Funktioniert Apple Pay auf Android? Alle wichtigen Informationen in unserem Apple Pay Android Ratgeber
Februar 14, 2019 1:50 pm
Seit Dezember 2018 hat Apple seine kontaktlose Bezahlmethode auch für Deutschland freigeschaltet, wodurch es möglich ist, Einkäufe direkt mit dem Smartphone zu bezahlen. Bargeld und Kreditkarte sind damit nicht mehr nötig, sofern die Einkäufe an einem sogenannten NFC-Terminal bezahlt werden, das kontaktloses Bezahlen erlaubt. Dadurch, dass der Bezahldienst von Apple angeboten wird, stellt sich nun die Frage, ob Apple Pay auch auf Android Geräten genutzt werden kann.
In unserem Apple Pay Android Ratgeber beantworten wir nicht nur die Frage: „Funktioniert Apple Pay für Android?“, sondern zeigen auch Alternativen auf, mit denen kontaktloses Bezahlen per Smartphone möglich ist.
Jetzt weiter zu N26Apple Pay: Funktioniert es auch auf Android-Geräten?
Apple Pay gilt als angenehme und schnelle Zahlungsmethode, so dass es bereits nach Start des Dienstes möglich war, bei zahlreichen Geschäften, Restaurants oder Tankstellen mit dieser Methode zu bezahlen. Der Zahlungsdienst ist für Besitzer von iPhones, iPads und Macs vorgesehen, so dass sich die Frage stellt, ob der Dienst auch von den vielen Android Nutzern in Anspruch genommen werden kann.
Es gibt momentan keine Möglichkeit, Apple Pay auch mit einem Android-Smartphone oder Android-Tablet zu nutzen. Somit existiert auch keine Apple Pay Android App. Da Apple in großer Konkurrenz zu Google steht, wird der Dienst derzeit nur der eigenen Kundschaft angeboten. Ddurch diese Entscheidung wird auch viel Potential verschenkt. Es gibt allerdings einige Alternativen, mit denen kontaktloses Bezahlen für Android-Nutzer ermöglicht wird. Wir werden auf alle Apple Pay Android Alternativen eingehen und einen Vergleich zwischen Apple Pay und Google Pay, einem vergleichbaren Zahlungsdienst für Android-Systeme, vornehmen.
Alternativen zu Apple Pay: Welche Dienste bieten sich für Android an?
Für alle Geräte, die über ein Android-Betriebssystem verfügen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um kontaktlos zu bezahlen, so dass die fehlende Kompatibilität mit Apple Pay nur ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Die wohl bekannteste Methode wird von Google selbst angeboten.
Google Pay:
Das Unternehmen aus Mountain View hat sich bei der Einführung des Dienstes Google Pay in Deutschland genau wie Apple sehr viel Zeit gelassen. Immerhin ist der Bezahldienst in Deutschland schon etwas länger auf dem Markt als Apple Pay, sodass es schon einige Erfahrungen mit Google Pay gibt. Damit Google Pay mit dem Smartphone genutzt werden kann, sind drei Kriterien erforderlich: Der Besitz eines Android-Smartphones oder Android-Tablets (mindestens Android 5.0) mit NTC, die Installation der offiziellen Google Pay App sowie eine Kreditkarte. Die Nutzung von gerooteten Smartphones ist aus Gründen der Sicherheit nicht möglich.
Dabei ist die Einrichtung sehr einfach gehalten: Beim Start der App wird der User dazu aufgefordert, eine Kreditkartennummer bei Google Pay einzutragen. Der Bezahlvorgang erfolgt genauso wie bei einer Kreditkarte, die über eine kontaktlose Bezahlfunktion verfügt. Das Android-Smartphone muss an der Kasse mit der Rückseite an das entsprechende Lesegerät gehalten werden. Dabei reicht es sogar aus, wenn das Smartphone lediglich entsperrt ist. Es ist nicht nötig, die Google Pay App zu starten. Sofern der Betrag unter 25 Euro liegt, erfolgt eine sofortige Zahlung. Bei Beträgen über 25 Euro muss die entsprechende PIN eingegeben werden.
Google Pay lässt sich in allen Geschäften nutzen, die eine sogenannte NFC-Kartenzahlung anbieten. Dazu gehören beispielsweise die Supermarktketten Lidl, Aldi oder auch Unternehmen wie Adidas, Media Markt und Saturn. Momentan wird Google Pay nur von wenigen Banken unterstützt. Dazu gehören einerseits die Commerzbank und Comdirect und andererseits die digitalen Banken Boon und N26. Sofern die gewünschte Bank derzeit noch nicht unterstützt wird, gibt es hierfür eine einfache Lösung: Als Nutzer hat man die Möglichkeit, sein PayPal-Konto in der Google Pay App zu hinterlegen. Damit können die Rechnungen an allen Akzeptanzstellen von MasterCard bezahlt werden. Das PayPal-Konto wird mit einer eigenen, digitalen MasterCard verknüpft, welche als Zahlungsmethode für den Nutzer dient. Das Verfahren über Pay-Pal ist inzwischen für alle Android-Geräte verfügbar.
Mobiles Bezahlen der Sparkassen:
Eine weitere Alternative für Apple Pay wird von den Sparkassen exklusiv für Android-Geräte angeboten. Die Funktionsweise ist dabei prinzipiell dieselbe wie bei Apple Pay oder Google Pay. Die Zahlung erfolgt kontaktlos an einem der NFC-Terminals. Im Gegensatz zu Apple Pay muss hier allerdings die App „Mobiles Bezahlen“ geöffnet sein, wenn das Smartphone an das Terminal-Gerät gehalten wird. Auch hier ist erst bei Zahlungen von über 25 Euro die Eingabe einer PIN erforderlich.
Passend zu diesem Angebot bietet die Sparkasse mit der App „Kwitt“ die Möglichkeit, Geld an Freunde zu senden. Dabei können Beträge bis zu 30 Euro ohne die Eingabe einer TAN versendet werden. Nutzer können diese Option innerhalb der offiziellen Sparkassen App verwenden.
Kontaktlos bei Netto bezahlen mit PayPal:
Wie oben schon erwähnt, kann der Dienst von PayPal über Google Pay offline genutzt werden. Seit letztem Jahr ist es auch bei der Supermarktkette Netto möglich, die Einkäufe mit einem PayPal Konto zu bezahlen. Hierfür muss die Netto-App heruntergeladen und anschließend ein Account eröffnet werden. Nachdem dieser mit PayPal verbunden wurde, ist eine kontaktlose Zahlung bei Netto mit PayPal kein Problem mehr. Zu beachten ist allerdings, dass diese Methode etwas umständlich ist. Über die Netto-App wird eine eigene ID des Nutzers kreiert, die dem Kassierer beim Bezahlvorgang mitgeteilt werden muss.
Payback Pay für Android:
Diese Methode mag auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich sein, da Payback für sein Punktesystem und weniger für das mobile Bezahlen bekannt ist. Mittlerweile gibt es aber die Möglichkeit, eine Bankverbindung in der Payback App anzugeben. Bei der Zahlung öffnet der Nutzer die sogenannte Pay-Karte, die zusammen mit dem Barcode in der App angezeigt wird, und hält diese über den Scanner der Kasse. Anschließend wird über die Payback Karte die Rechnung beglichen. Wer Payback Pay öfter als Methode für das kontaktlose Bezahlen nutzt, kann manchmal sogar von zusätzlichen Punkten auf dem Payback-Konto profitieren.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Apple Pay und Google Pay
Trotz der vielen Alternativen werden die meisten Smartphone-Besitzer in Zukunft auf einen der beiden Zahlungsdienste von den Technologieriesen Apple und Google zugreifen. Da Apple allen Besitzern von Android-Geräten keine Chance gibt, Apple Pay zu nutzen, ist die Verwendung von Google Pay wohl die attraktivste Alternative.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen aber nun zwischen Apple Pay und Google Pay und welche konkreten Vorteile bietet Google Pay?
Die Einrichtung ist bei beiden Verfahren noch relativ ähnlich. Während bei Apple die sogenannte Wallet aufgerufen wird, in der die Kreditkarte über die Kamera gescannt wird, muss bei Google zuvor häufig noch die Google Pay App heruntergeladen werden. Anschließend erfolgt auch hier der Scanvorgang der Kreditkarte. Alternativ können die Kontodaten bei beiden Diensten auch mit der Hand eingetippt werden, was sich besonders dann anbietet, wenn die Karten aufgrund von starker Abnutzung kaum noch zu erkennen sind.
Kartennutzung bei Apple Pay und Google Pay
Beide Dienste lassen sich nur mit Kreditkarten oder Debitkarten nutzen. Der Einsatz von Girokarten ist leider nicht möglich. Ein großer Vorteil von Google Pay gegenüber Apple Pay ist die Möglichkeit, ein PayPal Konto einzurichten. Da in diesem Konto auch eine Girokarte hinterlegt ist, kann über einen kleinen Umweg die Beschränkung auf Kredit- und Debitkarten umgangen werden. Dadurch, dass beide Dienste erst im letzten Jahr gestartet sind, ist die Auswahl an unterstützenden Banken momentan noch gering. Allerdings wollen viele Banken im Laufe des Jahres 2019 ihre Unterstützung für einen der Bezahldienste anbieten. Lediglich die Sparkasse zeigt momentan weder für Apple Pay noch für Google Pay Interesse. Stattdessen bietet die Bank eine eigene Möglichkeit für kontaktloses Bezahlen an, welche ausschließlich für Android-Geräte verfügbar ist. Die Sparkasse fordert Apple seit längerem auf, die sogenannte NFC-Schnittstelle zu öffnen, damit auch andere Bezahldienste als Apple Pay auf Apple Geräten genutzt werden können.
Sicherheit der Bezahlmethode
Bei beiden Diensten werden die sensiblen Kreditkartendaten nicht auf dem Smartphone gespeichert. Stattdessen erfolgt die Generierung eines sogenannten Tokens, der nicht übertragbar ist. Dieser dient außerdem als virtuelle Kreditkarte, welche eine eigene Nummer besitzt und bei der ausgewählten Bank verschlüsselt hinterlegt ist. Dadurch ist ein sicherer Datenaustausch zwischen dem Smartphone und dem Server der jeweiligen Bank möglich. Somit können weder Apple noch Google diese Daten zu irgendeinem Zeitpunkt einsehen. Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone ist also als sehr auf Sicherheit bedacht. Sofern der Nutzer das Smartphone verlieren sollte, muss er nur das jeweilige Token löschen und nicht gleich eine Sperrung der Kreditkarte vornehmen. Durch die Löschung des entsprechenden Tokens wird die virtuelle Kreditkarte automatisch wertlos.
Fazit
Die Unterschiede zwischen den beiden Bezahldiensten sind nicht sonderlich groß, so dass Android-Nutzer, die auf Apple Pay verzichten müssen, mit Google Pay eine gleichwertige Alternative zur Auswahl haben. In beiden Diensten haben Nutzer eine Übersicht über die Bezahlvorgänge. Bei Google Pay sind diese Daten allerdings noch genauer. Über Google Maps ist es möglich, dass der Nutzer sich sogar den Ort des Kaufes anzeigen lassen kann, was vor allem bei einem Aufenthalt im Ausland sehr hilfreich sein kann. Während bei Apple in der sogenannten Wallet neben Kundenkarten zum Beispiel auch Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel gespeichert werden können, ist dies bei Google Pay in Deutschland noch nicht möglich. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Google hier bald nachbessert, da in den USA und Großbritannien die Speicherung von Fahrkarten schon seit längerer Zeit möglich ist.
Sicherheit: Diesen Daten werden bei den Diensten gespeichert
Apple verspricht, dass bei dem kontaktlosen Bezahlen keine Transaktionsdaten, die unmittelbare Rückschlüsse auf eine Person zulassen, gespeichert werden. Die durchgeführten Transaktionen sollen nur für den Nutzer selbst, den Händler und die Bank bzw. den Zahlungsanbieter sichtbar sein. Bei der Nutzung von Google Pay werden die nötigsten Informationen, die für die Transaktion nötig sind, gespeichert. Hierzu zählen der Betrag, der genaue Zeitpunkt der Transaktion sowie die Informationen zum Händler. Google nutzt diese Daten, laut eigenen Angaben, zur Verifizierung der eingegebenen Daten sowie zur Erstellung von Rechnungen. Der Konzern macht ausdrücklich klar, dass diese Daten nicht zu Werbezwecken missbraucht werden. Es lässt sich also festhalten, dass Google Pay grundsätzlich mehr Daten als Apple Pay speichert. Allerdings werden die Daten nur für den Betrieb des Zahlungsdienstes verwendet.
Zusammenfassung: Es gibt Alternativen zu Apple Pay für Android
Apple Pay ist für Android zwar momentan nicht verfügbar. Dafür gibt es zahlreiche Alternativen wie zum Beispiel den Dienst Payback Pay oder das Angebot für mobiles Zahlen seitens der Sparkasse. Vor allem Google Pay ist die Alternative, die Apple Pay am Ähnlichsten und derzeit am Verbreitesten für Android ist. Zwar ist die Zahl der unterstützenden Banken momentan noch recht überschaubar, allerdings dürfte sich dies aufgrund der Ansagen vieler Bankhäuser noch in diesem Jahr ändern. Lediglich die Sparkasse lehnt eine Kooperation mit Google kategorisch ab. Die Befürchtungen, dass bei diesen Diensten viele Daten missbraucht werden, wird zunächst außer Kraft gesetzt, da Apple und Google die wichtigsten Daten nur für den reibungslosen Ablauf des Dienstes benutzen. Insbesondere in Deutschland ist die Abneigung gegenüber diesen neuen Bezahlmethoden noch sehr groß, da Viele die Anwendung vom kontaktlosen Bezahlen zu Unrecht als kompliziert ansehen.
Die Vorteile, die mit Apple Pay, Google Pay und anderen Diensten für Android-Systeme einhergehen, sind nicht von der Hand zu weisen. Vor allem die einfache Einrichtung spricht für die Nutzung von kontaktlosem Bezahlen. Prinzipiell muss nur eine entsprechende App installiert werden, in der eine Kredit- oder Debitkarte hinterlegt wird. Insbesondere die Entscheidung von Google, PayPal durch eine virtuelle MasterCard einzubinden, bietet einen entscheidenden Vorteil für alle Nutzer, die keine Kreditkarte haben oder keine Kreditkarteninformationen in der jeweiligen App angeben möchten.
Dadurch, dass das Android-Smartphone für Beträge unter 25 Euro bei vielen Diensten nicht entsperrt werden muss, ist ein noch schnellerer Bezahlvorgang möglich. Somit können längere Warteschlangen an den Kassen bald der Vergangenheit angehören. Voraussetzung dafür ist, dass sich in Zukunft genügend Banken an Apple Pay oder Google Pay beteiligen, damit die Dienste auch flächendeckend genutzt werden.