Fracking: Deutschland Ja, Frankreich Nein

April 10, 2015 5:00 pm

Das Thema Energiegewinnung spielt weltweit eine bedeutende Rolle. In Zeiten wachsender Bevölkerung, in einigen Ländern steigen die Bevölkerungszahlen explosionsartig an, sehen sich die Energiekonzerne einer steigenden Problematik ausgeliefert. Die regenerativen Quellen wie Windkraftwerke und Solaranlagen, sind zum Teil noch nicht etabliert und nur ein geringer Prozentsatz der weltweiten Versorgung mit Energie stammt aus diesen alternativen Methoden der Energiegewinnung. Das Braunkohlereservoire in Deutschland neigt sich allmählich dem Ende zu und Erdöl ist immer schwieriger zu finden. Es kursiert eine neuartige Form der Energiegewinnung. Das sogenannte „Fracking“ befindet sich auf dem Vormarsch. Diese Methode Gas freizusetzen, ist allerdings umstritten und wird oft diskutiert.

Fracking, worum geht es?

Erdgasgewinnung mittels Fracking

Erdgasgewinnung mittels Fracking , Quelle: Umweltbundesamt

Erdgas ist eine wichtige Quelle um die Energieversorgung aufrecht zu erhalten. Die Erdgasvorräte in Deutschland sind begrenzt und der überwiegende Anteil dieses Rohstoffs wird importiert. Vor allem Russland ist einer der Hauptlieferanten. Die politische Situation ist aber zur Zeit angespannt, der Ukraine-Konflikt wirft seinen Schatten voraus. Fracking bedeutet übersetzt das hydraulische Aufbrechen von Gesteinsschichten, speziell Schiefergestein, um an die Gasvorräte zu gelangen. Ohne das Fracking, ergibt sich keine Möglichkeit der Gasförderung im und unter dem Gestein. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und chemischer Zusätze unter extrem hohen Druck in die Gesteinsschichten gepresst. Der Sand erfüllt den Zweck, dass die Spalten im Gestein offen bleiben und das Gas oder auch das Öl austreten kann.Die chemischen Zusätze dienen der Schmierung und halten Bakterien der hydraulischen Anlage fern. Unter hohem Druck Gestein aufzubrechen und das darin enthaltene Gas fördern, diese Methode wird als Fracking bezeichnet.

Deutschland im Vergleich zu Frankreich – Fracking

Frankreich spricht sich mit einem „NON“ klar gegen diese Methode der Gasförderung aus. In energiepolitischen Fragen sind sich die beiden Länder selten einig. Während Deutschland zugunsten der Umweltfrage und im Hinblick auf das atomare Risiko die Atomkraftwerke mittelfristig abschaltet, profitiert Frankreichs Energiegewinnung zu zwei Drittel aus der Atomkraft. Der Gegensatz ist spürbar erkennbar. Einerseits verzichtet Deutschland auf die günstige Atomkraft und jetzt beschließt die Regierung ein Gesetz, was Fracking bundesweit zulässt. Die Gefahren welche vom Fracking ausgehen, sind dabei noch nicht einmal komplett erforscht. Kritiker befürchten eine katastrophale Folge für Umwelt und Natur.
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Fracking, potentielle Gefahren

In den chemischen Zusätzen, welche beim Fracking beigefügt werden, befinden sich einige bedenkliche Chemikalien. Kaliumchlorid, Zitronensäure und Boratsalze, sind nur ein paar Beispiele an Stoffen, die bei dieser Methode angewandt werden. Umweltschützer befürchten ein Risiko für die Reinheit des Grundwassers. Auch der große Wasserbedarf spielt eine negative Rolle. Pro Fracking-Quelle, werden statistisch 9-15 Millionen Liter Wasser benötigt. Das ist eine gewaltige Menge an Trinkwasser, welches in das Gestein gepumpt wird. Sauberes Trinkwasser avanciert allmählich zu einem knappen Rohstoff weltweit. Zu Recht kritisieren Umweltschützer den extrem hohen Verbrauch an Wasser beim Fracking. Ein weiterer Knackpunkt besteht in den Rückständen der Mischung, die unter hohem Druck in die Gesteinsschichten geschossen wird. Eine hundertprozentige Gewissheit, dass auch unter großem Aufwand die Rückstände komplett entsorgt und ausgespült werden, gibt es einfach nicht. Fracking ist ein Eingriff in die Natur und mittlerweile mehr als nur eine Notlösung. Viele Länder verwenden die Variante der Gewinnung von Erdgas. Auch Deutschland hat sich nach langen Überlegungen dazu entschlossen, Fracking flächendeckend zu nutzen.

Rückfall ins Mittelalter

Fracking ist besonders bei Umweltschützern sehr umstritten

Fracking ist besonders bei Umweltschützern sehr umstritten , Quelle: Pixabay.com

Zu Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, wurden sämtliche Bedenken beim Umweltschutz über Bord geworfen und das Erdöl wurde exzessiv gefördert. Die vielen Länder der Erde haben den Aspekt Klimawandel erkannt und richten sich allmählich auf eine Energiewende ein. Der bedeutende Erdölfund in Südengland, animiert die Konzerne dort Fracking im großen Stil zu betreiben um an die Rohstoffe zu gelangen. Dieser Weg wäre aber ein Rückfall um Jahrzehnte. Sämtliche Bemühungen der Umweltschützer der letzten 100 Jahre wären damit umsonst. Das Thema Fracking ist allerdings kaum noch wegzudenken. Die Rohstoffe werden knapper und sind immer schwieriger zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich diese Methode langfristig auf die Umwelt auswirkt und ob sich nicht doch noch bessere Alternativen ergeben.

Kuriose Zulassung für Fracking in Deutschland

Es ist mittlerweile bekannt, dass Fracking in Deutschland zugelassen wird. Die Gründe dafür sind allerdings zwiespältig. Gerade in der Zeit, wo die ganze Welt über den Suizid des Co-Piloten der German-Wings-Maschine mit vielen Opfern redet, wird die Zulassung für zertifizierte Fracking-Unternehmen eingereicht. Es scheint gerade so, als ob die Bundesregierung nur auf eine Ablenkung der Kritiker gewartet hätte, um im Alleingang die Genehmigung durchzudrücken. Es bleibt die Frage offen, inwiefern sich die Fracking-Lobby aus Amerika in den Ablauf eingemischt hat. Der enge Bündnispartner von Deutschland, betreibt Fracking schon länger und im ganz großen Stil. Dadurch sind die Gaspreise der USA auf einem Tiefpunkt und die europäischen Nachbarn können die Energiepreise in den vereinigten Staaten nur beneiden. Es geht schließlich auch finanzielle Interessen. Mit Fracking können große Gewinne erzielt werden. Gerade im niedersächsischen Becken, im Bereich von Rügen und Usedom und einigen anderen Stellen, wurden große Gasvorkommen entdeckt die mit der Fracking-Methode gefördert werden können.