Commerzbank Funds Solutions – Commerzbank Tochter legt Fonds mit katholischen Werten auf!

Januar 3, 2019 2:32 pm

Commerzbank Funds Solutions
Commerzbank Funds Solutions existiert seit dem Jahr 2008 und gilt als eines der ambitioniertesten Investment-Gesellschaften. Als Spezialität gelten Indexfonds, insgesamt hat das Unternehmen 18 unterschiedliche Fonds aufgelegt. Die KVG ist immer ComStage. Es handelt sich dabei um eine 100%-ige Commerzbank-Tochter mit Sitz in Luxemburg.
Das Investment-Team hat letztlich nur einen Fonds aufgelegt, der sich auch nachhaltigen Zielen verpflichtet fühlt. Er fokussiert sich auf „katholische Werte“ und spricht so eine etwas andere Zielgruppe an als viele andere nachhaltige Fonds. Dies ändert letztlich jedoch nichts an seinen Ambitionen. Mehrfache Branchen-Auszeichnungen sprechen für sich.
  • Nur ein nachhaltiger Fonds
  • Fonds soll katholische Werte widerspiegeln
  • Aktienfonds mit Ausschlusskriterien
  • Commerzbank sehr aktiv im Nachhaltigkeitsbereich
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Über die Commerzbank Funds Solution

Wichtige Trading-TippsDie Commerz Funds Solutions S.A. (CFS) wurde bereits im Jahr 2008 gegründet. Da ihre Aufgabe vor allem die Auflage von ETFS, als börsengehandelter Indexfonds werden sollte, wurde sie unter der Marke ComStage ETF gegründet. Ziel war es, Firmenkunden der Commerzbank AG von den Produkten zu überzeugen und so ein attraktives Angebot von Indexfonds durch das eigene Unternehmen zur Verfügung zu haben und so natürlich auch Synergieeffekte nutzen zu können.
Das Unternehmen war allerdings nur bis Juli 2018 in Besitz der Commerzbank. Der Verkauf war zudem bereits seit 2016 geplant. ComStage und die Commerzbank Funds Solution sind seitdem in Besitz der französischen Großbank Société Générale. Damit konnte das französische Geldinstitut seine Rolle im ETF- und Fonds-Geschäft noch einmal deutlich stärken. Die Commerzbank Funds Solutions betreut die Kunden allerdings nach Vereinbarung beider Geldinstitute weiter, sodass sich für sie nichts ändert. Die CFS tritt mit großer Wahrscheinlichkeit auch langfristig als Betreuer der Fonds auf. Die Implementierung in das Angebot der Société Générale soll dann möglichst reibungslos durchgeführt werden.
Bis auf weiteres werden die Fonds also nach wie vor durch die gleichen Investment-Teams geführt, sodass Anleger, die sich auf die Erfahrung und die Qualität der Kapitalgesellschaft verlassen möchten, dies auch ohne Probleme tun können.

Commerzbank ComStage Fondsgesellschaft

ComStage – die Fondsgesellschaft der Commerzbank

Fondsauswahl nur teilweise nachhaltig

Die CFS glänzt bei den aktiv gemanagten Fonds eher mit Klasse als mit Masse. Das Unternehmen hat derzeit nur wenige Fonds aufgelegt. Die Strategien einiger der Fonds werden bereits seit Jahrzehnten genutzt und wurden durch die Publikumsfonds auch für eine kleinere Anlagengruppe erreichbar. Die Fonds widmen sich in der Regel unterschiedlichen Assetklassen. Es gibt also:

  • Aktienfonds
  • Rohstofffonds
  • Fonds mit Unternehmensanleihen
  • Strategiefonds mit Währungen

Unter den Fonds der CFS findet sich letztlich nur ein Fonds, der tatsächlich nachhaltigen Zielen verpflichtet ist. Dieser investiert in internationale Aktien nach festgelegten Kriterien, die sich mit christlichen Moralvorstellungen decken sollen. Dementsprechend hört der 2015 gegründete Fonds Fond auch auf den Namen „Commerzbank Globale Aktien – Katholische Werte“.
Im Vergleich mit vielen anderen nachhaltigen Fonds ist der Commerzbank Funds also relativ außergewöhnlich benannt. Atheisten und Andersgläubige sollten sich von dem Namen jedoch nicht abschrecken lassen. Commerzbank Globale Aktien – Katholische Werte investiert nach Kriterien, die vielen Anlegern gefallen dürften, die Wert auf eine nachhaltige Geldanlage legen, nur sehr wenige sind spezifisch für Katholiken. Das Investment-Team arbeitet dabei nach Ausschlusskriterien. Alternative Ansätze des Screenings wie der Best-in-Class-Ansatz, Engagement, EST-Integration oder Impact Investment kommen hingegen nicht zum Einsatz.
Es handelt sich um einen aktiv gemanagten Fonds, der in internationale Aktien investiert. Das Risiko des Fonds ist also zwangsläufig recht hoch, da es sich um einen reinen Aktienfonds handelt, der auf Beimischung von Geldmarkt oder anderen Anlageformen verzichtet.
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Commerzbank Globale Aktien – Katholische Werte: Die Fakten

Trading mit HandelsplattformDie Commerzbank hat mit „Commerzbank Globale Aktien – Katholische Werte“ einen Fonds aufgelegt, der als reiner Aktienfonds gilt. Ziel ist ein langfristiger Kapitalzuwachs durch Nutzung des globalen Aktienportfolios in Einklang mit katholischen Werten. Zugrunde liegen die Unternehmen, die im MSCI World EUR Catholic Values enthalten sind.
Der Fonds beschränkt sich auf die drei Regionen USA, Europa und Japan/andere Regionen. Der Fonds wird in Deutschland, Österreich und Luxemburg gehandelt. Dementsprechend ist die Basiswährung des Fonds auch EUR. Es handelt sich um einen ausschüttenden Fonds. Ziel sind jährliche Ausschüttungen.
Derzeit ist die Finanzbranche mit abstand die Branche, die mit mehr als 30 % am stärksten vertreten ist. Gefolgt wird sie von der Informationstechnologie (18,5 %), Investitionsgüter (12,5%) und zyklischem Konsum (9,8 %). Die größten Holdings sind derzeit Microsoft, Allianz, Siemens, Cisco Systems und IBM.
Der Fonds investiert vorrangig in US-Aktien (48 %), gefolgt von Deutschland (12,8 %) und Japan (9,3 %). Der Euro ist mit 51,33 % die wichtigste Währung, noch vor dem Euro mit 30 %.
Das Investment-Team verfolgt bei der Auswahl der Fonds ein individuelles Investmentkonzept. Es soll die Aktien ausschließen, die ein niedrige historische Rendite aufweisen. Das Risiko soll durch die relativ starre Verteilung auf die Region verringert werden. Aus jeder Region werden die Aktien gewählt, die eine vergleichsweise geringe Volatilität und eine hohe Dividende erwarten lassen. Bei einer Volatilität von insgesamt 6,70 % und einer Sharpe Ratio von 1,49 kann der Fonds über einen Betrachtungszeitraum von drei Jahren eine Rendite von 17,45 % verzeichnen.

ComStage ETFs Übersicht

Einige ComStage ETFs in der Übersicht

Nach welchen Kriterien wird der Fonds konkret geführt?

Die Investmentgesellschaft des Fonds Katholische Werte arbeitet vor allem mit Ausschlusskriterien. Dabei setzt der Anbieter letztlich auf alle Kriterien, die derzeit bei nachhaltigen Fonds häufig ausgeschlossen werden. Darunter befinden sich beispielsweise:

  • Kontroverse Waffen
  • Alkohol, Tabak und Glücksspiel
  • Kohle, Atomkraft, Abholzung und Gentechnik
  • Menschrechts- oder Arbeitsrechtsverletzungen

Optionsscheine handelnZusätzliche Ausschlusskriterien, an denen sich dann auch zeigt, warum sich „Katholische Werte“ im Namen verbergen, sind Abtreibung, Verhütung und Stammzellenforschung. Diese lassen sich bekanntermaßen auch im 21. Jahrhundert noch nicht mit den katholischen Vorgaben unter einen Hut bringen und dementsprechend fehlen Unternehmen, die dadurch ihr Geld verdienen, in dem Fonds.
Das Fondsteam setzt zudem als Grundlage auf die Richtlinien des Global Compact, Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen und ILO-Kernarbeitsnormen. Nur wenn diese Richtlinien von den Aktiengesellschaften eingehalten werden, kommen sie auch für den Fonds in Frage.
Der Ausschluss von Unternehmen, die sich nicht an die entsprechenden Richtlinien halten, führt letztlich dazu, dass sich der Anleger sicher sein kann, dass ein Mindestmaß an Fairness gegenüber Mitarbeitern, Umwelt und anderen Stakeholdern bei allen Unternehmen gewährleistet wird. Natürlich sind die entsprechenden Richtlinien nicht unbedingt Vereinbarungen, die mit sehr anspruchsvollen Leitlinien einhergehen. Es handelt sich jedoch ohne Frage um Grundsätze, die in vielerlei Hinsicht über den derzeit geltenden Branchenstandard hinaus gehen.
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Auszeichnungen des Fonds

Die CFS kann stolz darauf sein, für ihren Fonds Commerzbank Globale Aktien – Katholische Werte einige der wichtigsten Auszeichnungen der Branche gewonnen zu haben. Zusammen mit der Commerzbank konnte sie in den letzten drei Jahren die folgenden Preise und Einstufungen erzielen::

  • FNG- Siegel mit einem Stern 2017 und 2018
  • 4 von 5 möglichen Punkten von Climetrics (Klimaauswirkung)
  • Commerzbank wird dem Prime-Segment bei Oekom Research zugeordnet
  • Seit Juni 2016 ist die Commerzbank selbst zudem Mitglied im Euronext Vigeo Eurozone 120-Index

Nicht nur der Fonds, auch die Commerzbank wurde also mehrfach für ihr Engagement ausgezeichnet. Anleger müssen also nicht befürchten, dass sie mit dem Investment in CFS ein Unternehmen fördern, der die Werte des Fonds nicht selbst für wichtig erachten würde.
Bei den Auszeichnungen für den Fonds zeigt sich, dass gerade das ökologische Engagement hervorragend ist. Dies zeigt vor allem die gute Wertung von Climetrics. Das FNG-Siegel wurde speziell gegründet, um es Anlegern zu erleichtern, schnell nachhaltige Geldanlagen zu finden. Insgesamt 45 Fonds konnten diese Auszeichnungen im Jahr 2018 erhalten. Die Commerzbank wird dabei mit einem von drei möglichen Sternen ausgezeichnet. Die Fonds müssen sich bewerben, um die Chance auf ein Siegel zu erhalten, es handelt sich also nicht um eine vollständig unabhängige Auswahl und Prüfung der Fonds.

ComStage ETFs Auszeichnungen

Die ComStage ETFs wurden bereits mehrfach ausgezeichnet

In welchen RI-Initiativen ist die Fondsgesellschaft vertreten?

Die Commerzbank ist Mitglied in einigen der wichtigsten RI-Initiativen und deckt dabei die wichtigsten Themen ab. Eine der wohl wichtigsten Mitgliedschaften ist die im UN Global Compact. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Vereinbarung zwischen Organisationen, Unternehmen und der UNO. Die Unternehmen und Organisationen verpflichten sich dadurch, für Menschenrechte, faire Arbeitsbedingungen, Korruptionsbekämpfung und Umweltschutz einzusetzen. Zentral dafür sind zehn Prinzipien. Die Commerzbank ist seit 2006 Teilnehmer des Pakts.
Darüber hinaus ist das Unternehmen vor allem bei ökologischen Themen sehr aktiv, der soziale Aspekt wird demgegenüber etwas vernachlässigt. Dies ist jedoch bei den meisten Fonds und Geldinstituten der Fall, zumal auch die meisten Unternehmen ihren Fokus eher auf Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit als auf Fairness legen.
Die Commerzbank nimmt an den Aktionstagen Nachhaltigkeit teil und ist Mitglied der Allianz für Entwicklung und Klima. Zudem hat sie sich verpflichtet, den deutschen Nachhaltigkeitskodex einzuhalten und zeigt auch gegenüber den Sustainable Development Goals Initiative. Darüber hinaus ist das Unternehmen Mitglied der Green Bond Principles, des Green and Sustainable Finance Cluster und hat sich der Frankfurter Erklärung angeschlossen. Die Unternehmen, NGOs und Hochschulen der Frankfurter Erklärung haben es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Infrastrukturen im Finanzsystem zu entwickeln.

Auf welcher Grundlage wählt der Fonds seine Aktien aus?

Der Fonds nutzt die unterschiedlichsten Informationsquellen, um eine möglichst fundierte Entscheidung treffen zu können. Zu meinen wären da natürlich die klassischen Geschäftsdokumente wie:

  • Jahresberichte
  • Aktionärsinformationen
  • Websites
  • Umwelt- und Sozialbericht
  • SEC-Fillings

Stopp Loss TradingHinzu kommen diverse staatliche Informationen. Darunter befinden sich Daten von Zentralbanken, vor allem aber auch Umweltschutzprogramme wie die US Toxic Release-Bestandsliste oder CERCLIs. Die dritte wesentliche Informationsquelle sind Fachpublikationen oder akademische Fachzeitschriften wie beispielsweise „Absolut impact“. Auch Berichte und Interviews von relevanten Organisationen, darunter auch NGOs fließen in die Investment-Entscheidung ein.
Grundsätzlich gilt zudem, dass nur die Titel als Investment in Frage kommen, die durch den MSCI-Qualitätsfilter gelangen können. Das Investment-Team arbeitet dabei mit einer Compliance Engine, sodass alle Werte, die MSCI-Vorgaben nicht erfüllen, schon im Vorfeld aussortiert werden. Zudem werden Änderungen durch den MSCI direkt erfasst und Desinvestments unmittelbar umgesetzt. MSCI ESG-Research analysiert dabei ständig das Portfolio der Commerzbank Funds Solutions und erstellt ESG-Ratings für die einzelnen Unternehmen an.
Natürlich ist auch die Auswahl aus finanziellen Gesichtspunkten für Anleger wesentlich. Hier beschränkt sich der Fonds auf USA, Europa und Japan als Investitionsort. Die Aktien werden dann nach möglichst hoher historischen Rendite, geringer Volatilität und hohem Dividendenertrag ausgewählt.
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Wie gut ist die Nachhaltigkeit des Fond?

Die beste Trading-StrategieWer die ESG-Qualität bewerten möchte, kann das Rating der MSCI nutzen. Im April 2018 wurde es zuletzt veröffentlicht. Hier zeigt sich, dass der Fonds durchaus Aktien an Unternehmen hält, die nicht allen Anforderungen gerecht werden. So erhält der Fonds insgesamt einen Score von 6.9 von 10 Möglichen. Seine Stärke hat der Fonds in der Umweltbelastung (6.4.), Schwächen zeigen sich jedoch im sozialen Bereich (5.2) und der Unternehmensführung (5.6).
Der Fonds hielt zu 28 % Anteile von Unternehmen, deren ESG Rating BBB oder schlechter war. Lediglich AGs mit C-Rating fehlten am Ende der Scala. Zu den Unternehmen, die mit B ausgezeichnet wurden zählen U.S. Bancorp, Ford und Nissan. 40 % der Unternehmen werden im ESG-Rating mit AAA oder AA bewertet. Diese sind letztlich jedoch ebenfalls nicht immer frei von Kritik. So kann Microsoft als größte Holding im Fonds (über 4 %) ein ESG Rating von AAA aufweisen, erhält jedoch beim „Controversies Overall Flag“ nur eine gelbe Flagge (bei einer Wertung von Grün, Gelb, Orange und Rot). Zugutehalten müssen Beobachter dem Fonds allerdings ohne Frage, dass kein Wertpapiere enthalten sind, deren Unternehmen mit einer roten Flagge bewertet wurden.
Das Einhalten der Ausschlusskriterien funktioniert jedoch nur mäßig. Zum Untersuchungszeitraum enthält der Fonds zu fast 30 % Unternehmen, die Geschäftsaktivitäten im Bereich Glücksspiel, Alkohol, Tabak oder Waffen aufweisen. Auch bei Arbeiterrechten finden sich teils relevante Verstöße.

Commerzbank Nachhaltigkeit

Die Commerzbank legt großen Wert auf Nachhaltigkeit

Fazit: CFS für Anleger durchaus eine Option

Anleger, die einen nachhaltigen Fonds suchen, können „Commerzbank Globale Aktien – Katholische Werte“ durchaus eines genaueren Blickes würdigen. Der Fonds konnte in den drei Jahren seit Auflage eine attraktive Performance aufweisen, ist jedoch als reiner Aktienfonds für konservative Anleger nur mäßig geeignet. Der Fonds soll das Kapital der Kunden nach katholischen Werten anlegen und folgt dem entsprechenden MSCI-Index. Zugleich investiert er nicht in Fonds, die die ESG-Kriterien von MSCI ESG-Research nicht erfüllen. Ausschlusskriterien sind neben den üblichen Standards auch Verhütung und Abtreibung. Für seine Bemühungen wurde er unter anderen mit dem FNG-Siegel des Forums für nachhaltige Geldanlagen ausgezeichnet.
Ein genauerer Blick zeigt allerdings auch einige Schwächen. So investieren Anleger zu nicht unwesentlichen Teilen in Unternehmen, die Teile ihres Gewinnes in den Branchen Glücksspiel, Alkohol, Tabak oder Waffen erzeugen. Dennoch zählt der Fonds zu den Investitionsmöglichkeiten, die für Anleger interessant sind, die ethische Geldanlagen suchen. Der Fonds hat Schwächen, ist jedoch durchaus ambitioniert.


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