Interactive Brokers Erfahrungsbericht: Britische Qualität überzeugt auch Skeptiker
Interactive Brokers ist ein angelsächsischer Broker, der primär sehr aktive und erfahrene Trader adressiert. Der Broker ermöglicht den Handel mit Aktien, Anleihen, Optionen, Futures, Währungen, Metallen und weiteren Märkten sowohl mit Cash- als auch mit Marginkonten. Die Ordergebühren sind vor allem an ausländischen Börsenplätzen bedeutend günstiger als bei den meisten Konkurrenten. Der Broker stellt mit der Trader Workstation (TWS) eine anspruchsvolle Handelsumgebung bereit, setzt dafür aber auch höhere Mindesteinlagen und Handelsumsätze voraus.
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Besonderheiten im Interactive Brokers Test
- Handeln über die Trader Workstation
- „Social Trading“ über den Investors‘ Marketplace
- Umfangreiches Lerncenter
Vorteile und Nachteile in der Interactive Brokers Bewertung
Vorteile
- Sehr niedrige Ordergebühren vor allem an internationalen Handelsplätzen
- Professionelle Handelsplattform TWS
- Margin Handel möglich
- Sehr breiter Leistungskatalog (Börsenplätze, Plattform, Service etc.)
Nachteile
- 10.000 USD Mindesteinlage
- Monatliche Kommissionsumsatz von 10 USD erforderlich (Differenz wird ansonsten als Activity Fee erlassen)
Im Interactive Brokers Test waren wir insbesondere von den niedrigen Ordergebühren, der professionellen Tradingplattform und dem breiten Leistungskatalog des Unternehmens überzeugt, doch auch die Tatsache, dass man bei Interactive Brokers dem Marginhandel nachgehen kann, sorgte im Test für eine positive Bewertung – im Gegensatz zu der Mindesteinlage von 10.000 USD dem monatlichen Kommissionsumsatz von 10 USD.
Die wichtigsten Fakten zu Interactive Brokers im Überblick
EU-Sitz und Regulierung | Interactive Brokers sitzt in Zug in der Schweiz und wird über die FCA reguliert |
Mindesteinlage | 10.000 USD |
Deutschsprachiger Support | Deutschsprachiger Kundensupport ist per Telefon, Livechat, E-Mail, Fax und per Post erreichbar |
Bildungsangebot | Webinare, Videokurse, Touren, ein Glossar und schriftliche Leitfäden gehören zum Bildungsangebot |
Demokonto | Kein Demokonto, dafür aber Plattform-Demos |
Verfügbare Handelsgüter | Mehr als 1 Mio, Wertpapiere handelbar an über 100 Börsenplätzen, darunter Aktien, Futures, Optionen, Zertifikate & Warrants, ETFs, CFDs und Forex |
Ordergebühren Inland | 0,10 %, min. 4,00€, max. 29,- € |
Ordergebühren Ausland | Order USA: 0,005 USD pro Aktie, min. 1,- USD, max. 1 %, Order Frankreich, Italien, Niederlande: 0,10%, min. 4,- € und höchstens 29,- €Order UK (bis 50.000 GBP): 6,00 GBP pauschalOrder Japan: 0,08%, min. 80 JPY |
Plattform/Mobile Trading | Handelsplattform Trader Workstation, mobil über die TWS-App für Android, iOS und Blackberry |
Sonstiges | Kunden können zwischen Cash- und Marginkonten wählen |
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1.) Interactive Brokers und sein Sicherungsumfeld im Test
Die Unternehmensgeschichte der IB Group reicht bis ins Jahr 1977 zurück. Die IBG LLC unterhält neben ihrem Hauptsitz in Greenwich, Connecticut (USA) weltweit zwölf Niederlassungen und Tochtergesellschaften: Kunden aus Deutschland handeln mit der Interactive Brokers (UK) Limited. Die IBG LLC verzeichnete zum Ende des Jahres 2013 ein konsolidiertes Eigenkapital in Höhe von 5,00 Mrd. USD und gehört mit mehr einer Million täglich ausgeführten Trades zu den größten Handelsplattformen weltweit. Der britische Ableger des Brokers wird durch die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA reguliert.
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2.) Ordergebühren und Co.: Die Handelskonditionen im Check
Die Konditionen im Handel sind der mit Abstand wichtigste positivste Aspekt in der Interactive Brokers Bewertung – ganz besonders für Trader mit Fokus auf den US-Aktienmarkt. Die Gebühr für US-Orders beträgt 0,005 USD pro Aktie (also ½ Cent), mindestens jedoch 1,00 USD und maximal 0,50 Prozent des Auftragswertes. Es ist möglich, einen fünfstelligen Betrag für Gebühren von 1,00 USD zu handeln – zusätzlich wird allerdings noch ein Transaktionsentgelt in Höhe von 0,0000174 Prozent des Auftragswertes fällig. Bei einem Ordervolumen von 100.000 USD entspricht dies 1,74 USD.
Auch die Konditionen für Orders in Japan, Frankreich, Italien oder den Niederlanden sind ausgesprochen günstig. Der größte Schwachpunkt des Gebührenmodells im Interactive Brokers Test betrifft allerdings ausgerechnet Orders in Deutschland. Xetra-Orders werden mit 0,10 Prozent und mindestens 4,00 Euro abgerechnet – die Gebührenobergrenze im Aktienhandel wurde mit 99,00 Euro jedoch sehr hoch angesetzt. Vor allem größere inländische Orders sind dadurch teurer als bei deutschen Diskontbrokern.
3.) Handelsangebot: Welche Produkte sind bei IB verfügbar?
Das Handelsangebot lässt kaum Wünsche offen und markiert den zweiten positiven Aspekt in der Interactive Brokers Bewertung: Über das Handelskonto können nahezu alle Aktienmärkte in Nordamerika, Europa und Asien/Pazifik gehandelt werden. Handelbar sind Aktien, ETFs, Anleihen, Optionen, Futures, Währungen, CFDs und Metalle.
Das Angebot an handelbaren Märkten und Assetklassen geht weit über das Niveau der Konkurrenz hinaus und erschließt Tradern auch vermeintlich exotische Märkte zu niedrigen Transaktionskosten. Handelbar sind alle relevanten Anlageklassen an allen wichtigen Handelsplätzen in Nordamerika, Europa und Asien. Nicht handelbar sind lediglich kleinere Märkte mit geringer Liquidität, was für die meisten Trader, die mit Interactive Brokers Erfahrungen machen jedoch kaum relevant sein dürfte.
4.) Trader Workstation und Mobile Trading Apps im Detail
Als Handelsplattform dient die „Trader Workstation“, die als Downloadversion sowie webbasiert und mobil zur Verfügung steht. Die Plattform bietet über einen Korb von Modulen einen nahezu unerreichten Funktionsumfang. Zu den Modulen gehören z. B. „Scale Trader“, „Option Trader“, „Book Trader“, „Basket Trader“ sowie Marktscanner und Anwendungen zur Portfoliooptimierung. Für aktive Trader mit entsprechendem Know-How und langjährigen Erfahrungen ist der Zugang zur TWS definitiv ein positiv zu wertender Aspekt in der Interactive Brokers Bewertung.
Diese Trader können darüber hinaus auch die Mobile Trading Apps des Unternehmens nutzen, die für Android, iOS, Blackberry und für sonstige Smartphones verfügbar sind und dabei einen effizienten Handel auch von unterwegs aus ermöglichen.
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5.) Risikofreies Trading für Profis und Anfänger im Demokonto
Ein Pluspunkt im Interactive Brokers Test ist die Möglichkeit, die TWS mit einem Demokonto vorab zu testen. Interessenten können dabei zwischen einer individuellen und einer angeleiteten Demo wählen. Dabei steht dem Kunden allerdings kein herkömmliches Demokonto zur Verfügung, wie er es vielleicht von anderen Anbietern gewohnt ist, denn Interactive Brokers ermöglicht es seinen Kunden lediglich, die Handelsplattform zu testen – ein Demokonto wird dabei nicht eröffnet. Trotzdem können erfahrene und unerfahrene Trader auch mit dem Interactive Brokers Demokonto von den Vorteilen eines solchen Demoaccounts profitieren:
- Einsteiger können risikofrei erste Erfahrungen sammeln
- Fortgeschrittene können verschiedene Handelsstrategien ohne reale Investitionen testen
- Experten können neue Tradingplattformen auf die Probe stellen, ohne Geld einzuzahlen
6.) Die Depoteröffnung Schritt für Schritt erklärt
Gerade für unerfahrene Einsteiger im Börsenhandel kann es zu Beginn etwas überfordernd sein, ein Handelskonto bzw. ein Depot bei einem Unternehmen wie Interactive Brokers zu eröffnen. Wenn dies auch für Sie gilt, finden Sie hier einen kurzen Leitfaden, der Ihnen den Weg zum Wertpapierdepot bei Interactive Brokers erleichtern soll.
- Die Registrierung: Bevor Sie ein Depot bei Interactive Brokers eröffnen können, sollten Sie abwägen, ob das Depot für eine Einzelperson, eine Familie oder ein Kleinunternehmen eröffnet werden soll. Haben Sie Ihre Entscheidung getroffen, können Sie das Onlineformular ausfüllen, das für eine Kontoeröffnung vorausgesetzt wird.
- Die Einzahlung: Ist Ihr Eröffnungsformular ausgefüllt und Ihr Konto eröffnet, erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail. Daraufhin können Sie Ihre Einzahlung per Banküberweisung, Scheck oder Onlinebezahldienst vornehmen.
- Die Verifizierung: Spätestens an dieser Stelle wird es Zeit, Ihr Handelskonto zu verifizieren, um sicherstellen zu können, dass Sie sich Ihre Gewinne auszahlen lassen können. Die Verifizierung geht entweder per PostIdent-Verfahren oder durch die Zusendung einer Kopie des Personalausweises und einer aktuellen Verbraucherrechnung vonstatten.
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7.) Unsere 3 Tipps für eine reibungslose Einzahlung
Um eine möglichst reibungslose Einzahlung und damit einen schnellen Handel generieren zu können, sollten Trader sich unsere drei Tipps zu Herzen nehmen, die sich bislang für den einen oder anderen Trader als äußerst nützlich erweisen konnten.
- Beachten Sie die Transaktionsgebühren!
- Checken Sie die Transaktionsdauer für eine schnelle Einzahlung!
- Entscheiden Sie sich für die beste Einzahlungsmethode!
8.) Service bei IB: Kundenfreundlichkeit im Test
Zu den Kunden, die mit Interactive Brokers Erfahrungen machen, zählen viele kurzfristig orientierte Anleger und Daytrader. Deshalb bietet der Broker sowohl Cash- als auch Marginkonten an. Cashkonten erfordern den gesamten für eine Position erforderlichen Betrag, Marginkonten nur einen Bruchteil davon. Es besteht die Möglichkeit, die Marginanforderung am gesamten Portfoliorisiko auszurichten. Auch Leerverkäufer können mit Interactive Brokers Erfahrungen machen: Shortselling ist an den Aktienmärkten der USA, Kanadas und Hong Kongs möglich.
Für den Handel über Interactive Brokers stehen den Kunden neben der Möglichkeit, zwischen Cash- und Margindepot zu wählen, keine besonderen Extras zur Verfügung. Lediglich der Tools sind verfügbar: der Options Calculator, Options Strategies und das Probability Lab.
9.) Support & Bildung: Gibt es Antworten auf Kundenfragen?
Der Kundenservice ist per Mail, Fax, Post, Telefon und Live Chat erreichbar. Für die Annullierung von Transaktionen stellt IB ein eigenes Verfahrensmuster bereit, das – wenn die grundlegenden Bedingungen für eine solche Maßnahme vorliegen – die Umsetzung erleichtert.
Obgleich die meisten Kunden des Brokers über langjährige Erfahrungen im Handel verfügen (sollten) gibt es ein „Lerncenter“ mit Webinaren, Tutorials, Apps und weiteren Angeboten und Anwendungen.
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10.) Zusatzangebote: Was kann Interactive Brokers noch?
Trader schätzen für gewöhnlich ein umfangreiches Angebot an verfügbaren Finanzprodukten, die ihnen auch bei ihrem Depotanbieter zur Verfügung stehen. Neben handelbaren Aktien, Futures, Optionen, Zertifikaten & Warrants, ETFs, CFDs und Währungen sollten zu diesem Angebot auch Girokonten, Kreditkarten, Sparprodukte, Kredite oder Lösungen zur Altersvorsorge gehören – dies ist allerdings bei Interactive Brokers nicht der Fall. Das britische Unternehmen hat sich ausschließlich auf die Onlinebrokerage beschränkt und kann dementsprechend auch ein umfangreiches Angebot vorweisen, das sich im Aktienbroker Vergleich durchaus sehen lassen kann.
11.) Interactive Brokers Erfahrungen der Fachpresse
Interactive Brokers ist auf den dem deutschen Massenmarkt weniger bekannt und deshalb auch seltener Gegenstand von Untersuchungen der Fachpresse mit der größten Reichweite. Vor allem angelsächsische Fachmedien unterziehen das Angebot jedoch regelmäßig einem Test.
- Gesamturteil: 4,50/5,000 Sternen (Barron´s 2014)
- „Winner 2014 “Best Broker-Dealer Overall“ (WSL Institutional Awards 2014)
- „Winner 2014: Stocks/Futures/Forex Brokerage“ (Stocks and Commodities Awards 2014)
Selbstverständlich konnte auch Interactive Brokers im Laufe seines Bestehens bereits die eine oder andere Auszeichnung entgegennehmen – bislang wurden allerdings die meisten Auszeichnungen von britischen Fachmedien vergeben, zu denen beispielsweise das Handelsmagazin Barron’s gehört, das Interactive Brokers im Jahre 2014 im Test mit einem Gesamturteil von 4,5/5 Sternen auszeichnen konnte.
12.) Fazit: Unsere Erfahrungen zu Interactive Brokers
Die langjährigen Erfahrungen von Interactive Brokers bilden die Grundlage für eine professionelle Ausrichtung, die sich besonders in Auswahl und Anzahl der handelbaren Märkte und Asset-Klassen hervorhebt. Zudem zeigen sich die niedrigen Ordergebühren des Brokers als kundenorientiert. Was sich jedoch im Vergleich nicht über die Mindesteinlage in Höhe von 10.000 USD folgern lässt.
Für Anfänger und Kleinanleger dürfte diese Hürde mitunter schwer zu überwinden sein. Insgesamt weist das Leistungsspektrum zahlreiche Finanzinstrumente auf, die attraktive Handelsmöglichkeiten darstellen. Dabei sollten sich Einsteiger, die sich für Interactive Brokers entscheiden, zunächst einen Überblick über die verschiedenen Finanzinstrumente verschaffen. Hilfreich zeigt sich hierzu das Bildungsangebot des Brokers, das Wissen zum Handel und zum Umgang mit der Trading-Plattform vermittelt.
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Grafik Quelle: shutterstock.com