ETF-Sparplan anlegen und jeden Monat kleine Beträge ansparen
April 18, 2019 9:28 amWer Geld anlegen möchte, muss nicht zwangsläufig über eine große Summe verfügen. Auch wenn Sie jeden Monat einen kleinen Betrag ansparen, können Sie über einen gewissen Zeitraum Vermögen aufbauen. Ein Sparplan mit günstigen Aktien-Indexfonds (ETFs) ist dafür eine gute Möglichkeit. Im Vorfeld muss stets ein Wertpapierdepot eröffnet werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie einen ETF-Sparplan anlegen können und was es dabei zu berücksichtigen gilt. Wir zeigen außerdem die Vorteile auf, von denen Sie als Sparer profitieren können, wenn Sie sich für das ETF-Sparen entscheiden.
- Wer einen ETF-Sparplan anlegen möchte, benötigt dafür ein Wertpapierdepot und einen Aktien-Indexfonds (ETF), der zahlreiche Aktien enthält.
- Beim Sparplan bleibt der Anleger flexibel: Er entscheidet, wie oft er im Jahr Geld einzahlt und wie hoch die Rate ist.
- Ein Sparplan kann auf Wunsch auch ausgesetzt werden. Es ist zudem möglich, jederzeit Geld zu entnehmen.
- Die Haltedauer sollte mindestens zehn Jahre betragen.
Für wen eignet sich ein ETF-Sparplan?
Ein Sparplan ist für Personen geeignet, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, pro Monat aber nur kleinere Beträge sparen können. Bei vielen Banken können Sparpläne ab 50 Euro abgeschlossen werden, bei einigen sind auch 25 Euro pro Monat möglich. Des Weiteren eignet sich ein Sparplan für alle, denen bei ihrer Altersvorsorge und Geldanlage die Rendite wichtig ist, die aber auch auf Flexibilität nicht verzichten wollen. Wer beispielsweise einmal einen finanziellen Engpass hat und seine Raten nicht bedienen kann, hat die Möglichkeit, die Zahlungen auszusetzen. Natürlich können die Zahlungen auch erhöht werden, falls sich die finanzielle Lage verbessert hat.
So funktioniert ein ETF-Sparplan
Und wie arbeitet ein ETF-Sparplan? Jeden Monat kauft dieser Anteile an einem Investmentfonds, entsprechend der vom Kunden festgesetzten Rate. Der Fonds ist in verschiedene Wertpapiere investiert und verteilt somit das Risiko für den Sparer. Sollte ein Wertpapier Verluste generieren oder ausfallen, stellt dies kein Problem dar, sofern sich die anderen gut entwickeln. Wichtig: Bevor Sie einen ETF-Sparplan anlegen können, benötigen Sie zunächst ein Wertpapierdepot. Ein Vergleich hilft Ihnen, ein günstiges bzw. kostenloses Depot zu finden.
Hinweis zu den Steuern: Die Größe eines Fonds, die Gebühren für ein Depot und die Performance eines ETFs sind auch für Laien leicht zu überblicken. Schwierig kann es sein, die gewählten ETFs selbsttätig steueroptimiert und renditestark anzulegen. Unter anderem ist beim Vermögensaufbau die Abgeltungssteuer zu beachten. Daneben sie die Grundfreibeträge und die Sparerpauschbeträge einzurechnen. Darüber hinaus sollten bei ETF Sparplänen für Kinder auch BAföG und Kindergeld bedacht werden.
Worauf sollten Anleger beim Fondssparen achten?
Wer sich für einen langfristigen Vermögensaufbau interessiert, trifft mit Aktienfonds eine gute Wahl. Grundsätzlich sind ETFs (börsengehandelte Indexfonds) den aktiv verwalteten Aktienfonds vorzuziehen. Der Grund: ETFs sind transparent, günstig und einfach aufgebaut. Vor allem beim langfristigen Fondssparen ist dies von Vorteil.
Bei ETFs gibt es keinen Fondsmanager
Anleger haben die Möglichkeit, über Jahrzehnte in Aktien-Indexfonds einzuzahlen, ohne sich darüber Sorgen machen zu müssen, ob der Fondsmanager seinen Job gut oder weniger gut macht. Denn im Falle von ETFs gibt es keinen Manager, der Fehlentscheidungen treffen kann. Diese Fonds entwickeln sich stets so, wie der kopierte Aktienindex. Abzuziehen sind lediglich die Verwaltungskosten, die in der Regel einige Zehntel Prozent des Anlagebetrages ausmachen.
Sparplan kann kurzzeitig ins Minus geraten
Der Anleger kauft mit einem ETF-Sparplan regelmäßig Fondsanteile. Dabei ist zu beachten, dass aufgrund der teilweise stark schwankenden Aktienkurse auch der Wert der ETFs schwankt. Es ist also durchaus möglich, dass der Sparplan einmal in den Minusbereich gerät. Deshalb ist es generell ratsam, nur Geld in einem solchen Aktien-Sparplan anzulegen, das in den nächsten 10 bis 15 Jahren nicht benötigt wird. In der Vergangenheit wurden etwaige Verluste auf lange Sicht wieder ausgeglichen. Ein gewisses Durchhaltevermögen ist beim Fondssparen also sehr wichtig. So konnten etwa Anleger mit einem Sparplan, der den Weltaktienindex MSCI World nachbildet, in den letzten Jahren durchaus gute Renditen erzielen. Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro hätte ein Sparer damit zwischen 2003 und 2017 zum Beispiel eine durchschnittliche Rendite von 8,5 Prozent erzielt.
Fondssparen: Gute Vorbereitung ist das A und O
Als Sparer legen Sie Ihr Geld mit einem ETF-Sparplan an der Börse an. Dessen sollten Sie sich bewusst sein. Eine solche Investition ist stets mit einigen Turbulenzen verbunden. Denn anders als beim klassischen Sparbuch kann das an der Börse angesparte Kapital auch kurzzeitig an Wert verlieren. Vor dem Abschluss eines Fondssparplans ist deshalb wichtig, sich vor allem folgende Fragen zu stellen:
- Welcher Anlagetyp bin ich?
- Welches Sparziel verfolge ich?
- Kann ich kurzzeitige Verluste verkraften?
- Wie lange will ich sparen (kurz- oder langfristiger Anlagehorizont)?
Der Erfolg der Geldanlage und die Rendite-Aussichten können von den Antworten auf diese Fragen entscheidend beeinflusst werden. Wer einen langfristigen Anlagehorizont hat und (zumindest kurzfristig) bereit ist, auch Verluste in Kauf zu nehmen, findet in einem ETF-Sparplan ein optimales Investment.
Wichtig: Bei einem ETF-Sparplan legt der Anleger sein Geld in der Regel langfristig an, um über viele Jahre Vermögen aufzubauen. Somit spielen kurzfristige Kursschwankungen nur eine untergeordnete Rolle. Wie viel Geld jemand regelmäßig für den Sparplan aufwenden möchte, sollte er sich aber auf jeden Fall im Vorfeld überlegen. Er sollte sich also die Frage stellen, auf wie viel Geld er für sein alltägliches Leben verzichten kann. Viele Sparkassen, Banken sowie Online-Broker bieten Fondssparpläne schon ab einer Sparrate von 25 Euro pro Monat an.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, mit dem Sparen zu beginnen?
Wann jemand mit dem ETF-Sparen beginnt, ist weniger wichtig. Ein Aktien-Sparplan kann unabhängig vom derzeitigen Börsengeschehen abgeschlossen werden. Auch wird anfangs zumeist nur wenig Geld in den Sparplan investiert. Fallen die Kurse zunächst, besteht kein Grund zur Sorge. Denn in der Regel werden beim Sparplan ja über einen längeren Zeitraum hinweg Aktien gekauft. Sollte der Kurs stark schwanken, sind die Aktien also mal etwas teurer und mal etwas günstiger.
Ausstiegszeitraum wirkt sich auf die Sparplan-Rendite aus
Im Gegensatz zum Einstiegszeitpunkt hat der Zeitpunkt des Ausstiegs großen Einfluss auf die Sparplan-Rendite. Der Grund: Nun hat sich viel Kapital angesammelt, welches mit den Kursen schwankt. Dies kann die Rendite mindern. Aus diesem Grund kann es ratsam sein, die Anteile länger zu behalten als ursprünglich geplant und auf eine Erholung der Kurse zu hoffen. Andersherum ist es auch möglich, bereits vorher auszusteigen, wenn das Sparziel erreicht wurde. Eine weitere Möglichkeit ist, Anteile nach und nach umzuschichten, also gegen sichere Anlagen auszutauschen. Auf diese Weise können Sie sich als Anleger Gewinne sichern.
Tipp: Bei der ISIN handelt es sich um die Wertpapier-Identifikationsnummer (internationale Nummer). Sie wird verwendet, um Wertpapiere und Indexfonds ohne Verwechslungsgefahr zu finden und zu kaufen. Des Weiteren ist eine Suche nach einem Fonds über die Wertpapierkennnummer, WKN, möglich.
In welchen Aktienindex können Anleger ansparen?
Wer Geld in ETFs anlegt, sollte darauf achten, das Risiko möglichst gut zu streuen. Das heißt aber nicht, dass Sie als Anleger gleich mehrere Sparpläne abschließen müssen. Ein Indexfonds auf einen international ausgerichteten Aktienindex genügt als Grundlage für die eigene Aktienanlage. Dies könnte zum Beispiel der MSCI World sein, der sich aus über 1.600 Unternehmen aus 23 Staaten zusammensetzt. Bei den Unternehmen handelt es sich in erster Linie um Großkonzerne (Standardwerte), die international tätig sind. Generell zu empfehlen sind Indizes, die große Unternehmen aus diversen Branchen und verschiedenen Ländern enthalten. Neben dem MSCI World sind zum Beispiel auch der MSCI Europe oder der Stoxx Europe 600 geeignete Indizes für ETF-Sparpläne.
Welche ETFs kommen in Frage?
Für die unterschiedlichen Indizes gibt es Indexfonds von zahlreichen Anbietern. In der Wertentwicklung unterscheiden diese sich nur minimal. Die Kosten, die die Fondsgesellschaften für die Verwaltung der ETFs berechnen, bewegen sich je nach Fonds jährlich zwischen 0,2 und 0,5 Prozent des Fondsvermögens. Damit sind ETFs deutlich preiswerter als aktiv gemanagte Fonds. Bei letzteren kümmert sich ein Fondsmitarbeiter um die Zusammenstellung der Aktien und tauscht regelmäßig Bestände aus. Deshalb sind die Verwaltungskosten bei diesem Fondstyp höher als bei ETFs.
Generell ist es für den Vermögensaufbau im ETF-Sparplan besser, wenn die Erträge eines ETFs reinvestiert werden. Die Sparer profitieren dann auch von dem sogenannten Zinseszinseffekt. Einige ETFs legen die Dividenden wieder an (thesaurieren), andere schütten sie aus. Hier kümmert sich aber die Depotbank darum, dass die Dividenden gutgeschrieben werden.
ETF-Sparplan anlegen: So funktioniert‘s
Wer sich für einen Depotanbieter und einen Investmentfonds entschieden hat, mit dem er Vermögen ansparen möchte, muss im ersten Schritt das Wertpapierdepot eröffnen, sofern er dies noch nicht getan hat. Hierzu sind in ein entsprechendes Online-Formular auf der Webseite des Anbieters zunächst die persönlichen Daten einzugeben. Anschließend ist es erforderlich, sich in einer Postfiliale per PostIdent-Verfahren zu legitimieren. Hierbei ist zu beachten, dass es ungefähr zwei Wochen oder länger dauern kann, bis das Depot letztendlich eröffnet ist. Sobald die Zugangsdaten zum Depot vorliegen, können Sie sich bei Ihrem Anbieter einloggen und nach dem Stichwort „ETF-Sparplan“ suchen. In der Regel ist es dann nur erforderlich, die ISIN oder WKN des ETFs einzugeben und die Sparrate sowie den Sparintervall festzulegen.
Sparplan-Ausführung zum 1. oder 15. eines Monats
Außerdem kann oftmals gewählt werden, ob der Sparplan jeweils am 1. oder 15. eines Monats ausgeführt werden soll. Die Bank kauft dann entsprechend zum Monatsanfang oder zur Monatsmitte ETF-Anteile in Ihrem Namen. Welcher Termin der richtige ist, kann zum Beispiel davon abhängen, wann das Gehalt auf dem eigenen Konto eingeht und entsprechend Geld zum Ansparen zur Verfügung steht. Viele Sparer entscheiden sich für eine monatliche Rate. Daneben ist es aber auch möglich, eine vierteljährliche Rate (in diesem Fall ist es ein größerer Betrag) abbuchen zu lassen. Dies ist auch empfehlenswert für Anleger, die größere Beträge in mehreren Etappen investieren möchten.
ETF-Sparplan für Kinder anlegen
Eltern können auch für ihre Kinder einen ETF-Sparplan abschließen. Sie sollten dabei auf folgende Punkte achten: Die richtige ETF-Wahl kann über den Erfolg der Geldanlage und die Höhe der Rendite entscheiden. Vor allem in Bezug auf den langfristigen Vermögensaufbau für Familie und Kinder ist es deshalb sehr wichtig, für die eigene Anlagestrategie den passenden ETF auszuwählen. Nehmen Sie sich genügend Zeit dafür, denn schließlich geht es um Ihr Geld! Beim langfristigen Vermögensaufbau sollte niemand Kompromisse eingehen. Bei der ETF-Auswahl ist insbesondere auf Kosten, Steuern sowie Tracking-Error zu achten. Natürlich sollte der ETF auch sparplanfähig sein. Um einen ETF-Sparplan für Kinder einrichten zu können, wird dann noch ein preisgünstiges Depot benötigt. Dies gilt vor allem, wenn Sie mit dem Sparplan für den Nachwuchs Geld an der Börse anlegen möchten.
Kosten beim Sparplan für Kinder
Bekanntermaßen beeinflussen Kosten die Rendite unmittelbar. Deshalb ist es wichtig, die Kostenstruktur bei der Geldanlage zu beachten. Dies gilt vor allem beim langfristigen Vermögensaufbau für die Kinder. Hier nimmt die Kostenkontrolle eine besonders wichtige Rolle ein. Beachten Sie Kostenpunkte wie TER (Gesamtkostenquote), TCO (Total Cost of Ownership) sowie Tracking-Error und auch die steuerlichen Details. Besonders wichtig ist es, ein günstiges Wertpapier-Depot auszuwählen. Denn Kosten für die Depotführung und Ordergebühren wirken sich wiederum direkt auf die mögliche Rendite aus. Bestenfalls wählen Sie einen günstigen Depotanbieter, der für die Depotführung keine Kosten verlangt. Einige Anbieter verzichten zudem auf Kontoführungsgebühren und bieten kostenlose ETF-Sparpläne an, mit denen Sie auch für den Nachwuchs Geld ansparen können.
Fazit: ETF-Sparplan anlegen und Vermögen aufbauen
Ein ETF-Sparplan eignet sich optimal zum langfristigen Vermögensaufbau. Für den Erfolg des Sparplans ist die richtige ETF-Auswahl von großer Bedeutung. Generell sind thesaurierende ETFs, welche die erzielten Dividenden wieder anlegen, für das Fondssparen am besten geeignet, da die Anleger hier auch vom Zinseszinseffekt profitieren können. Darüber hinaus sollte es sich um einen ETF handeln, der in die Aktien eines großen, gut diversifizierten Aktienindex, wie zum Beispiel dem Weltaktienindex MSCI World, investiert. Wer hingegen nur in Deutschland ohne Währungsrisiko anlegen möchte, kann alternativ einen ETF Sparplan mit einem Indexfonds auf den Deutschen Aktienindex wählen. Wer sich für das ETF-Sparen interessiert, sollte sich vorab in jedem Fall die Frage stellen, auf wie viel Geld er im alltäglichen Leben verzichten kann. Dies ist besonders wichtig, da das Geld in der Regel über viele Jahre hinweg nicht für andere Vorhaben verwendet werden kann. Auch das Risiko eines Kapitalverlustes ist bei dieser Art der Geldanlage gegeben. Um einen ETF-Sparplan anlegen zu können, ist es notwendig, vorab bei einem günstigen Anbieter ein Wertpapierdepot zu eröffnen. Letztlich ist es mit einem ETF-Sparplan möglich, bereits mit kleinen Beträgen pro Monat langfristig und flexibel Vermögen aufzubauen.
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