Apple Pay in Deutschland – seit wann existiert das Bezahlsystem?
Februar 26, 2019 10:21 am
Das bargeldlose Bezahlen gewinnt weltweit an Fürsprechern. Junge und jung gebliebene Menschen verzichten auf Schein- und Münzgeld. Um Einkäufe oder Dienste zu entlohnen, zücken sie ihre Kreditkarte oder das Handy. Seit Dezember 2018 nutzen Sie iPhone, iPad oder Apple Watch zum Zahlen. Das funktioniert mit dem Bezahlsystem Apple Pay. Über vier Jahre existiert die Methode in den USA. Mittlerweile schaltete der US-Konzern sie in Deutschland frei. Durch die Funktion profitieren die Nutzer von einem schnellen Bezahlvorgang. Dafür verknüpfen sie Apple Pay mit ihrer Kreditkarte oder dem Bankkonto.
- Seit Dezember 2018 können Nutzer Apple Pay in Deutschland aktivieren.
- Für das bargeldlose Bezahlen verknüpfen Sie Ihre Kreditkarte oder das Konto mit Apple Pay.
- Die Nutzer bestätigen eine Transaktion mit ihrem Fingerabdruck.
- Apple Pay existiert bisher in 31 Ländern weltweit.
Seit wann existiert Apple Pay in Deutschland?
Inzwischen geht der Trend zum bargeldlosen Bezahlen. Am 26. Juni 2018 startete Google mit der Bezahlmethode Google Pay in den deutschen Markt. Im Dezember 2018 zog der Konzern Apple nach. Mit dem Apple-Pay-Deutschland-Start ermöglicht er es den Apple-Nutzern, über das iPad oder iPhone zu bezahlen. Ebenso eignen sich die Apple Watch und das MacBook für finanzielle Transaktionen. Zu dem Zweck verknüpfen Sie Ihr Bankkonto mit Apples hauseigener App Wallet. Um einen Bezahlvorgang in die Wege zu leiten, bedarf es einer Bestätigung. Dafür geben Sie einen festgelegten Code ein. Alternativ funktioniert der Bestätigungsvorgang mit einem Fingerabdruck oder Face-ID. Des Weiteren ermöglicht es die Bezahlmethode, die App mit der Kreditkarte zu verbinden. Das Verknüpfen mit der Girocard erlaubt das System nach bisherigem Kenntnisstand nicht. Apple Pay basiert auf der NFC-Technik. Das Kürzel steht für die „Near Field Communication“. Am 20. Oktober 2014 startete der US-Konzern diesen Bezahldienst in den Vereinigten Staaten. Bislang funktioniert er in über 30 Ländern, darunter in:
- Frankreich,
- Spanien und
- der Schweiz.
Der Großteil der Nutzer verwendet Apple Pay, um im Supermarkt oder in öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu bezahlen. Zu den Nahverkehrs-Apps, die den Dienst unterstützen, gehören Berlin BVG FahrInfo, BVG Berlin Tickets sowie Osnabrück VOS Stadtpilot. Des Weiteren eignet sich die Bezahlmethode, um Eintrittskarten in Stadien zu ordern. Ein Veranstaltungsort, in den Sie mit der Apple-Wallet-App gelangen, ist die Allianz Arena. Die entsprechende Eintrittskarte speichern Sie auf Ihrem iPhone.
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Wie funktioniert Apple Pay in Deutschland?
Um mit dem iPhone an der Kasse zu bezahlen, braucht es eine moderne Kassentechnik. In Deutschland rüsteten Unternehmen und Dienstleister 820.000 Terminals um. NFC-Technikelemente erlauben es, dass die Kassen das bargeldlose Bezahlen unterstützen. Mit Apple Pay bezahlen Sie Ihre Online-Einkäufe ähnlich wie mit PayPal. Seit dem Apple-Pay-Deutschland-Start verzeichnet die Bezahlmethode Erfolge. Laut der Süddeutschen Zeitung nutzen über zehntausend Kunden in Deutschland den Apple-Bezahldienst. Zu dessen Partnern gehört das größte Kreditinstitut des Landes, die Deutsche Bank. Des Weiteren arbeiten diese Banken und Finanzdienstleister mit Apple Pay:
- American Express,
- Santander,
- Comdirect Bank,
- N26,
- HypoVereinsbank.
Die Fidor Bank und die Hanseatic Bank erlauben ebenfalls eine Kontoverknüpfung mit der Wallet App. Des Weiteren verknüpfen Sie Apple Pay beispielsweise mit Ihrer Visakarte oder der Mastercard. Große Ketten wie Burger King und McDonald's unterstützen die Bezahlmethode. Gleiches gilt für Aldi, Lidl und Netto. Die Drogerie dm zählt ebenfalls zu den Partnerunternehmen von Apple Pay. Bei den Technikmärkten bieten Saturn, MediaMarkt und Cybersport den modernen Zahlungsdienst an. Die Sparkasse und mehrere Genossenschaftsbanken gehören bisher nicht zu den Partnern des Dienstes. Sie bieten eigene Bezahl-Apps für Android-Geräte an. Keines der Unternehmen erhält Zugriff auf den NFC-Funkchip, der das bargeldlose Bezahlen mittels Apple-Endgerät ermöglicht.
Befürchtete Startprobleme in Deutschland blieben aus
Beim bargeldlosen Bezahlen galt Deutschland lange Zeit als heikler Markt. Bei der Mehrzahl der Käufer hält sich das Motto „Bares ist Wahres“. Allerdings sinkt die Bargeldquote langsam. Im Jahr 2017 unterschritt sie erstmals die 50-Prozent-Schwelle und lag bei 47,6 Prozent [Deutsche Bundesbank Eurosystem: Zahlungsverhalten in Deutschland 2017 (2017); URL: https://www.bundesbank.de/resource/blob/634056/8e22ddcd69de76ff40078b31119704db/mL/zahlungsverhalten-in-deutschland-2017-data.pdf (letzter Zugriff: 11.02.2019)]. Die Kreditkarte und die Girocard kommen in Deutschland zunehmend zum Einsatz. Da es einen großen Aufwand, verlangt, die Girocard in einen Smartphone-Bezahldienst zu integrieren, bindet Apple Pay bisher ausschließlich Kredit- und Debitkarten ein. Der Erfolg der Bezahlmethode in der Bundesrepublik hängt mit einem Umdenken der Politik im Jahr 2015 zusammen. Zu dem Zeitpunkt beschloss die Europäische Union, das Interbankenentgelt bei Kartenzahlung zu deckeln. Die Gebühr beim bargeldlosen Bezahlen sank in dessen Folge auf 0,3 Prozent bei Kreditkarten und 0,2 Prozent bei der Girocard. Nach diesem Entschluss akzeptierten zahlreiche Discounter die Kreditkarten als Zahlungsmittel. Darunter befanden sich beispielsweise Lidl, Aldi und Penny.
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Apple Pay bietet Vor- und Nachteile
Apple Pay ermöglicht das Bezahlen in zahlreichen Apps und bei Online-Händlern. Die wiederholte Eingabe von Bankdaten und Kreditkartennummern erweist sich auf die Weise als unnötig. Des Weiteren geht das Bezahlsystem mit einer Reihe von positiven Aspekten einher. Zu seinen Vorzügen gehört die Kompatibilität. Eine Reihe von Banken und Kreditinstituten unterstützen diese Art des bargeldlosen Bezahlens. Sie verknüpfen Apple Pay in Deutschland mit Mastercard, Visa oder American Express. Um Einkäufe zu tätigen, reicht zukünftig die Mitnahme Ihres iPhones oder iPads. Da Sie an der Kasse kein Bargeld benötigen, sparen Sie Zeit. Zusätzlich gehört die Sicherheit zu den Vorteilen von Apple Pay. Um eine Transaktion zu aktivieren, kommt ein Fingerabdruck-Scanner oder die Face-ID zum Einsatz. Beide Methoden sind sicherer als die manuelle PIN-Eingabe. Obgleich das Bezahlsystem alternativ mit Code-Eingabe funktioniert, wählt die Mehrzahl der Nutzer den Fingerabdruck für den Bestätigungsprozess. Eine Zahlenkombination im Gedächtnis zu behalten, erübrigt sich. Statt der Kreditkarteninformation verwendet Apple Pay die Geräte-Kontonummer für den Bezahlvorgang. In der Folge erhalten die Händler keinen Zugang zu privaten Daten. Ihre Kreditkartendaten profitieren von einem zuverlässigen Schutz.
Apple Pay funktioniert ohne Internetverbindung
Des Weiteren erfreuen sich die deutschen Nutzer an dem unkomplizierten Gebrauch des Bezahlsystems. Das bargeldlose Bezahlen funktioniert schnell und ohne Aufwand. Defekte Chipkartenleser stellen künftig kein Problem dar. Um eine Ware oder eine Dienstleistung zu entlohnen, zücken Sie Ihr iPhone. Dieses halten Sie in die Nähe der Kasse und bestätigen den Bezahlvorgang. Dank Apple Pay bleiben Bankkarten und Bargeld sicher zu Hause. Das minimiert das Risiko, die Kreditkarte zu verlieren. Gleichzeitig verhindert die moderne Bezahlmethode den Diebstahl Ihres Vermögens. Geht das iPhone verloren, bleiben die Kontodaten geschützt. Verwenden Sie Face-ID oder den Fingerabdruck als Bestätigungsprozess, gelangen Diebe nicht an Ihr Geld. Apple Pay verwenden Sie in Deutschland ohne Internetzugriff. Dementsprechend funktioniert das Bezahlsystem problemlos im Flugmodus. In der Folge bietet sich der Bezahlvorgang während einer Flugreise oder eines Auslandsaufenthalts an.
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Existieren Nachteile beim bargeldlosen Bezahlen mit Apple Pay?
Neben zahlreichen Vorzügen von Apple Pay finden sich negative Aspekte. Beispielsweise funktioniert die Bezahlmethode in Deutschland ab dem iPhone SE. Ältere Modelle unterstützen das moderne Bezahlsystem nicht. Nutzer eines Android-Smartphones steht Apple Pay nicht zur Auswahl. Sie verwenden alternativ den Bezahldienst Google Pay. Bedenken Sie, dass nicht alle Händler zu den Partnerunternehmen des US-Konzerns Apple gehören. In zahlreichen Geschäften findet sich kein Lesegerät mit NFC-Support. Vorwiegend in kleinen Städten und ländlichen Regionen treten unter Umständen Schwierigkeiten beim Bezahlen mit Apple Pay auf. Aus dem Grund empfiehlt es sich, im Notfall die Kreditkarte oder Bargeld bereitzuhalten. Einen weiteren Nachteil bilden die Software-Probleme bei einigen Apple-Endgeräten. Durch Updates schleichen sich Bugs und Fehler in die Software, Diese bewirken, dass der Bezahlvorgang abbricht. Ebenso drohen Defekte der NFC-Technik und der Lesegeräte. Das Bezahlsystem hängt von Ihrem mobilen Endgerät ab. Versagt beispielsweise der Akku Ihres iPhones, funktioniert Apple Pay nicht. Gleiches geschieht, wenn eine Fehlfunktion der Wallet-App vorliegt. Zusätzlich stellen die Pop-up-Nachrichten einen unangenehmen Nebeneffekt beim Bezahlen mit dem iPhone dar. Halten Sie dieses an die Kasse, erscheint beispielsweise eine persönliche WhatsApp oder Mitteilung. Schalten Sie die Pop-up-Funktion nicht aus, beeinträchtigen die Nachrichten während des Bezahlens Ihre Privatsphäre.
Für wen eignet sich Apple Pay?
Das deutsche Medieninteresse an Apple Pay übertraf jenes an Google Pay bei Weitem. Zahlreiche Unternehmen veröffentlichten zum Deutschland-Start des Bezahldienstes Pressemitteilungen. In diesen verkündeten sie, dass sie den Kunden das Bezahlen per iPad oder iPhone ermöglichen. Zu den hauptsächlichen Nutzern von Apple Pay gehören Männer und Frauen zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Wirecard bestätigt, dass 90 Prozent der Apple-Pay-Nutzer Männer im Alter von durchschnittlich 38 Jahren sind. Vorwiegend bezahlen sie mit dem Bezahlsystem in:
- Fast-Food-Restaurants,
- an Tankstellen und
- im Supermarkt.
Apple Pay eignet sich für Menschen, die ihr iPhone täglich bei sich tragen. Die Comdirect Bank vermeldete am ersten Anmeldetag von Apple Pay Registrierungen im fünfstelligen Bereich. Inzwischen nutzen über 100.000 Kunden das moderne Bezahlsystem. Comdirect gab an, dass Nutzer von Apple Pay im Schnitt mehr Geld ausgeben als Kreditkartenzahler. Personen, die den Apple-Bezahldienst verwenden, geben im Monat durchschnittlich 225 Euro aus. Laut des Finanzinstituts belaufen sich die Monatsausgaben bei Kreditkartennutzern auf 96 Euro. Diese Tendenz zum Kaufverhalten belegt Boon. Seit dem Apple-Pay-Deutschland-Start sei der Warenkorbwert der App-Nutzer um durchschnittlich 12,5 Prozent gestiegen. Zudem verzeichnete die App einen Nutzeranstieg um 20 Prozent seit Apple-Pay-Start. Einen ähnlichen Effekt bemerkte die Berliner Direktbank N26. Seit Apple seinen Bezahldienst in Deutschland freischaltete, erhöhten sich bei dem Finanzinstitut die Zahlen der Neukunden.
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Welche Geräte unterstützen den Apple-Bezahldienst in Deutschland?
Die Mehrzahl der Apple-Geräte unterstützt den Bezahldienst. Dafür benötigen Sie die aktuelle MacOS- oder iOS-Version. Ab dem iPhone 5S und ab dem iPad Mini 2 und dem iPad Air steht das Bezahlsystem zur Verfügung. Verwenden Sie dieses mit dem MacBook, benötigen Sie ein Mac ab Baujahr 2011. Bei den Apple Watch verwenden Sie problemlos alle Modelle für das bargeldlose Bezahlen. In welchem Umfang Apple Pay bei den Endgeräten funktioniert, hängt von mehreren Faktoren ab. Mit allen Apple-Geräten nehmen Sie Zahlungen online vor. Um im Geschäft oder im öffentlichen Nahverkehr zu bezahlen, benutzen Sie das iPhone oder die Apple Watch. Den Zahlungsverkehr innerhalb einer App erlaubt zusätzlich das iPad. Für den Bezahldienst hinterlegen die Nutzer in der Apple-Pay-Wallet auf Wunsch mehrere Kreditkarten und Zahlungsarten. Die meistgenutzte Art wählen sie beispielsweise als Favorit aus. Die jeweiligen Partnerunternehmen schalten Apple Pay frei. In der Folge rechnet der Bezahldienst direkt von den Anbietern ab. Die Funktionsweise gleicht dem Bezahlsystem PayPal. Dieses arbeitet daran, Apple Pay zu integrieren. Neben der Abrechnung bei den Zahlungsanbietern wartet die Wallet-App mit einer Zahlungshistorie auf. Wie beim Online-Banking erhalten Sie eine Übersicht über alle Transaktionen. Deren Details übermittelt die App nicht an den Zahlungsanbieter.
Nutzer profitieren von der Sicherheit beim Bezahlen
Zu den großen Vorteilen von Apple Pay gehört dessen grenzüberschreitende Funktion. In jedem Land, das den Bezahldienst unterstützt, bezahlen Sie problemlos mit Ihrem iPhone. Vorwiegend Personen, die privat oder geschäftlich viel reisen, profitieren von diesem Effekt. Des Weiteren ermöglicht es das Bezahlsystem, Bargeld abzuheben. Das erspart Ihnen bei einem Auslandsaufenthalt den Geldwechsel. Sämtliche Apple-Pay-Daten sichert Ihr iPhone im Back-up. Die iCloud bewährt Ihre Daten. Geht Ihr aktuelles Endgerät verloren oder ist defekt, übernimmt ein neues iPhone die Daten aus dem iPhone-Back-up.
Fazit: Apple Pay ist in Deutschland auf Erfolgskurs
Obgleich die Deutschen ihr Bargeld schätzen, verzeichnete der Bezahldienst Apple Pay bei seinem Start in der Bundesrepublik einen Erfolg. Am 11. Dezember 2018 schaltete der US-Konzern das auf NFC-Technik basierende Bezahlsystem in Deutschland frei. Dieses sorgt aufgrund der hohen Nutzerzahl für einen Schub im Mobile Payment. Im Juni 2018 ging der Suchmaschinenanbieter Google mit einem eigenen Bezahldienst deutschlandweit an den Start. Durch beide Konzerne gerät das bargeldlose Bezahlen in der deutschen Bevölkerung zunehmend in den Fokus. Vorwiegend junge Menschen benutzen ihr iPhone oder die Apple Watch, um Einkäufe zu bezahlen. Dadurch kann Apple Pay die gängigen Zahlungsmethoden ersetzen. Den Dienst verwenden Sie beispielsweise in Supermärkten, in Restaurants und an Tankstellen. Ebenso eignet er sich für den privaten Zahlungsaustausch und das Online-Shopping. Damit Apple Pay in Deutschland funktioniert, unterstützen zahlreiche Unternehmen und Banken das Bezahlsystem. Aus Sicherheitsgründen setzen Sie Apple Pay ausschließlich in Läden, die den Dienst dediziert unterstützen, ein. Diese Geschäfte und Firmen rüsteten vor dem Start des Bezahlsystems ihre Terminals um. Die NFC-Technik ermöglicht es, ohne Bargeld oder Kreditkarte unkompliziert zu zahlen. Zu den Händlern, die Apples Bezahlsystem unterstützen, gehören beispielsweise Tchibo und C&A. Des Weiteren erlauben zahlreiche Apps und Websites die Bezahlmethode. Zu diesen zählen adidas, mytaxi oder Foodora.