Trading-Erfolg: Gewinnerwartungen meist zu hoch
Dezember 10, 2015 10:44 am[marker color=“#34aa6f“] Der Traum vom Reichtum [/marker]
Wer sich mit kurzfristigem Trading beschäftigt, der hat den Traum vom großen Geld. Deshalb ist der Start in eine Trading-Karriere stets mit Euphorie und Einsatzwillen verbunden. Die besten Lerneffekte erzielt man, wenn die persönliche Entwicklung selbst beobachtet wird. Dazu gehört, dass man manchmal einen Schritt zurücktreten muss, um Erkenntnisse zu gewinnen. Die persönliche Entwicklung ist wie die Börse selbst: Zwei Schritte vor und einen zurück. Selbst die alten Börsenhasen müssen in bestimmten Zeitabständen kleine Bestandsaufnahmen machen. Schließlich ist es der Börse völlig egal, wie alt man während seiner Gewinn- oder Verlustphasen ist.
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Eine realistische Rendite
Oft zerbrechen die überzogenen Hoffnungen der Trader-Novizen schnell am Börsenalltag. Hohe monetäre Erwartungen passen einfach nicht in die Realität. Warren Buffet ist vielleicht der bekannteste Fondsmanager der Welt. Wegen der unglaublichen Konstanz seiner Performance zählt er zu den Superstars der Börsenwelt. Vielleicht werden jetzt einige Börsenstarter ihre eigenen Erwartungen zurückschrauben müssen, doch ein Warren Buffet kommt im Durchschnitt auf eine Jahresrendite von circa 20 %. Einige Börsenneulinge werden sich nun fragen, wie damit die Millionen-Gehälter der Börsenspekulanten erklärt werden können. Schließlich hört man in den Medien ständig von den reichen Tradern an der Wallstreet. Es ist relativ einfach zu erklären. Die reichen Trader haben gelegentlich ein Spitzenjahr. Oft verwalten sie große Geldbeträge, die mit einer Verwaltungsgebühr und einer Gewinnbeteiligung honoriert werden. Während die Verwaltungsgebühr von 1 bis 3 % die laufenden Kosten und ein fixes Gehalt sichert, gibt es den Vermögensschub über eine Gewinnbeteiligung. Sobald der Trader ein Spitzenjahr mit eine außergewöhnlichen Rendite erzeugen konnte, zählt er anschließend zu den Millionären. Der wichtigste Punkt ist dabei, dass er keine Verlustbeteiligung hat. Wenn er theoretisch im nächsten Jahr einen Verlust erzeugen würde, bekommt er immer noch sein sicheres Gehalt über die Verwaltungsgebühr. Die Anleger müssen sich dann mit ihren Verlusten auseinander setzen, während der Trader außen vor bleibt.
So entsteht eine Gelddruckmaschine
Alle erfolgreichen Trader haben sich einem Lernprozess stellen müssen, und vermutlich wird er auch nie enden. Meistens ist es so, dass die Star-Trader nach langer Suche zum Spezialisten eines technischen Musters werden. Die Suche ist wichtig, denn der Handelsstil muss zum Trader passen. Nur so ist eine angstfreie und kontinuierliche Umsetzung möglich. Das Erfolgsmuster kann zum Beispiel aus einer Kursformation oder einer Indikatorkombination bestehen. Die Möglichkeiten sind unendlich vielfältig. Wenn der Trader es schafft, dass Muster zu perfektionieren, wird daraus eine praktische Gelddruckmaschine.
Spezialisierung als Erfolgsgarant
Spezialisierung als heiliger Gral? Ja und Nein. Alle kurzfristigen Trader mit überdurchschnittlichem Erfolg sind Spezialisten und somit Perfektionisten ihres Handels-Setups. Es macht sie erfolgreich und zugleich unflexibel. Mit der Spezialisierung verdient der Trader viel Geld. Doch sie ist auch die Ursache, wenn er nichts verdient.
Jeder Markt verändert seinen Rhythmus. Das ist ein unumstößliches Marktgesetz. Passt der Markt nicht zum spezialisierten Handelssystem gibt es keine Signale, und auch keine Gewinne. Darunter leidet die Performance.
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Der Zwang zum Handeln verändert alles
Hat der Spezialist keine Handelssignale ist er unzufrieden, und es entsteht der Drang zur Veränderung. Die Konsequenz aus der Situation ist zunächst die Lockerung seiner strengen Handelsregeln. Damit wird zugleich ein Teil der Spezialisierung aufgegeben. Je flexibler die Handelsregeln werden, desto diskretionärer ist auch der Handelsstil. Oft sinkt damit der Profitfaktor des Handels. Aus dem ehemaligen Super-Trader wird nun langweiliger Durchschnitt.
Rhythmuswechsel der Märkte
Trading ist ein ständiger Prozess des Lernens. Man muss kein Psychologe sein, um die mentale Belastung des Traders zu erahnen. Der Trader versteht oft nicht, wieso die Gewinne ausbleiben. Es ist möglich, dass ein Handelssystem über Jahre hervorragend funktionierte, und dann innerhalb von einer Woche nicht mehr. Das klingt unglaublich ist aber möglich, durch sogenannte „Strukturbrüche“. Es sind radikale Rhythmuswechsel der Märkte. In der Regel sind sie mit großen Ereignissen verknüpft. Wenn zum Beispiel ein jahrelanger Trendkanal verlassen wird, und anschließend eine mächtige Gegenbewegung einsetzt. Denkbar wären auch externe Ereignisse, wie zum Beispiel ein Terroranschlag. Der Anschlag auf das World-Trade-Center in New York hatte weitreichende politische und wirtschaftliche Veränderungen.
Beides: Stur und flexibel
Trading erfordert mentale Arbeit. Dazu gehört nicht nur die Geduld auf ein gültiges Handelssignal zu warten, sondern auch die Fähigkeit Veränderungen anzunehmen. Ein Trader sollte seine Meinung nicht ändern, nur weil der „Wind“ von einer anderen Seite weht. Er muss aber wissen, wann sich die Jahreszeiten ändern. Die Übergänge sind fließend, und oft ist es ein Spagat zwischen Sturheit und Flexibilität.
Die Börse bietet täglich tausende von Handelschancen. Es gibt jedoch nur eine unregelmäßige Chancenhäufigkeit für das eigene Trading. Manchmal vergehen Wochen bis zum nächsten Handelssignal. Es ist normal, dass Trader in solchen Situationen ungeduldig werden. Ständig geschehen Marktbewegungen, und die Versuchung ist groß, undiszipliniert in dem Markt einzusteigen. Erfahrene Trader wissen, jeder verpasster Gewinn ist, ist eine mentale Backpfeife.
Um die Verführungen des Marktes zu widerstehen, muss man Methoden entwickeln. Gibt das Setup kein Signal, dann ist der Markt unwichtig. Nur so kann man sich selbst treu bleiben. Dazu gehört auch ein hohes Vertrauen in die eigene Methode. Gute Trader sind die Meister ihrer Nische.
Tipps zum Trading
Erarbeiten Sie sich mehrere unabhängige Handels-Setups. Perfektionieren Sie die Setups im Laufe der Zeit. Versuchen Sie fortlaufend, die Marktstrukturen zu analysieren. Setzen Sie anschließend Ihre Setups passend zur Marktstruktur ein. Gute Marktbedingungen kombiniert mit effektiven Handelssystemen versprechen maximale Börsengewinne. Scheuen Sie nicht den Aufwand zum Testen Ihrer Strategien. Backtests bieten zwar nur den Blick in die Vergangenheit. Sie sind jedoch unerlässlich, um in kürzester Zeit Erfahrungen zu sammeln. Auf jeden Fall ist es die kostengünstige Art, Trading-Fehler zu finden.
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