Andrews Pitchfork Trendlinien! – Eine Idee basierend auf der zyklischen Bewegung des Marktes!
März 25, 2015 11:31 am[marker color=“#34aa6f“] Die universell verwendbare und treffsichere Pitchfork[/marker]
Es gibt unzählige Möglichkeiten eine Trendlinie in den Chart einzuzeichnen. Dabei ist die Flexibilität ein Vorteil und Nachteil zu gleich. Problematisch werden Trendlinien, wenn damit vorgefasste Meinungen unterstützt werden. Dadurch wird manchmal ein Trendkanal eingezeichnet, der nur eine nachrangige Bedeutung im Gesamtkursbild hat. Es fehlt die Objektivität. Und wer an seinen Vorurteilen festhält, macht aus einem kleinen Fehler einen großen.
Die Pitchfork macht es möglich
Eine Möglichkeit seine Trendlinien objektiv und marktkonform in den Chart einzuzeichnen, bietet die Pitchfork. Genauer gesagt: Es geht es um „Alan Andrews Pitchfork“.
Optisch sieht die Pitchfork wie eine dreizackige Mistgabel aus. Doch sie macht keinen Mist, sondern ist innerhalb der Technischen Analyse ein mächtiges Instrument. Jeder Trader, der sich mit Trends beschäftigt, sollte eigentlich immer mit der Pitchfork arbeiten. Entweder ist es Unwissenheit oder sie wird von den meisten Analysten unterschätzt. Anders ist es nicht zu verstehen, warum sie so wenig eingesetzt wird.
Die Idee der Pitchfork basiert auf der zyklischen Bewegung des Marktes.
Bild 1: Kurszyklus in der Pitchfork
Das linke Bild beschreibt die sinusförmige Bewegung eines Marktes. In der Mitte ist eine gerade Durchschnittslinie eingezeichnet. Diese bezeichnet man als Median-Line. Das rechte Bild hat zwei zusätzliche Trendlinien. Ausgehend von Punkt A und B stehen sie parallel zur Median-Line und bilden den Trendkanal. Ein Zyklus ist vollständig, wenn der Punkt C berührt wird.
Das nächste Bild 2 zeigt die Umsetzung der Pitchfork-Theorie in einem Kurs-Chart. In diesem Fall ist es der DAX im Aufwärtstrend. Sämtliche Regeln sind hier beispielhaft für den Aufwärtstrend aufgeführt. Im Fall eines Abwärtstrends sind die Regeln ohne Ausnahme umzudrehen.
Die Pitchfork hat drei wichtige Trendlinien:
ML = Median-Line = mittlere und wichtigste Trendlinie
UML = Upper Median-Line = obere Trendlinie
LML = Lower Median-Line = untere Trendlinie
Bild 2: Die Pitchfork im praktischen Einsatz. Drei markante Punkte bilden die Ausgangsbasis. Punkt 0 ist der Startpunkt. Das Hoch A und das Tief B sind die Konstruktionspunkte. Der Punkt C ist das Mindestkursziel der Aufwärtsbewegung. Der Trend wird perfekt dargestellt.
Unterhalb des Charts dient der Stochastik-Fast-Indikator mit der Einstellung 14-3 als Hilfe zur Pitchfork-Konstruktion. Die Ausgangspunkte der Pitchfork befinden sich nämlich meistens in den Extrembereichen der Stochastik. Bei einem Aufwärtstrend ist der Startpunkt 0 in der Stochastik unter der 20 zu finden. Das Hoch A findet man bei Stochastik über 80 und das Tief B wieder bei Stochastik unter 20 (siehe markierte blaue Kreise).
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So wird die Pitchfork eingezeichnet
Als erstes geht es darum, eine markante Aufwärtswelle zu identifizieren. Die markante Welle beginnt am Punkt 0 und endet am Punkt A. Die Stochastik-Fast(14-3) erreicht dabei ein Niveau von über 80. Anschließend gibt es eine Konsolidierung. Die Konsolidierung fällt dabei regelmäßig in das Stochastik-Niveau unter 20. Damit sind alle Voraussetzungen gegeben, um eine Pitchfork einzuzeichnen.
Ein großer Vorteil der Pitchfork ist, dass die Konstruktion des Trendkanals immer in Harmonie mit dem Markt geschieht. Die Trendlinien sind deshalb niemals willkürlich ausgewählt, sondern das Ergebnis markanter Hochs und Tiefs.
Grundregeln und Prognosen mit der Pitchfork
Die Pitchfork zeigt nicht nur die Richtung des Kurstrends an. Sie bietet eine Sammlung von Handelsempfehlungen, die sich aus den drei Trendlinien ergeben.
Regel 1:
Die wichtigste These beim Benutzen der Pitchfork hat Alan Andrews definiert: “Die Median-Line wird zu 80% wieder berührt”. Die Pitchfork funktioniert deshalb so gut, weil der Kursverlauf immer dazu neigt, seinen Zyklus zu vervollständigen. Nehmen wir das obere Bild 2 als Beispiel, dann wird der Kurs in 80% der Fälle von Startpunkt B aufwärts laufen. Solange bis die Median-Line berührt wird. Das wird der Punkt C.
Regel 2:
Der Trend ist gebrochen, wenn die untere Trendlinie (LML) mit dem Schlusskurs unterboten wird. In diesem Fall wird die Pitchfork ungültig. Sollte der Kurs es widererwartend sofort in die Pitchfork zurückschaffen, wird die Pitchfork wieder aktiv.
Regel 3:
Überlagern sich mehrere Pitchforks, so dass der Kurs von mehreren Aufwärts-Pitchforks umschlossen wird, dann gibt es einen sehr starken Aufwärtsdruck. Der Trend beschleunigt sich.
Regel 4:
Wenn die Median-Line berührt wird, dann gibt es folgendes Marktverhalten. In 40% der Fälle prallt der Kurs an der Median-Line ab, und bewegt sich dann zur unteren Median-Line. Dieser Abprall deutet auf einen schwächeren Trend hin. Zu 20% pendelt der Kurs um die Median-Line weiter aufwärts. Der Trend ist in diesem Fall stark und wird sich noch eine Weile fortsetzen. Zu weiteren 40% durchdringt der Kurs die Median-Line und bewegt sich in der oberen Hälfte der Pitchfork. Das ist das stärkste Signal des Aufwärtstrends. In diesem Fall ist der Trend so stark, dass er mühelos weitere Widerstände durchbrechen kann. Man sollte in keinem Fall einen Trade entgegen der Trendrichtung tun.
Regel 5:
Jede Trendlinie der Pitchfork dient als Widerstand oder Unterstützung des Trends. Üblicherweise ist die untere Median-Line ein Kaufpunkt und die obere Median-Line ein Punkt zur Gewinnmitnahme. Am besten man studiert das Kursverhalten, wenn der Kurs eine Trendlinie berührt. Je nach Kursreaktion entstehen Hinweise über die Trendstärke des Marktes. Jede Kursreaktion bei Pitchfork-Berührung bestätigt die Wertigkeit der Pitchfork.
Verbessern Sie Ihr Trading mit der Pitchfork
Kaum ein anderes Tool der Technischen Analyse ist so vielseitig einsetzbar wie die Pitchfork. Sie lässt sich in jedem Markt einsetzen. Jeder Zeitrahmen ist möglich, egal ob es ein Wochen-Chart oder ein Minuten-Chart ist. Und es gibt noch viel mehr Techniken und Tricks, die mit der Pitchfork umsetzbar sind. Die oben beschriebenen Regeln bieten nur das Basisverständnis.
Testen Sie die Pitchfork, und lassen Sie sich von der Prognosestärke begeistern. Denken Sie daran, dass Sie bei jedem neuen Tool eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigen. Und nur Übung macht den Meister.