Erste Erfahrungen mit BANX – günstig weltweit Handeln
Ausführlicher YouTube Testbericht des Brokers BANX (© depotvergleich.com)
Der Düsseldorfer Online Broker BANX verspricht maximale Wertpapier Auswahl bei minimalen Preisen und setzt dazu auf eine von Interactive Brokers (IB) zur Verfügung gestellte Trader Workstation. BANX Kunden stehen damit derzeit rund 1,2 Mio. Finanzprodukte wie Aktien, CFDs, Edelmetalle, ETFs, Fonds, Futures, Optionen und Währungen zur Auswahl, die in 23 Ländern bzw. an 100 Börsen weltweit gehandelt werden können.
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Vorteile und Nachteile in der BANX Bewertung
Vorteile BANX
- 1,2 Mio. Finanzprodukte zur Auswahl
- Aktienhandel ab 3,90 Euro
- Auswahl zwischen Cash- und Margindepot
- Kostenfreie Handelssoftware
- Kostenlose Depotführung
Nachteile BANX
- Anleger muss Umfang von Spekulationsgewinnen und -verlusten selbst an das Finanzamt melden
- Erzielte Verkaufserlöse stehen nach bisheriger BANX Erfahrung den Cash-Depot Kunden erst 2 Tage nach Verkauf für die Wiederanlage zur Verfügung
- Keine eigene Broker- oder Banklizenz (Haftungsdach bei NFS Netfonds Financial Service)
- Nur eine monatliche Auszahlungen auf das eigene Referenzkonto kostenfrei, für weitere Überweisungen werden jeweils 8 Euro Gebühren berechnet
- Realtime Kurse müssen zusätzlich gebucht werden (ab 8 Euro)
BANX Bewertung – die wichtigsten Fakten im Überblick:
Unternehmenssitz | Unternehmenssitz ist Düsseldorf. Da das Unternehmen über keine eigene Broker- oder Banklizenz verfügt, agiert BANX rein rechtlich als Vermittler im Namen und auf Rechnung der NFS Netfonds Financial Service GmbH (Hamburg). |
Ausführung | Die Anlagevermittlung (§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1, 1a und 2 KWG) von Vermögensverwaltungsmandaten, Investmentfonds, Zertifikaten, Anleihen, Aktien, Optionsscheinen, ETFs, Genussscheinen, Optionen, Inhaber- und Orderschuldverschreibungen , ETCs sowie Beteiligungen (geschlossene Fonds) erfolgt als vertraglich gebundener Vermittler gemäß § 2 Abs. 10 KWG für Rechnung und unter der Haftung der NFS Netfonds Financial Service GmbH, Süderstr. 30, 20097 Hamburg (NFS).„Bei Inanspruchnahme dieser Dienstleistungen wird ausschließlich die NFS Netfonds Financial Service GmbH Ihr Vertragspartner.“ 1 |
Regulierung / Aufsichtsbehörde | Netfonds untersteht der Kontrolle und der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Frankfurt am Main 2 |
Mindesteinlage ab | ab 3.000 Euro |
Support | Der Support ist telefonisch in Düsseldorf unter Telefon 0211 – 971 77 850 bzw. per Live-Chat jeweils von Montag bis Freitag zwischen 9:00 bis 19:00 Uhr zu erreichen.Des Weiteren ist die Kontaktaufnahme per E-Mail ([email protected]) möglich. |
Rückrufservice | Der angebotene Rückrufservice ist kostenfrei und bietet die Möglichkeit bis Dezember 2035 auch außerhalb der regulären Service-Uhrzeiten um einen Rückruf zu bitten. |
Webinare, Einführung | Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung standen keine Webinare zur Auswahl. Als Anleitung steht das 292-seitige Handbuch „TWS Handbuch Deutsch“ als PDF in deutscher Sprache zur Auswahl. Weitere Unterlagen sind in Englisch verfasst und werden direkt von interactivebrokers.com heruntergeladen. |
Demokonto | Ja, schnell und einfach per E-Mail Anmeldung zu eröffnen |
Anzahl der Handelsgüter | 1,2 Mio. Finanzprodukte darunter Aktien, EFTs, Zertifikate, Futures, Optionen und Rohstoffe |
1-Klick-Handel | möglich |
Kommission (Aktien) | 3,90 Euro für EUR bzw. 0,14 % bei Aktien (Kosten abhängig vom Transaktionswert) |
Plattform / Mobile Trading | Trader Workstation 4.0 (TWS), mobileTWS für iOS, Webtrader |
Spread EUR / USD | ab 0,4 Pips |
Hedging | Möglich (nur Margindepot) |
Depotführung und Einlagensicherung | Bei Interactive Brokers UK (IB UK); Kundendepots werden von denen des Brokerhauses getrennt geführt.„Die Kundendepots sind bis zu einer Summe von 30 Millionen US-Dollar pro Kunde geschützt (inklusive bis zu 1 Million USD für Bareinlagen). Der Schutz wird von der SIPC (Securities Investor Protection Corporation) und der Lloyd’s of London Insurers abgesichert. SIPC kommt für die ersten 500.000 USD pro Kunden inklusive 250.000 USD für Bareinlagen auf. Für Kunden die einen vollen SIPC Schutz erhalten, wird die Lloyd’s Police zusätzlich bis zu 29.5 Millionen USD inklusive 900.000 USD für Bareinlagen ausschütten. Dieser maximale Betrag ist Teil der allumfassenden Versicherungssumme von 150 Millionen USD.“ 3 |
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1.) 1,2 Mio. Möglichkeiten – die Handelsmöglichkeiten
100 Börsenplätze in 23 Ländern. BANX bietet die Chance jede noch so individuelle Anlagestrategie auf verschiedenen Handelsplätzen, in unterschiedlichen Währungen und in jeweils verschiedenen Zeitzonen auszutesten. Wer die (Handels-) Grenzen der eigenen Hausbank immer schon als zu eng gesteckt empfand, findet hier exakt die Möglichkeiten, die er sich dort immer gewünscht hat. Zur Auswahl stehen neben den Investment Klassikern Aktien und Anleihen auch moderne Finanzinstrumente wie ETFs und CFDs. Wer zur Absicherung Optionen einsetzen möchte, anstelle von Aktien lieber auf Zertifikate setzt oder sich ganz speziell Schwerpunkte bei Futures oder Forex gesetzt hat, wird hier das geeignete Angebot finden.
So stehen z.B. für Devisen bzw. Forex Handel neben Euro, US-Dollar, Schweizer Franken und Britischem Pfund auch Tschechische Krone, Israelische Schekel oder Singapur Dollar als Handelsoption zur Auswahl. Verkaufserlöse wie auch Einzahlungen kann BANX (nach eigener Aussage „rein theoretisch“) in 13 verschiedenen Währungen führen.
2.) Transaktionskosten und Gebühren
BANX wirbt mit guten Preisen und hält dieses Versprechen. So kostet eine Xetra Transaktion beispielsweise mindestens 3,90 Euro oder 0,14% des Transaktionsvolumens (maximal 99 Euro). Ähnlich günstig kann an der Börse Frankfurt oder Stuttgart gehandelt werden. Eine Aktien-, ETF-, ETC- oder ETN-Order kann hier ab 4,90 Euro bzw. 5,90 Euro (Stuttgart) platziert werden.
Kosten in ähnlicher Größenordnung fallen auch bei ausländischen Banken an, so berechnet BANX bspw. 0,12% für Transaktionen in Österreich (min. 3,90 Euro), Schweiz (min. 15,00 Euro), Italien (min. 5,00 Euro), Spanien (min 5,00 Euro), Belgien (min 5,00 Euro) aber auch für Transaktionen in Japan (min. 500,00 JPY) und Australien (min 10,00 AUD).
3.) Cash- oder Margindepot?
Zwei Entscheidungs-Kriterien sind identisch: Beide Depots sind kostenlos, beide bieten die Möglichkeit Finanzprodukte an 23 Börsen weltweit zu handeln. Dennoch unterscheiden sich die Depotvarianten in einem sehr wichtigen Punkt: Während das Cash-Depot als reines Guthaben-Depot geführt wird und keine (virtuelle) Kreditlinie vorhanden ist, bietet das Margin-Depot jeweils auf Basis einer Realtime-Berechnung die Möglichkeit des Marginhandels wie auch die optionale Durchführung von Aktien Leerverkäufen.
Zusätzliche Einschränkung des Cash-Depot: Die Gutschrift von Verkaufserlösen wird für das Cash-Konto mit 2 Tagen ab Orderplatzierung angegeben. Während dieser Zeit kann die potentiell verfügbare Anlagesumme demnach nicht reinvestiert werden.
Wer die Eröffnung eines Margindepots plant, muss das Mindestalter von 21 Jahren (Cash-Depot 18 Jahre) erreicht haben. Unabhängig von der Depotwahl muss mit der Depoteröffnung wahlweise eine Mindestanlagesumme von 3.000 Euro eingezahlt oder ein Depotübertrag in entsprechender Mindestgröße vorgenommen werden.
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4.) Handelsplattform und Mobile Trading
BANX arbeitet mit der Trader Workstation 4.0, die eine Vielzahl von Handelstools, wie z.B. Live-Chart-Applikation beinhaltet, über Watchlists für die aktuelle, optische, Datenaufbereitung verfügt und Orderarten wie Auto Trailing Stops, Conditonal Orders oder Scale Orders anbietet.
Die Software wurde für die Anwendung auf PC (Windows, Linux) oder Mac konzipiert und ist je nach persönlicher Vorliebe auf einem oder mehreren Bildschirmen darstellbar. Das vereinfacht nicht nur den Überblick über laufende Handelsaktivitäten, es vereinfacht auch schnelles Eingreifen.
5.) BANX Erfahrungen – Demokonto eröffnen
Ausprobieren leicht gemacht. Die Eröffnung eines BANX Test Accounts, hier Demokonto genannt, ist wirklich einfach. Nach der Eingabe von Name, E-Mail Adresse und Telefonnummer sendet BANX eine automatisierte E-Mail, die der Freischaltung des Accounts dient und darüber hinaus zum Download der TraderWorkStation für Microsoft Windows, Apple Mac oder Linux Systeme einlädt. Die Bedienung der Handelsoberfläche ist für Privatanwender, die bisher keine Erfahrungen mit BANX bzw. einem Handelssystem haben, auf den ersten Blick verwirrend. So entsteht hier tatsächlich ein perfekter Mehrwert durch Ausprobieren.
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6.) Interactive Brokers – White Branding
Erfahrene Trader werden die TraderWorkStation direkt als System der Interactive Brokers erkennen und einsetzen können. BANX hat auf eine Eigenentwicklung verzichtet und arbeitet mit einer lizenzierten, d.h. einer von Interactive Brokers zur Verfügung gestellten Lösung, die lediglich an die BANX Optik angepasst wurde. Das bietet den Vorteil, dass die Software bereits über Jahre hinweg entwickelt und im Live-Modus getestet wurde. Klassische Programmierfehler, die bei neuer Software immer entstehen und dadurch Nachteile für Kunden bedeuten können, sollten damit ausgeschlossen sein.
7.) Lern- und Informationsangebot
So komfortabel die sofortige Einsatzbereitschaft einer erprobten BANX Test Software ist, so aufwändig wird es für Neueinsteiger sich in die Benutzung der TraderWorkStation einzufinden. Grund dafür ist sowohl die 292-seitige Übersetzung der originalen Anleitung als auch die weiteren, überwiegend in Englisch durch Interactive Brokers bereit gestellten Dokumentationen.
Wer sich also bisher nicht mit Trading und Handelssoftware beschäftigt hat, muss entweder den Willen mitbringen ein umfassendes PDF durchzuarbeiten oder aber bestehende Wissenslücken via Demokonto schließen. Alternativ bestünde allerdings auch die Option, die Lern- und Informationsangebote eines anderen Anbieters der Interactive Brokers White Branding Lösung wie z.B. Lynx Broker als Quelle für den Wissensaufbau zu nutzen.
8.) Depot- und Eröffnungsunterlagen
Die auf dem Postweg übersandten Unterlagen entsprechen inhaltlich einer Textauswahl der Internetseite. Ein Blick auf die optische und inhaltliche Gestaltung lässt vermuten, dass hier auf eine allzu professionelle Aufbereitung und ein Lektorat der Inhalte verzichtet wurde.
9.) Ausführung und Aufsicht
BANX verfügt nach eigenen Angaben über keine Broker- oder Banklizenz, weshalb sowohl die Abwicklung als auch die Haftung in Deutschland durch die NFS Netfonds Financial Service GmbH (NFS) übernommen wird. Die NFS ist bereits seit 2004 unternehmerisch aktiv und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Makler-Dienstleister in Deutschland entwickelt.
10.) Fazit
BANX kombiniert bereits etablierte Trading- bzw. Depotangebote zu einem Gesamtpaket und greift mit einem aggressiv formulierten Preisangebot sowohl etablierte Direktbanken wie z.B. Comdirect oder DAB Bank als auch Spezialisten wie Lynx Broker an.
Wie erfolgreich die radikale Ausrichtung auf günstige Preise sein wird, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt schwer beurteilen. Tatsache ist, dass sich potentielle Kunden überwiegend selbst mit der TraderWorkStation vertraut machen müssen und lediglich auf telefonischen oder Chat-Support zurückgreifen können. Wenige Informationen, keine Schulungen und eine überaus spartanische Print- wie Onlineausführung könnten darauf hindeuten, dass das BANX Angebot vorwiegend darauf abzielt den direkten Mitbewerbern Kunden streitig zu machen.
Dazu wäre dann allerdings ein Technik- oder ein deutlicher Preisvorteil nötig, der – zieht man den direkten Vergleich mit Lynx Broker – kaum gegeben ist. Beide Anbieter arbeiten mit der Interactive Brokers Tradingplattform und berechnen z.B. mit 0,14% Kommission für den Handel an einer Deutschen Börse identische Gebühren.
Unterschiede ergeben sich jeweils nur bei kleinen Anlagesummen, wenn BANX Broker Transaktionen bereits ab 3,90 Euro und Lynx Broker ab 5,80 Euro durchführt. Ebenfalls identisch sind die Kosten für Future-Kontrakte und den Handel von Amerikanischen ADRs, so dass es beispielsweise für Lynx-Bestandskunden kaum Gründe für einen Wechsel zu BANX geben dürfte. Mit einem Blick auf das reduzierte BANX Informationsangebot scheint Lynx trotz höherer Mindestpreise weiterhin konkurrenzfähig. Auch wenn es an dieser Stelle reine Spekulation ist: Alle diejenigen, die sich bisher nicht intensiv mit dem Thema Trading beschäftigt haben, oder neue Tipps und Tricks lernen wollen, könnten durchaus auf die Idee kommen, dass sich der finanzielle Unterschied durch einen Wissenszuwachs marginalisieren lässt. Zumindest bietet der Umfang des Lynx-Schulungsangebots dazu die Chance.
Wirklich vertrauenshemmend ist die Kombination aus fehlender Broker-Zulassung und laxem Umgang mit Inhalten. Dass sich Support-Rückruftermine bis in das Jahr 2035 vereinbaren lassen, mag man als Geste des Selbstvertrauens interpretieren. Dass das Unternehmen nur als Vermittler im Namen der NFS unter einem Haftungsdach mit hunderten anderen Finanzdienstleistern tätig sein darf und rechtlich relevante Angaben zu den nicht näher vorgestellten Geschäftsführern zwischen Print und Onlineausgabe variieren (Stand 04.2015), bremst die gefühlte Begeisterung über ein eigentlich stimmiges Angebot deutlich.