Der Forex Bonus und die Auswirkungen auf die Kontoeröffnung
Mittlerweile bieten nur noch wenige Forex-Broker Neukunden einen Bonus auf die Ersteinzahlung an. Dabei braucht man sich nichts vorzumachen: Der Forex Bonus dient dazu, neue Kunden anzulocken. Vor Inanspruchnahme eines Bonus sollten sich Trader auf der Brokerwebsite über die aktuell geltenden Bonusbedingungen informieren (Lesen sie auch: Forex Konto eröffnen) .
Hat man erst einmal ein kostenloses Demokonto eröffnet und die Handelsplattform des entsprechenden Forex-Brokers mit virtuellem Kapital getestet und sich mit Ordereingabe, Charttool und Analysemöglichkeiten etc. vertraut gemacht, stellt sich die Frage: Soll ich ein Live-Konto eröffnen?
Dabei ist der Forex Neukundenbonus, der auf die Ersteinzahlung gewährt wird, für den Trader oft ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Eröffnung eines echten Handelskontos. Für den Forex-Broker stellt der Bonus neben einem wichtigen Verkaufsargument für eine Kontoeröffnung ganz klar auch sicher, dass mit dem Live-Konto dann auch gehandelt wird und Umsätze generiert werden. Denn oft – aber nicht immer – wird der Bonus nach der Gutschreibung nur gewährt, wenn auch gehandelt wird.
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Der Forex Bonus im Überblick
- Vergabe an Neu- und Bestandskunden möglich
- Prämien vor allem für Ersteinzahlung verfügbar
- Grundsätzlich nur geringe Auswirkungen für die Wahl des Brokers
- Unterschiede in en Kostenstrukturen haben gravierendere Auswirkungen auf die Finanzen als Unterschiede in Bonusprogrammen
- Ausnahme hiervon bilden Cashback-Programme für Viel-Trader
- Verfügbarkeit von Boni kann Rückschlüsse auf die generelle Servicequalität des Brokers haben
Forex Bonus – die verschiedenen Programme kurz vorgestellt
Fast jeder Broker bietet seinen Kunden gewisse Boni an. Diese lassen sich in insgesamt vier Kategorien unterteilen, von denen Intertrader bspw. zwei anbietet.
- Bonus auf die Ersteinzahlung:
Mittlerweile bieten kaum noch Broker Boni für die Ersteinzahlung an. Bei diesem Bonus wird der Einzahlungsbetrag um einen bestimmten Faktor erhöht. Die Werte schwanken zwischen den Brokern relativ stark, liegen in der Regel aber bei mindestens 10 und maximal 100 Prozent. Oft steigt er prozentuale Wert mit der absoluten Höhe der Einzahlungssumme. - Bonus für Freundschaftswerbungen:
Freundschaftswerbungen werden ebenfalls von einigen Brokern gewährt. In der Regel erhält ein Trader eine festgelegte Prämie pro geworbenem Freund. Diese wird meist nicht direkt ausbezahlt, sondern erst dann, wenn der geworbene Anleger eine bestimmte Mindestsumme umgesetzt hat. In seltenen Fällen wird keine feste Prämie, sondern ein Anteil am Umsatz des Freundes an den Werber ausbezahlt. - Bonus für Bestandskunden:
Viele Broker versuchen, Bestandskunden möglichst langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. In unregelmäßigen Abständen werden daher Boni an Bestandskunden verteilt. Diese können etwa in Form von zeitlich begrenzten und besonders günstigen Spreads für bestimmte Währungspaare ausgeschüttet werden. Auch eine gewisse Anzahl an Free-Trades oder Trading-Wettbewerbe mit Prämien für den Gewinnern werden häufig organisiert. - Cashback-Programme:
Professionelle Trader bringen Brokern viel Geld. Gleichzeitig achten diese Anleger aber deutlich mehr auf die Kostenstrukturen bei Brokern. Einige Unternehmen bieten daher Cashback-Programme an, bei denen Trader ab einem monatlichen Mindestumsatz einen Teil der Ordergebühren rückerstattet bekommen.
Gibt es gute und schlechte Boni?
Bonus ist nicht gleich Bonus. Einige Anbieter knüpfen die Ausschüttung von Prämien an bestimmte Bedingungen. So kann ein Bonus auf die Ersteinzahlung etwa oftmals nicht direkt wieder ausbezahlt werden – was bei Tradern noch auf Verständnis stoßen sollte.
Allerdings muss bei einigen Anbietern ein so hoher Umsatz erzielt werden, bis der Bonus ausgezahlt werden kann, dass sich dieser keinesfalls rentiert oder überhaupt noch als Bonus anzusehen ist. Generell sind „gute“ Boni an folgenden Aspekten zu erkennen:
- Möglichst geringer Umsatz für eine Auszahlung
- Gutschrift sollte unverzüglich nach Erfüllung der Boni-Anforderungen erfolgen
- Möglichst hohe Einzahlungsgrenzen und geringe Mindestsummen bei der Ersteinzahlung
- Cashback-Programme sollten klar und transparent ausgewiesen werden
- Bonus für Freundschaftsprogramme sollten ebenfalls an geringe Mindestumsätze gekoppelt sein
Bonus auf Ersteinzahlung
Üblicherweise ist es so, dass ein Broker das Forex Startguthaben, sprich die Ersteinzahlung, um einen bestimmten Betrag X erhöht. Bei vielen Forex-Brokern rangiert der Bonus im Bereich von zehn Prozent der Ersteinzahlung. Zahlt man also 200 Euro Startguthaben ein, erhält man 20 Euro als Bonus. Zahlt man 1.000 Euro ein, werden daraus 100 Euro Bonus, bei 10.000 Euro kommt man schon auf satte 1.000 Euro Bonus (Lesen sie auch: Broker Startguthaben).
Oft sind diese Boni an Handelsaktivitäten gebunden, die einen bestimmten Umfang erreichen müssen. Hier hilft das Lesen des Kleingedruckten in den Bedingungen zur Gewährung des Bonus bei dem entsprechenden Broker. Einfach nur ein Live-Konto eröffnen, den Bonus einkassieren, das Konto sofort wieder auflösen und sich den Bonus gleich mit auszahlen lassen führt mit ziemlicher Sicherheit nicht zur Gewährung des Bonus.
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Boni für Freundschaftswerbungen
Zudem bieten viele Broker auch Boni für Freundschaftswerbungen an. Dies können Geld- oder Sachprämien, wie iPhones oder iPads, sein. Wird eine Geldprämie gewährt, richtet sich deren Höhe oft nach der Höhe der Ersteinzahlung des neu geworbenen Kunden. Üblich sind Freundschaftsboni ab 50 Euro, die bei hohen Ersteinzahlungen des Geworbenen aber auch in die Hunderte gehen können.
Eher selten angeboten werden Boni fürs Handeln. Dabei handelt es sich um Rabatt-Programme, mit dem Kunden beispielsweise ab einem bestimmten Handelsvolumen für ihre Tradingaktivitäten einen Bonus auf den gezahlten Spread bekommen.
Welche Rolle sollte der Forex Bonus bei der Wahl des Brokers spielen?
Besonders Boni, die für die Ersteinzahlung vergeben werden, sind aus Sicht von Brokern äußerst attraktiv. Sie sorgen dafür, dass Neulinge die Wahl des Brokers vor allem auf Grundlage des Bonus treffen.
Dabei sollte der Forex Bonus, wie ETX Capital oder AvaTrade ihn anbieten, bei der Entscheidung für oder gegen einen Broker nur eine untergeordnete Rolle spielen. Folgende Aspekte sind bei der Wahl des Brokers deutlich wichtiger als der vergebene Bonus:
- Allgemeine Kostenstruktur
- Einlagensicherung und Regulierung
- Verwendete Handelsplattform
- Servicequalität
- Produktangebot
Der Bonus sollte immer nur dann eine Rolle spielen, wenn zwei Broker absolut gleichwertig sind – und ist selbst dann kein ausschlaggebendes Kriterium. Unterscheiden sich die obigen Punkte kaum, kann das Bonusprogramm allerdings durchaus für manche Trader das berühmte Zünglein an der Waage spielen.
Das Bonusprogramm eines Brokers kann aber einige Rückschlüsse auf die Servicequalität des Anbieters zulassen. Stellt ein Unternehmen seine Programme klar und transparent dar, ist das ein positives Zeichen. Regelmäßige Aktionen für Bestandskunden lassen ebenfalls darauf schließen, dass sich ein Broker um seine Kunden kümmert.
Die Auswirkungen des Forex Bonus – ein Rechenbeispiel
Das folgende Rechenbeispiel soll verdeutlichen, wie gering die finanziellen Auswirkungen von Boni auf Ersteinzahlungen und Freundeswerbungen sein können. Tradern muss klar werden, dass andere Aspekte für die Wahl des Brokers viel entscheidender sind. Es sei hier aber ausdrücklich erwähnt, dass vor allem Cashback-Programme bei Viel-Tradern durchaus einen erheblichen finanziellen Einfluss haben können.
Broker A | Broker B | |
Kosten für die Depotführung | Entfallen | 250 Euro jährlich |
Prozentuale Kosten pro Order | 0,1 Prozent des Ordervolumens | 10 Euro plus 0,25 Prozent des Ordervolumens |
Ersteinzahlungsbonus | 10 Prozent, unabhängig von der Summe | 50 Prozent, unabhängig von der Summe |
Bonus für Werbung von Freunden | Keine | 50 Euro pauschal |
Angenommen, ein Trader zahlt 10.000 Euro bei beiden Brokern ein und wirbt zusätzlich direkt zwei Freunde. Es sei weiter angenommen, dass der Trader im ersten Jahr 100 Positionen mit einem durchschnittlichen Volumen von 1.000 Euro eröffnet. Daraus ergeben sich folgende Kosten bei den beiden Brokern am Jahresende:
Broker A | Broker B | |
Kosten für die Depotführung | Entfallen | 250 Euro |
Kosten für die erstellten Orders | 0,1 Prozent * 100 Positionen * 1.000 Euro = 10.000 Euro | 10 Euro * 100 Positionen + 0,25 Prozent * 100 Positionen * 1.000 Euro = 26.000 Euro |
Ersteinzahlungsbonus | 10.000 Euro * 10 Prozent = 1.000 Euro | 10.000 Euro * 50 Prozent = 5.000 Euro |
Bonus für Werbung von Freunden | Keine | 2 * 50 Euro = 100 Euro |
Gesamtkosten abzüglich der ausbezahlten Boni | 9.000 Euro | 21.150 Euro |
Insgesamt entsteht eine Differenz von 12.150 Euro. Obwohl Broker B einen Einzahlungsbonus vergibt, der fünfmal so hoch ist wie der von Broker A, ist Broker A für den Trader um über 50 Prozent günstiger. Das Beispiel beschreibt natürlich einen Trader, der viele Positionen eröffnet. Im Bereich des Forex-Handels ist das aber nicht unüblich.
Der Handel ist stets mit einem Risiko verbunden. Trader können ihr eingesetztes Kapital verlieren.
Fazit
Einige wenige renommierte Broker bieten Neukunden einen Forex Bonus an. Dieser sollte allerdings vom Trader wirklich als Bonus betrachtet werden. Viel wichtiger ist es, die Kostenstrukturen verschiedener Anbieter in einem Online Broker Vergleich gegenüberzustellen und sich nicht vom bloßen Bonus blenden zu lassen. Sind zwei Broker allerdings als gleichwertig anzusehen, können die verschiedenen Bonusprogramme durchaus als Entscheidungskriterium dienen. Zudem lassen Boni erkennen, ob ein Broker kundenorientiert denkt und handelt. Besonders Angebote für Bestandskunden zeigen, dass ein Unternehmen an der langfristigen Zufriedenheit seiner Kunden interessiert ist. Allerdings sollten Trader beachten, dass sämtliche CySEC-regulierten Broker keine Boni offerieren, da die zypriotische Finanzaufsichtsbehörde dies untersagt hat.