DAX Zusammensetzung und Gewichtung – Alles zum Leitindex der deutschen Börse!
Dezember 23, 2015 10:00 amDer Deutsche Aktienindex ist der Leitindex der deutschen Börse und damit für viele Trader eine wichtige Grundlage für den Handel. Daher ist es wichtig, wie die DAX Zusammensetzung und Gewichtung funktionieren und auch zu wissen, was genau der DAX eigentlich ist. Immerhin werden die hier umsatzstärksten Unternehmen zusammengefasst und nach verschiedenen Vorgaben gewichtet.
- Leitindex der Börse Deutschland
- 30 umsatzstärksten Unternehmen
- verschiedene Voraussetzungen für die Aufnahme in den DAX
- Als Performance- und Kursindex vorhanden
Was ist der DAX?
Um über die DAX Zusammensetzung und Gewichtung sprechen zu können, muss erst einmal generell geklärt werden, was genau der DAX eigentlich ist. Die Bezeichnung „DAX“ ist eine Abkürzung für den Deutschen Aktienindex, der auch der wichtigste Index in Deutschland bezeichnet wird. Damit wird bereits deutlich, dass es mehrere Indizes an der deutschen Börse gibt und es gibt auch durchaus mehrere Indizes, die mit „DAX“ bezeichnet werden. Wenn jedoch von dem DAX gesprochen wird, dann ist in der Regel damit der Leitindex gemeint.
Im Leitindex werden die 30 deutschen Unternehmen zusammengefasst, die besonders leistungsstark, umsatzstark und groß sind. Man könnte also sagen, wer als Unternehmen im DAX gelistet ist, der hat es geschafft. Zumindest für den Moment, denn natürlich wird die Auflistung immer wieder überprüft.
Den DAX gibt es bereits seit 1988. Zur damaligen Zeit wurde er von einer Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen. Die Arbeitsgemeinschaft bestand aus Vertretern der Deutschen Wertpapierbörse, der Börsen-Zeitung sowie der Frankfurter Wertpapierbörse. Ursprünglich war er gedacht als ein ergänzender Index, der zu den bestehenden deutschen Indizes angeboten wird. Schnell stellte er sich jedoch als Leitindex heraus.
Eine Veröffentlichung des DAX erfolgt sowohl als Kursindex, aber auch als Performanceindex. Wenn vom DAX gesprochen wird, dann ist hier meist vom Performanceindex die Rede. Bei einem Performanceindex kommen die Dividenden, die durch die Titel herausgegeben werden, wieder investiert.
Interessant zu wissen: Es gibt noch weitere DAX-Indizes, die gelistet sind. Das sind:
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Der MDAX
Der MDAX enthält 50 Unternehmen der Branchen aus dem Prime Standard, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind und nach den aktuellen DAX-Werten beurteilt werden. Alle halbe Jahr erfolgt eine Überprüfung der Zusammensetzung auf die dann eine Anpassung folgt.
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Der TecDAX
Technologie ist eines der Felder, in die in der heutigen Zeit ganz besonders gerne investiert wird. Der TecDA wird daher von den Tradern sehr gerne angenommen. Hier sind die 30 größten Unternehmen zusammengefasst, die aus den Technologiebranchen stammen und bei der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind.
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Der SDAX
Im SDAX, dem Smallcap-Index, sind 50 Unternehmen zusammengefasst, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind, aus den klassischen Branchen stammen und sich unterhalb der MDAX-Werte bewegen. Hier erfolgt eine Prüfung alle drei Monate.
Der DAX International 100
Auch ein Blick auf das internationale Parkett wird gerne geworfen. Dafür sorgt der DAX International 100. In diesem DA sind die 100 liquidesten Unternehmen aus dem nationalen und dem internationalen Bereich zusammengefasst. Ausgewählt werden sie anhand der Orderbuchumsätze, die bei der Börse Frankfurt sowie Xetra vermerkt sind.
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HDAX
Schließlich gibt es noch den HDAX. Dieser steht für die Wertentwicklung der Aktien, die sich im DAX, dem MDAX sowie dem TexDAX befinden. Zusammengefasst sind hier die 100 größten Unternehmen aus dem Prime Standard Bereich enthalten.
Wenn vom allgemeinen DAX die Rede ist, dann ist hiermit der Deutsche Aktienindex gemeint. Der Leitindex der Börse in Deutschland umfasst die 30 größten und erfolgreichsten an der Börse gelisteten Unternehmen aus den verschiedenen Branchen.
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DAX Zusammensetzung und Gewichtung – die Zusammensetzung beim Leitindex
Bei der DAX Zusammensetzung und Gewichtung ist zu beachten, dass der Leitindex immer wieder angepasst wird. Daher lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen über die Zusammensetzung treffen. Interessant zu wissen ist jedoch, wie diese zusammengestellt wird. Hier liegt eine Berechnung zugrunde, die für den DAX gilt.
Für die Indexberechnung wird auf eine Formel zurückgegriffen, die von Étienne Laspeyres initiiert wurde. Die Kurse der ausgewählten Aktien werden bei dieser Formel jeweils anders gewichtet. Für die Berechnung wird die Marktkapitalisierung ausgewählt. Allerdings gilt hier nur die Kapitalisierung der Aktien, die sich in einem Streubesitz befinden. Wenn von einem Streubesitz die Rede ist, dann sind damit die Aktien gemeint, die sich im Besitz von Eigentümern befinden, die einen Anteil von weniger als 5% haben.
Zusammengestellt wird der Index anhand der Kurse, die durch Xetra herausgegeben werden. Xetra ist ein elektronisches Handelssystem. Jeden Börsentag um 9 Uhr wird mit der Berechnung der Kurse begonnen. Zudem gibt es eine minütliche Berechnung der Deutsche Börse AG, die immer dann erfolgt, wenn noch kein Handelsbeginn ist oder die Schlussauktion eingeleitet wurde. Diese Berechnung soll dazu dienen, die Marktentwicklung der Unternehmen außerhalb der Handelszeiten zu benennen. Hierbei handelt es sich um den L/E-DAX. Die Buchstaben stehen für Late und Early. Schließlich gibt es noch den X-DAX. Hierbei handelt es sich um den DAX, der einmal in der Zeit zwischen 8 Uhr und 9 Uhr und einmal in der Zeit zwischen 17:45 Uhr und 22 Uhr berechnet wird.
Damit die Unternehmen auch wirklich in der DAX Zusammensetzung zu finden sind, müssen sie verschiedene Vorgaben erfüllen. Das bedeutet, sie müssen im Prime Standard zu finden sein. Zudem ist es nachweislich notwendig, dass sie dauerhaft und fortlaufend in Xetra gehandelt werden können. Der Streubesitz muss bei mindestens 10% liegen. Ebenfalls eine Voraussetzung ist ein in Deutschland vorhandener Sitz. Wenn ein Unternehmen keinen Sitz in Deutschland hat, kann es dennoch im DAX gelistet werden. In diesem Fall ist es jedoch so, dass hier der Handelsschwerpunkt an der Börse in Frankfurt zu liegen hat und der Sitz in der EU sein muss. Wenn diese Vorgaben erfüllt sind, gibt es noch weitere Merkmale, die bei der DAX Zusammensetzung wichtig sind. Hier stehen einmal der Umsatz im Parketthandel Frankfurt sowie in Xetra und einmal die Streubesitz-Marktkapitalisierung.
Damit ein Unternehmen im DAX gelistet wird, muss es verschiedene Kriterien erfüllen. Anhand der Kriterien wird die DAX Zusammensetzung so immer wieder neu zusammengestellt und angepasst. Unter anderem ist ein Sitz in Deutschland oder in der EU notwendig, damit eine Listung im DAX überhaupt möglich ist.
DAX Zusammensetzung und Gewichtung – worauf kommt es bei der Gewichtung an?
Neben der DAX Zusammensetzung spielt auch die Gewichtung noch eine Rolle. Die Gewichtung basiert auf der Streubesitz-Marktkapitalisierung. Das bedeutet, dass für die Aufnahme und die Gewichtung im DAX weder das gesamte Vermögen noch der komplette Börsenwert wichtig sind. Stattdessen geht es um die frei handelbaren Aktien und deren Wert. Befinden sich Aktien eines Unternehmens im Besitz von Großaktionären, die mindestens 5% der Aktien oder mehr haben, dann sind diese Aktien für die DAX Gewichtung nicht relevant.
Interessant zu wissen: Festbesitz sind auch die Aktien, die im Besitz des Unternehmens selbst sind.
Die Streubesitz-Marktkapitalisierung ist ständig im Wandel. Das heißt auch, dass die Gewichtung ständig im Wandel ist. Diese wird tatsächlich in jeder Sekunden bei der Neuberechnung des DAX geändert. Allerdings ist es so, dass die Änderungen im Bereich des Streubesitzes. Von der Deutschen Börse selbst lediglich alle viertel Jahr angepasst werden. Sie werden auch dann erst mit in die Gewichtung aufgenommen. Überschreitet die Gewichtung jedoch 10%, dann ist es auch möglich, den Wert aus dem Index zu nehmen bevor zu den festgelegten Terminen hierzu von der Deutschen Börse neue Angaben herausgegeben werden.
Gut zu wissen: So funktioniert die DAX-Anpassung
Für die DAX-Anpassung gibt es vier Regeln:
- Fast Exit – hier wird ein Unternehmen aus dem DA entfernt, wenn es entweder laut Börsenumsatz oder laut Marktkapitalisierung nicht mehr zu den 45 größten Unternehmen zu zählen ist. Der Nicht-Index-Wert muss hierfür bei der Marktkapitalisierung aber bei Rang 35 oder höher liegen und der Börsenumsatz bei mindestens Rang 45.
- Fast Entry – wenn ein Unternehmen nach den Kriterien zu den 25 größten Unternehmen an der Börse zählt, wird es neu in den DAX aufgenommen.
- Regular Exit – zählt ein Unternehmen nicht mehr zu den 40 größten Unternehmen, wird es aus dem DAX genommen, wenn der Nicht-Index-Wert bei mindestens Rang 35 liegt.
- Regular Entry – hier wird das Unternehmen dann aufgenommen, wenn es bei den 30 größten Unternehmen zu finden ist und wenn es einen Indexwert gibt, der nicht mehr zu den 35 größten Unternehmen hinzugefügt werden kann.
Die DAX Zusammensetzung und Gewichtung sind komplexe Themen und gerade für Einsteiger im Bereich des Tradings nicht immer ganz so einfach nachzuvollziehen. Wer sich jedoch ein wenig mit dem Thema beschäftigt der wird schnell feststellen, dass die DAX Zusammensetzung und Gewichtung durchaus ihren Sinn hat und für den Trader selbst auch interessant sein kann.
Für die Berechnung der Gewichtung beim DAX gibt es verschiedene Vorgaben. Daher kann es durchaus sein, dass sich der DAX häufig ändert. Wer als Trader auf den DAX setzt, der sollte den Index immer im Auge haben und nicht aus dem Blick verlieren.