Trading mit ETFs – Handel mit Index Fonds genau erklärt!

November 17, 2016 8:00 am

[marker color=“#34aa6f“]ETF-Trading – So funktionieren ETFs [/marker]

Exchange Trades Funds (ETFs) sind börsennotierte Fonds, die in den meisten Fällen einen Index nachbilden. Daher sind der Kursverlauf des Index und des dazugehörigen ETFs weitgehend identisch. ETFs lassen sich genauso einfach kaufen oder verkaufen, wie Aktien. Trotzdem bleiben sie Fonds, die den geltenden Investmentgesetzen unterstellt sind. Sie bieten dem Anleger Schutz und eine Risikodiversifikation. Ein Ausgabeaufschlag, wie er bei traditionellen Fonds üblich ist, entfällt. Bei einem konventionellen Fonds ist auch die zeitliche Verzögerung, beim Kauf und Verkauf zu bedenken. Ein- oder Auszahlungen erfolgen erst mehrere Tage später. Daher kann man einen konventionellen Fond nicht traden.

ETFs geben präzise technische Signale

Die Erfolgsgeschichte der ETFs beginnt ungefähr im Jahr 1993. ETFs wurden damals erstmals an der New Yorker Börse gelistet. Inzwischen sind ETFs nicht mehr wegzudenkende Erfolgsprodukte. Das hohe Handelsvolumen und die Größe einzelner ETFs prädestinieren sie als ideale Objekte für die Technische Analyse. So hat zum Beispiel der SPY (ETF auf den S&P500) einen Umfang erreicht, der präzisere Analysen ermöglicht als der S&P500. Noch deutlicher wird es beim Gold. Der Goldpreis entsteht durch den Handel an einer Terminbörse. Das bedeutet, es gibt nicht den einen Goldkurs, sondern mehrere Kontrakt-Preise mit unterschiedlichen Laufzeiten. Jeder Termin-Kontrakt verbrieft das Recht auf die Auslieferung des Goldes zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das macht den Goldhandel für Kleinanleger komplizierter. Sehr viel einfacher geht es mit dem an der NYSE gehandelten GLD. Das ist der größte Gold-ETF der Welt, und er ist ideal für das Trading.
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Quelle: pixabay

Konventionelle Fonds performen meistens schlechter – aber manchmal viel besser

Das Investment in einem konventionellen Fonds sollte eine durchdachte Entscheidung sein. Bei einem ETF kaufen Sie einen Markt, aber bei einem konventionellen Fonds kaufen Sie die Meinung und das Knowhow eines Fonds-Managers. Zwangsläufig kostet das Geld. Deshalb fallen ein Ausgabeaufschlag und eine Verwaltungsgebühr pro Jahr an. Zusätzlich gibt es bei vielen Top-Fonds sogar noch eine prozentuale Gewinnbeteiligung.
Die hohen Kosten des konventionellen Fonds machen eine Outperformance zum Vergleichsindex schwierig. Die meisten Fonds bleiben deshalb auch hinter den Erwartungen zurück. In der jüngsten Vergangenheit waren nur circa 20% der Top-Manager in der Lage, eine bessere Performance als ein ETF zu erzielen. Das ist enttäuschend. Während ein ETF nicht besser performen kann als sein Vergleichsindex, wäre das aber beim aktiv gemanagten Fond möglich. Jeder Anleger muss deshalb genau überlegen, ob das Chance-Risiko-Verhältnis für ihn persönlich gerechtfertigt ist.

Die wichtigsten Fakten zum Trading mit ETFs

  • ETFs auf Basis eines Index sind eine sehr einfache und günstige Möglichkeit zum Trading.
  • Wem die Suche nach Aktien zu aufwendig ist, der kann Indizes, wie zum Beispiel den DAX, S&P500 oder auch den Weltindex MSCI World sehr leicht mit einem ETF nachbilden.
  • Profis unterscheiden physische und synthetische ETFs. Beim Physischen wird ein Großteil der Aktien direkt gekauft. Der ETF repräsentiert den realen Gegenwert an Aktien. Synthetische ETFs haben keinen Gegenwert, und sind von der Bank zugesicherte Schuldverschreibungen.
  • Synthetische ETFs eignen sich gut für das Trading. Es sind Short-Positionen oder gehebelte ETFs möglich.
  • Die größten Anbieter von ETFs sind iShares, Comstage, db x-trackers. In der „zweiten Reihe“ stehen Banken wie UBS, HSBC, Lyxor oder Amundi. ETFs dieser Anbieter haben oft eine hohe Liquidität.
  • Trading sollte nur mit liquiden ETFs vorgenommen werden. Hier sind die Spreads kleiner und das Handelsvolumen hoch.

 

So gehen Sie beim ETF-Kauf vor

  • Entscheiden Sie, an welchem ETF bzw. Index Sie teilhaben wollen. Fragen Sie sich, ob es fundamentale Gründe für den Kauf bzw. Verkauf gibt, und ob der Zeitpunkt richtig gewählt ist?
  • ETFs auf Basis von Aktien haben regelmäßig eine Aktiendividende. Deshalb gibt es zwei Typen von ETFs auf einen Aktienindex. Meistens werden die Dividenden innerhalb des ETFs reinvestiert (Thesaurierung). Wer jedoch eine Auszahlung bevorzugt, der sollte einen ETF mit Dividendenauszahlung wählen.
  • Kaufen Sie ETFs am besten über ein Online-Depot. In einer konventionellen Filialbank entgehen Sie damit den aufdringlichen Bankberatern (-verkäufern).

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Kleine Kritik zu den ETF-Anbietern

ETFs sind erstklassige Börsenprodukte. Leider wollen zu viele Finanzdienstleister sich eine Scheibe vom Erfolg abschneiden. Das führt dazu, dass es zu viele Anbieter mit unzähligen Variationen auf den Markt gibt. Die Variationen unterscheiden sich oft nur marginal, aber sie machen die Entscheidungsfindung von Börsenanfängern schwerer. Ein ETF sollte einfach zu verstehen, und zu handeln sein.

So handeln Sie mit ETFs

Geht man von der ursprünglichen Idee des ETFs aus, dann gehört das Produkt eher zu den langfristigen Anlageinstrumenten. Praktisch gesehen, ist ein ETF jedoch nicht anderes zu handhaben als eine Aktie. Hinzukommt der Vorteil einer hohen Liquidität und eine kleine Differenz von Bid- und Ask-Kurs.
Das sind gute Voraussetzungen den ETF auch im kurzfristigen Zeitrahmen zu handeln. Trotz der Rahmenbedingungen, sollte ein ETF aber aus einer langfristigen Perspektive betrachtet werden. Häufiges Kaufen und Verkaufen deutet auf einen ungeduldigen Charakter eines Traders hin. „Hin und her macht die Taschen leer.“ Innerhalb eines Jahres gibt es meist nur zwei oder drei Perioden, in denen ein ETF besonders lukrative Trendbewegungen erzeugen kann. Vermutlich ist eine durchschnittliche Haltedauer unter 20 Tage wenig erfolgversprechend. Nimmt man die saisonalen Eigenheiten eines ETFs als Maßstab, dann dürfte die optimale Haltedauer mindestens bei 3 Monaten liegen.
SPY-ETF mit SAR-Indikator
Bild: Wochen-Chart des SPY (ETF auf Basis des S&P500) mit Trendfilter
Im oberen Chart sehen Sie die langfristige Entwicklung des SPY. Innerhalb des Charts ist der SAR-Indikator eingefügt. Der SAR ist ein typischer Trendindikator, der mit unterschiedlicher Sensibilität eingesetzt werden kann. Im oberen Bild ist er relativ grob eingestellt [SAR(0,02-001)]. Der SAR dient in diesem Fall nicht als Signalgeber, sondern als Handelsfilter. Bewegen sich die Kurse oberhalb des SAR, dann darf von einem Aufwärtstrend ausgegangen werden. Für ein funktionierendes System kann jeder Standard-Oszillator eingesetzt werden. Sobald der Oszillator ein bullishes Signal im Aufwärtstrend bietet, darf der Trader von einem guten Einstiegspunkt ausgehen.

Hebel machen das Trading leichter

Die Chance zur Gewinnerhöhung bieten synthetische ETFs mit Hebeleffekt. Große und liquide Märkte, wie zum Beispiel der S&P500-Index sind attraktiv. Daher stellen einige ETF-Emittenten gehebelte ETFs zur Verfügung. Diese ETFs bewegen sich mit einem zwei- oder dreifachen Hebel, und sind am ehesten für kurzfristige Handelspositionen geeignet.

Trading-Tipp mit ETFs

Handeln Sie einen ETF auf Basis von Wochen-Charts, dann kommen Sie nicht auf die Idee, zu oft auf den Kauf- bzw. Verkaufs-Button zu drücken.
Wochen-Charts haben den Vorteil, dass zum Beispiel Candlestick-Formationen präziser sind, da sie weniger Störeinflüssen unterliegen.
Arbeiten Sie mit einem großzügig eingestellten Trend-Indikator. Innerhalb meiner eigenen Handelssysteme arbeite ich gerne mit dem SAR-Indikator von Welles Wilder (Stop-And-Reverse). Der SAR funktioniert gut mit der groben Einstellung von SAR(0,02-0,01). Sobald der Indikator die Richtung verändert, wissen Sie, dass eine außergewöhnliche Marktbewegung passiert ist.
Trading mit GDL