauf er beim Handel achten sollte. Die Erklärung der Futures ist nicht ganz einfach, da diese Produkte durchaus von der Struktur her etwas kompliziert sein können, insbesondere für Anfänger. Per Definition handelt es sich bei Futures um Terminkontrakte und Hebelprodukte, mit denen Anleger auf die Entwicklung eines Basiswerte spekulieren können.
Die Erklärung sieht weiter vor, dass Futures stets eine begrenzte Laufzeit haben und es sich bei den Basiswerten vor allen Dingen um Aktien, Indizes und Rohstoffe, aber auch um Zinsen oder Währungen handeln kann. Futures handeln ist für Anfänger und Profis gleichermaßen risikoreich, was unter anderem mit dem Hebel zu tun hat, mit denen all diese Finanzprodukte ausgestattet sind. Anleger haben den Vorteil, dass nur ein kleiner Betrag, die sogenannte Sicherheitsleistung (Margin) eingezahlt werden muss und es bei Weitem nicht notwendig ist, den tatsächlichen Gegenwerte der Kontakte zu „hinterlegen“. Ein wesentliches Merkmal der Futures besteht zudem darin, dass sich der Wert des einzelnen Futures – aufgrund des Hebels – überproportional zur Entwicklung des Basiswertes entwickelt. Dies führt zum einen dazu, dass hohe Gewinne in kurzer Zeit möglich sind, aber andererseits gibt es aufgrund dieser Tatsache auch ein recht hohes Verlustrisiko.Ein Futures-Beispiel aus der Praxis
Wie Futures funktionieren und warum der Futures Handel für Anfänger durchaus mit guten Chancen verbunden ist, lässt sich an einem Praxisbeispiel verdeutlichen. Angenommen, ein Anleger entscheiden sich beim Futures Trading dafür, auf die Entwicklung der Telekom-Aktien zu spekulieren. Da er an zukünftige Kursgewinne glaubt, würde er in diesem Fall einen Terminkontrakt kaufen, der ihn später zum Erwerb der Telekom-Aktien verpflichtet. Der Anleger spekuliert in diesem Fall also auf steigende Kurse. Sollte es in der Zukunft nun bis zum Fälligkeitsdatum dazu kommen, dass der Aktienkurs der Telekom-Aktien tatsächlich steigt, hätte der Anleger mit seinem Future einen Gewinn erzielt. Wie hoch dieser im Detail ist, richtet sich nach verschiedenen Aspekten, beispielsweise nach dem Basispreis des Futures und auch nach der Laufzeit. Denn wie Optionsscheine besitzen auch Futures eine Art Zeitwert. Während der gesamten Laufzeit hat der Anleger die Möglichkeit, die Futures zu handeln, also vorzeitig zu verkaufen. Dies geschieht in der Praxis sogar relativ häufig, denn nur wenige Anleger warten bis zum Fälligkeitsdatum ab um den Future dann tatsächlich ausführen zu lassen.
Futures Definition: Ein Vergleich der Anbieter
Wer mit Futures handeln möchte, der muss sich für einen Broker entscheiden, wobei auch manche Banken den Handel mit diesen Derivaten anbieten. Aufgrund der Unterschiede zwischen den vielen Anbieter ist es ratsam, einen Online Futures Broker Vergleich durchzuführen. Zum Handel muss ein Depot vorhanden sein, in dem in aller Regel nicht nur Aktien, Renten und sonstige Wertpapiere verwaltet werden können, sondern eben auch Derivate wie Futures. Es kommt hier beim Vergleich im Wesentlichen auf die Konditionen an, wie zum Beispiel auf die Depotführungsgebühren und die Ordergebühren, die der jeweilige Broker verlangen. In aller Regel ist es so, dass die Transaktionskosten für den Handel mit Futures etwas von den normalen Ordergebühren abweichen, die beispielsweise beim Handel von Aktien gelten. Daher sollte man bei den verschiedenen Brokern darauf achten, wie hoch die Kosten für den Handel mit Futures im Details sind. Darüber hinaus bieten zahlreiche Broker die Möglichkeit, die Terminkontrakte nicht nur eine Terminbörse, sondern auch außerbörslich zu handeln. Oftmals ist hier noch ein besserer Preis möglich, sodass dieses Kriterium mit in den Vergleich einfließen sollte.
Ein weiterer Punkt, auf den beim Online Futures Broker Vergleich geachtet werden sollte, ist die angebotene Handelsplattform. Da der Handel mit Futures stets spekulativen Charakter hat, ist es für Anleger nicht unwichtig, dass sie sich gut auf der angebotenen Handelsplattform zurechtfinden. Daher ist es idealerweise sogar so, dass der jeweilige Anbieter die Möglichkeit offeriert, den Handel zunächst über ein Demokonto zu testen. Wer allerdings bereits Erfahrungen mit dem Handel hat, kann auf diese Testphase unter Umständen verzichten. Ansonsten spielen für manche Kunden auch noch andere Dinge eine Rolle, wie zum Beispiel eine gute Erreichbarkeit des Kundenservice und der allgemeine Service, den der Broker zur Verfügung stellt.
Mini-Futures als Alternative zu herkömmlichen Futures
Seit geraumer Zeit können Anleger nicht nur klassische Futures handeln, sondern es werden am Finanzmarkt auch die sogenannten Mini-Futures angeboten. Auch wenn diese von der Bezeichnung her ähnlich wie Futures klingen, so gibt es doch einige deutliche Unterschiede zwischen Futures und Mini-Futures, die insbesondere Anfänger kennen sollten. Es handelt sich bei Mini-Futures um Zertifikate, die zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Optionsscheinen haben, allerdings auch mit herkömmlichen Futures.
Ein wesentlicher Unterschied zu den klassischen Futures besteht bei Mini-Futures unter anderem darin, dass die Laufzeit meistens nicht begrenzt ist. Eine Gemeinsamkeit ist hingegen, dass es auch bei den Mini-Futures einen Basiswert gibt, auf den sich diese Derivate beziehen. Dabei handelt es sich häufig um Aktien oder Indizes. Die Mini-Futures zeichnen sich vor allem durch das Finanzierungslevel aus, welches vom Emittenten bestimmt wird. Darüber hinaus sind das Stop-Loss und der jeweilige Basispreis wichtige Faktoren.
Mini-Futures sind sicherlich für Anfänger besonders gut geeignet, was nicht nur an der unbegrenzten Laufzeit liegt, sondern die Kursentwicklung ist auch leichter nachvollziehbar. Beinhaltet der Mini-Future beispielsweise einen Hebel von 6 und steigt der Kurs des Basiswertes um drei Prozent, so steigt der Wert des Mini-Futures in Form eines Long-Futures exakt um 18 Prozent (6*3). Ein weiteres wesentliches Merkmal der Mini-Futures besteht im sogenannten Stop-Loss. Hat der Basiswert des Mini-Futures aktuell zum Beispiel einen Kurs von 50 Euro und ist das Finanzierungslevel bei 40 Euro angesiedelt, hat der Mini-Future einen sogenannten inneren Wert von zehn Euro.
Fällt der Kurs nun unter 40 Euro, würde der Mini-Future wertlos werden. Zwar ist es nicht zwangsläufig vorgeschrieben, dass Mini-Futures über ein Stop-Loss verfügen müssen, jedoch ist dieses in der Praxis relativ häufig der Fall. Im Beispiel könnte dieses Stop-Loss bei 41 Euro liegen. In diesem Fall würde der Anleger ein Restwert von einem Euro je Futures gutgeschrieben bekommen, falls der Kurs des Basiswertes unter diese Marke fällt. Zwar ist der Verlust auch in diesem Fall immer noch sehr hoch, aber zumindest konnte der Anleger es vermeiden, einen Totalverlust zu erleiden. Ein wesentlicher Vorteil der Mini Futures besteht darin, dass es für den Anleger keine Nachschusspflicht gibt. Somit kann das Risiko von Nachzahlungen, die durch Kursschwankungen entstehen können, verhindert werden. Darüber hinaus ist es durch den geringeren Kapitaleinsatz möglich, einen höheren Hebeleffekt zu erzielen. Der Nachteil besteht aber auch bei Mini-Futures darin, dass ein großer Verlust des investierten Kapitals nicht auszuschließen ist.